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Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Titel: Elf on Earth – Elfe Auf Erden
Autoren: Anja Thieme
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...”
    “Mein Flug wird aufgerufen.”
    “Ja, du musst wohl los”, meinte Gabriel. “Sag mal, war Eivyn als Mensch so hübsch wie Jana?”, fragte er dann unvermittelt.
    “Und ob”, erwiderte Thomas.
    “Und trotzdem hast du großherzig verzichtet? Wolltest du etwa den Helden spielen?”
    Nun musste Thomas lachen. “Kindisch, oder?”
    Nur vier Stunden später begleitete Thomas Flix auf einem ersten Rundgang durch den Garten von Mrs Dougherty. Er war jetzt im Hochsommer noch prachtvoller, als er ihn in Erinnerung hatte. Mrs Dougherty hatte Flix gleich Herz ins geschlossen; der Kater hatte sich schon beim Tee an ihre Beine geschmiegt und ein Tellerchen Sahne bekommen.
    “Mau”, sagte Flix jetzt und lief zielstrebig auf die Weißdornbüsche am Ende des Grundstücks zu, um die Thomas am liebsten einen riesigen Bogen gemacht hätte. Zögerlich folgte er ihm jedoch, weil der Kater sich immer wieder auffordernd nach ihm umdrehte und er verhindern wollte, dass er weglief. Die Büsche waren jetzt dichter als noch im Frühjahr und ihre Früchte reiften langsam heran.
    “Kindisch”, murmelte er und schluckte. “I miss you”, flüsterte er schnell und drehte sich rasch wieder um. Flix sprang ihm in den Weg, schmiegte sich an seine Beine, und Thomas hätte wieder einmal schwören können, dass der Kater lächelte.
    “Thomas?”, fragte es hinter ihm. “What’s up? May I help you?”
    Er wandte sich um, und im gleichen Moment fiel eine solche Last von ihm ab, dass er nach Luft schnappte.
    Eivyn hingegen schlug sich vor die Stirn. “Oh no! I forgot the translation crystal again! Now I will have to speak English for a lifetime.”
    “If you promise to stay with me for a lifetime, I’ll get used to that.”

Epilog
    “What a nice couple”, sagte Mrs Dougherty, als das Taxi nicht mehr auszumachen war, setzte sie sich in ihren Sessel und lockte Philoktetes auf ihren Schoß. Der Kater folgte der Aufforderung und rollte sich zusammen, während die alte Dame geduldig seinen Nacken kraulte.
    “How did we do, Sir Philoktetes?”, flüsterte die Musenmutter mit einem leisen Klingeln in der Stimme.
    “I think we did very well, Milady”, befand der Kater und schloss die Augen.
    “Tsss”, klang es da herüber. Ein hölzernes Gesicht blickte sie zwischen zwei Blüten eines Alpenveilchens vom Fensterbrett an. Viel weniger mürrisch als bei ihrer letzten Begegnung. “What about our → agreement ?”
    “That’s okay”, sagte Lady Allyfahr. “There are as many stories as humans that need inspiration. We’ll find one for us.”
    Und sie unterhielt sich lange mit dem angeblich so wortkargen Alben.
    In Bad Godesberg war es genau 22 Uhr, als Lady Allyfahr nach Morphadia zurückkehrte. Gabriel trat in der Aula seines Gymnasiums vor den Vorhang und sagte im gleichen Augenblick wie Lady Allyfahrs Tür:
    If we shadows have offended,
    Think but this, and all is mended,
    That you have but slumber’d here
    While these visions did appear.
    And this weak and idle theme,
    No more yielding but a dream,
    Gentles, do not reprehend:
    if you pardon, we will mend:
    And, as I am an honest Puck,
    If we have unearned luck
    Now to ‘scape the serpent’s tongue,
    We will make amends ere long;
    Else the Puck a liar call;
    So, good night unto you all.
    Wenn wir Schatten euch beleidigt,
    O so glaubt – und wohl verteidigt
    Sind wir dann –: ihr alle schier
    Habet nur geschlummert hier
    Und geschaut in Nachtgesichten
    Eures eignen Hirnes Dichten.
    Wollt ihr diesen Kindertand,
    Der wie leere Träume schwand,
    Liebe Herrn, nicht gar verschmähn,
    Sollt ihr bald was Bessres sehn.
    Wenn wir bösem Schlangenzischen
    Unverdienterweis entwischen,
    So verheißt auf Ehre Droll
    Bald euch unsres Dankes Zoll;
    Ist ein Schelm zu heißen willig,
    Wenn dies nicht geschieht, wie billig.
    Nun gute Nacht! Das Spiel zu enden,
    Begrüsst uns mit gewognen Händen!
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