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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann
Autoren: Aprilynne Pike
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hatte, fielen ihr die Begegnungen mit Ryan schwer. Er wirkte immer noch total verliebt. Eine Stimme in ihrem Hinterkopf erinnerte sie daran, dass er Chelsea in Bezug auf seine Collegebewerbungen angelogen hatte, aber musste sie ihn deshalb wie aus heiterem Himmel verlassen?
    Nun hatte Laurel Zeit für David, der hinter ihnen hereingekommen war. Er trug ein eng geschnittenes Smokingjackett über einem schwarzen Seidenhemd mit Mandarinkragen und einem großen glänzenden Knopf anstelle einer Fliege. Er hatte sich verändert, seit sie ihn vor zwei Jahren kennengelernt hatte. An diesem Abend sah er ganz in Schwarz so elegant, so gut aus, als könnte er es mit allem und jedem aufnehmen.
    »Hi«, sagte Laurel plötzlich schüchtern. Er musterte ihr Kleid, und sie konnte sehen, wie er sich einen Reim darauf machte. Doch als er sie ansah, konnte sie nicht erraten, was er dachte.
    »Du siehst schön aus.« Mehr sagte er nicht.
     
    Als David auf den Parkplatz der Highschool einbog, war Laurel ein nervöses Wrack. Obwohl sie versucht hatte, Tamani zu beruhigen, fand auch sie es höchst untypisch für Yuki, sich so zu verspäten. Ausgerechnet jetzt, da ihrer
aller Aufgabe nur noch darin bestand, sie in Schach zu halten, bis sie mehr über Klea wussten. Doch Laurel blieb nichts anderes übrig, als sich bei David einzuhaken und Gelassenheit auszustrahlen, während er sie zum Eingang führte.
    Tamani überholte Laurel und eilte in wenigen langen Schritten auf die Schule zu. Dort wartete Yuki in einem silbernen Ballkleid auf ihn, das offenbar handgeschneidert war. Das Kleid war wie ein traditioneller Kimono eng um ihren Körper gewickelt und trug einen V-Ausschnitt zur Schau, den Laurel schockierend tief fand. Doch statt aus schwerem Brokat war Yukis Gewand aus leichtem Satin mit einem Chiffonschleier, der in der sanften Abendbrise um ihre Knöchel wehte. Oben stand er leicht von den Schultern ab und die Flügelärmel waren mit etwas Glänzendem gesäumt. Um die Taille trug sie einen spitzenbesetzten Obi, den sie auf ihrem Rücken zu einer ausufernden Schleife geschlungen hatte, sodass dieser fast völlig bedeckt war. Ihr schwarzes Haar, das in weichen Löckchen schwang, streifte gerade noch den oberen Teil der Schleife. Ihre glänzenden grünen Augen waren dramatisch schwarz geschminkt, die Lippen leuchteten in sinnlichem Rot. Sie sah außerordentlich schön aus.
    »Geht es dir gut?«, fragte Tamani und strich ihr über die Schulter, woraufhin Laurel Davids Arm noch fester umklammerte. Es war ganz offensichtlich, dass es ihr bestens ging. Wahrscheinlich wollte sie nur nicht zugeben, dass sie Stunden gebraucht hat, um sich aufzubrezeln, dachte Laurel frustriert darüber, dass Yuki es grundlos geschafft hatte, ihr und Tamani solche Sorgen zu bereiten.
Sie strahlte in der Dämmerung und sonnte sich in Tamanis Aufmerksamkeit. Ihr Gesicht leuchtete auf, als er mit ihr redete, und Laurel hätte ihr am liebsten direkt eine gescheuert.
    Sie machte eine halbe Drehung, um sich von Yuki und Tamani abzuwenden und auf David zu konzentrieren. Er war schließlich ihr Date an diesem Abend und nach einigen beruhigenden Atemzügen gingen sie Arm in Arm in die Turnhalle. Die Schülervertretung hatte sich selbst übertroffen. Die Decke war mit schwarzem Tüll verkleidet, der am Boden zu kissenförmigen Häufchen zerschmolz. Lampen in Form von Eiszapfen hingen dicht an dicht, sodass der Eindruck eines schwarzen Himmels mit unzähligen strahlenden Sternen entstand. Die üblichen Klappstühle waren mit Stoff überzogen, so wie Laurel es bisher nur hin und wieder bei Hochzeiten oder in gehobenen Restaurants erlebt hatte. Am Buffet gab es eine überwältigende Auswahl von Petit Fours, die selbst Laurel, die sie nicht essen konnte, köstlich anmuteten. Zwei Ventilatoren mit gekräuselten Bändchen sorgten für einen gesunden Luftaustausch, während es in der Turnhalle immer voller wurde.
    »Wow«, sagte David. »Das ist noch toller als letztes Jahr.«
    Als ein neuer Song gespielt wurde, nahm er Laurels Hand von seinem Arm und zog sie auf die Tanzfläche. »Komm, tanz mit mir«, sagte er leise und führte sie weit in die Mitte, von wo man den Eingang nicht mehr sehen konnte – sicher kein Zufall, dachte Laurel. Dann schlang er die Arme um sie und sie wiegten sich zur Musik.

    »Du siehst heute wirklich unglaublich aus!«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Laurel senkte die Lider und lächelte. »Vielen Dank. Du aber auch. Schwarz steht dir gut.«
    »Ich muss
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