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Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Titel: Elf on Earth – Elfe Auf Erden
Autoren: Anja Thieme
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einen anderen, wärmeren Ausdruck bekommen hatten – er sah unzweifelhaft in das Gesicht einer erwachsenen Frau.
    “What’s up?”, fragte Eivyn. “You’re looking very thoughtful.”
    “Really?”, sagte Thomas und schloss den Wagen auf.
    “Thomas – I can’t read your mind anymore! Tell me!”
    “Fasten your seatbelt”, erwiderte er.
    “Thomas ...”
    “Work first, okay?”
    “Sure”, seufzte Eivyn.
    Eine dunkelgraue, taillierte Jacke und ein passender Rock. Seriös und repräsentativ, fand Thomas. Langweilig, dachte Eivyn. Zumindest war die Jacke am runden Halsausschnitt höher geschlossen als die Robe und der Rock lang genug, um die zitronengelben Zipfel zu verbergen. Eivyn sah darin wie eine normale berufstätige Frau aus. Wie eine sehr hübsche berufstätige Frau allerdings. Und dann diese Locken! Thomas überlegte, ob nicht ein Friseurbesuch angemessen wäre, um ihre Haarpracht zu bändigen. Nicht abzuschneiden, Gott bewahre, nur zu bändigen.
    Sie betraten einen renommierten Salon am Rudolfplatz, den Thomas noch aus seiner Zeit mit Sylvia kannte. Die Frage des Friseurs, wie sie zu solchen Locken gekommen sei, beantwortete Eivyn wahrheitsgemäß mit “By magic!” und nötigte dem Haarkünstler damit ein dramatisches Seufzen ab.
    “Warum sind Frauen nur solche Geheimniskrämerinnen?”, beschwerte er sich, murmelte etwas wie: “Solche Sprungkraft, meine Güte!”, und griff mit einem entschlossenen Nicken zur Haarsprayflasche. Es gäbe keine Locke, die er nicht in die gewünschte Richtung bekommen würde, drohte er Eivyn und machte sich daran, ihr eine fantastische Hochsteckfrisur zu zaubern.
    Als sie wieder im Auto saßen, betrachtete sie sich im Spiegel der Sonnenblende. “Funny. My face hasn’t changed.”
    “Why should it?”
    “In fact”, sagte Eivyn verlegen “I have never looked very ... elf-like. My ears are too round, my nose and eyes too. Seems as if I have always had a human face. I never realized that before.” Sie zupfte sich zwei ihrer krausen Strähnen aus dem strengen Knoten. “I think I look okay for a woman, don’t I?”
    “More than okay ...”, murmelte Thomas.
    “Goodness – I’m so nervous about meeting your boss. He seems to be quite a tough guy.”
    “He has been in business for a long time and doing business makes you tough”, erwiderte Thomas. “I have worked for him for ten years now. I know him very well. He isn’t sure what to do next. That is the only reason he is asking me for advice.”
    “I see”, gab Eivyn nachdenklich zurück. “So, doubts keep humans from making mistakes?”
    “Yes.”
    “That’s good to know.”
    Als der Aufzug den zehnten Stock erreichte, trat Eivyn zunächst nervös von einem Fuß auf den anderen. Die Assistentin des Geschäftsführers bot ihr einen Kaffee an, der sie so begeisterte, dass sie ihn über den grünen Klee lobte. Die Assistentin bedankte sich geschmeichelt und versäumte es nicht, per Gegensprechanlage Thomas’ Begleitung anzukündigen.
    “Herr Renneberg hat eine befreundete Kollegin aus England mitgebracht, die ihn beraten hat, eine Ms Muse”, sagte sie fröhlich.
    “Sollen reinkommen.”
    Als die Assistentin die Tür zum Chefzimmer öffnete, wurde es Thomas doch mulmig. Rüdiger Behrends aber erhob sich, als Eivyn eintrat, strich sich über das Haar und knöpfte sein Jackett zu.
    “Nice to meet you, Ms Muse. Please, sit down”, sagte er verbindlich. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Und es blieb dort.
    “The pleasure is all mine”, gab Eivyn höflich zurück, während Thomas und sie sich setzten.
    “Now then”, sagte Behrends erstaunlich gelassen, “I hear that you were the one who advised Mr Renneberg on the new product line?”
    “Mrs Kuhnert advised me too”, rückte Thomas gerade. “She was great.”
    “I know”, erwiderte Behrends versöhnlich. “But I’m still not convinced. So it’s Ms Muse’s turn now. Can you convince me?”
    Er wandte sich wieder an Eivyn. “I’m not one of those health and nature fanatics and I never will be. I’m just a business man and I want to earn money.”
    “You haven’t made enough yet?”, fragte Eivyn erstaunt.
    Behrends lachte.
    “All right – I get the message. I know you’re clever! Even Thomas here – my → hardheaded sales executive – listens to your advice. Anyway. You are more than just a pretty face.
    → Lay it on me. How can we convince → sceptical customers to buy our product?”
    Eivyn hörte den
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