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Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Titel: Elf on Earth – Elfe Auf Erden
Autoren: Anja Thieme
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möglichst sachlich klingen zu lassen. “Ich will sie nämlich auch behalten.”
    “Sie kriegen sie ja auch umsonst”, murrte Behrends. “Ich mag zwar keine Lakritze, aber ich will diese Spacies vom Markt haben! Und das kann ich nicht ohne eine konkurrenzfähige Preispolitik. Sagen Sie mir, wie wir das hinbekommen!”
    Eivyns Gewand leuchtete vor Thomas’ Gesicht auf. Sie lief tänzelnd auf dem Schreibtisch auf und ab, etwa so, als probiere sie, wie sich neue Schuhe anfühlen.
    “I’ll do my very best”, gab Thomas abgelenkt zurück. Irgendetwas an der Art, wie Eivyn sich bewegte, stimmte nicht. Er kniff die Augen zusammen.
    “Bitte?”, machte der Geschäftsführer verblüfft.
    “Entschuldigung!”, sagte Thomas rasch. “Inzwischen denke ich wohl schon englisch. Ich komme morgen zu Ihnen, wir müssen die Konditionen für die Engländerin noch einmal besprechen. Ich hoffe, wir werden Mrs Dougherty mit einem neuen Angebot überzeugen können.”
    “Ein neues Angebot? Wir haben ihr bereits ein Vermögen für ihr Rezept geboten!”
    “Herr Behrends ... es klingt vielleicht aus dem Mund eines Vertriebsmenschen ein bisschen seltsam, aber – Geld ist nicht alles. Mrs Dougherty nach dreißig Jahren guter Geschäftsverbindungen zu drohen, unsere Importe einzustellen, war nicht besonders klug. Ich habe noch in der Nacht in London darüber nachgedacht, wie ...”
    “Wir treffen uns morgen um 10 Uhr”, sagte Behrends ungehalten. “Und ich hoffe, Sie können mir dann eine Lösung präsentieren.”
    “In Ordnung. Bis morgen also”, sagte Thomas schnell und legte auf. Dann drehte er seinen Stuhl zur Fensterfront und sah eine Weile auf den Rhein hinaus.
    “You are sad”, sagte Eivyn zögernd. “What’s up?”
    Thomas wischte einen nicht vorhandenen Krümel von der Tischplatte und sah Eivyn merkwürdig milde an.
    “The night before flying home from England, I was trying to think up a fair solution for this nice old lady. I like her – with all her idealism and traditions. But I couldn’t think of one. One of my thoughts was quite shocking. I didn’t want to tell Gabriel that we are going to destroy a company and take away his favourite sweets from the market, just to make more profit by the end of the year. You can’t imagine how lonely a hotel room can be when you are alone with such thoughts ...”
    Eivyn nickte. “So, that night you called Morphadia and all your problems wove themselves into this gown.”
    Thomas starrte die Elfe an. Sie sah mitfühlend aus, das war ganz deutlich zu erkennen. Sie saß jetzt auf dem Ablagekorb und streckte sich. Ihre Füße standen auf der Tischplatte. Gerade nahm sie sich eine Rosine aus einer Tüte Studentenfutter, die er ihr gekauft hatte.
    “You’re growing”, stellte er fest.
    “Yes”, sagte sie leise, “and not just that.” Sie bemühte sich zu lächeln, aber es gelang ihr nicht. “My body feels reduced, but the spirit growing inside me seems to be ...” Sie hielt inne.
    Thomas wurde es heiß. Sie klang plötzlich verzweifelt und ... menschlich ?
    “... endless. There is pure hope inside me. It → is glowing brightly deep within the darkness! Just one of your ideas can change the world! Humans are the most powerful magical beings on earth! But they don’t know it!” Eivyns Stimme sirrte, sie wischte sich fahrig über die Augen, bevor sie Thomas wieder ansah. “You simply don’t know!”
    “You’re becoming human”, stammelte Thomas betroffen. “Is it because of the food?”
    “Yes. And I feel terribly weak.” Eivyn begann zu schluchzen. “I’ve got unbelievably creative powers now, but even if I try to feel → self-confident , I’m not sure that I can inspire you! I have my doubts now. Doubts! I’m a muse – that’s ridiculous! I’m here to make your doubts vanish.”
    Thomas lächelte. “Don’t worry”, sagte er sanft. “If humans have doubts, they’ll not only remember their successful and inspired moments, but also their less inspired moments, their mistakes. And my experiences tell me that you and I have solved a lot of problems together, and that we can still solve even more, Eivyn. Teamwork, you know?” Er zwinkerte ihr zu.
    “Do you really think so?”
    “Trust me!”, sagte er. “I’ve never felt more inspired than over the last few days.”
    Eivyns Gewand begann hell zu strahlen. “Wow”, entfuhr es ihr. “This is how hope feels?”
    Am Abend sah Eivyn Thomas beim Kochen zu und probierte zwischendurch aus, ob sie
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