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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1
Autoren: Guinevere Labod
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Großeltern eben nicht ihre Eltern waren, und es ihr sagten, als sie beide auf dem Sterbebett lagen, war sie bald daraufhin allein. Mit ihrer Mutter wollte sie nicht zusammen sein, stattdessen lebte sie Jahre bei ihrem Vater, ehe sie zurückkam. Sie lernte einen jungen Mann kennen, in den sie sich verliebte. Er war Jude. Bald daraufhin begann der erste Weltkrieg. Es war keine leichte Zeit für sie und ihren Liebsten. Die beiden wurden getrennt, fanden wieder zu einander, woraufhin sie schwanger wurde. Die beiden lebten lange in wilder Ehe, bis der zweite Weltkrieg begann. Er wurde gefangen genommen. Wieder waren sie getrennt. Durch Freunde, die sie kannte und die mit den Nazis zu tun hatten, wurde er frei gelassen, jedoch sah sie ihn nicht wieder. Er kam ins Ausland, und die beiden wurden erneut getrennt. Jahre waren sie auseinander, ehe sie sich etliche Jahre nachdem Krieg wieder sahen. Sie heirateten und bekamen noch mehr Kinder. Doch kaum war das älteste Kind achtzehn Jahre geworden, starb ihr Mann an Krebs. Sie war alleine. Die Kinder gingen aus dem Haus, einer nachdem anderen, alle hatten sie große Karrieren vor sich und niemand kümmerte sich um ihre geliebte Mutter, nein, sie wurde in ein Altersheim abgeschoben, wo sie nun dahin rafft in Zeitlupe und Einsamkeit.
    Miss Daisy hatte in ihrem Leben so viel durchgemacht. War es denn nicht möglich, sie zu ehren, wie sie es verdient hatte? Sie wünschte sich nichts sehnlicher als Zuhause zu sein. Hätte man sie nicht Zuhause lassen können? Vielleicht einen Pfleger einstellen können, der sich um sie kümmert, dann hätte sie wenigstens Zuhause sein können, sowie sie es sich immer gewünscht hatte. Ich verstand es nicht.
    >>Schätzchen, könntest du mir einen Gefallen tun?<<, fragte Miss Daisy, nachdem ich sie Bettfertig gemacht hatte. Es war mittlerweile um Acht Uhr Abends. Ich hatte tatsächlich einen zwölf Stunden Tag.
    >>Natürlich, was möchten Sie?<<
    Miss Daisy zeigte zu ihrer Kommode.
    >>Könntest du mir bitte die Schatulle mit den Gravierungen rüber reichen? Das wäre lieb von dir.<<
    Ich lächelte.
    >>Natürlich.<<
    Ich ging zur Kommode und schaute, welche Schatulle sie meinte, als ich die alte Holzschatulle schon entdeckte, die Inkrustationen aus Edelsteinen, Perlmutt und Gravierungen aufwies. Ich fand, die Schatulle sah aus, wie aus einem uralten Märchen, so geheimnisvoll und alt, als würde dort drinnen Aschenputtels gläserner Schuh liegen oder der Apfel von Schneewittchen. Einfach irgendetwas Märchenhaftes.
    >>Hier bitte.<<, sagte ich und legte die Schatulle auf den Schoß von Miss Daisy. Die alte Dame freute sich und öffnete den Deckel. Das Innere war mit Samt verkleidet und drinnen lag ein handflächengroßes silbernes Medallion mit einer Kette, wie ein dickes Seil aus Silber, und eigenartig geschuppt wie der Körper eines Fisches oder Schlange, ich konnte es nicht genau sagen. Aber am faszinierendsten war noch das silberne Medallion. So etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen und ich sah mir eigentlich sehr gerne Schmuck an. Das Medallion war rund mit einem äußeren Kreis, an dem vier Edelsteine saßen, jeder in eine Richtung, dazwischen kleine Erhebungen, in denen jeweils fünf winzige Steine im Licht glitzerten. Die vier größeren Steine ringsherum besaßen die Farben blau, grün, rot und farblos. Doch der Stein in der Mitte, der wirklich sehr groß war, war am schönsten. Seine Farbe war blau, doch sein Blau schimmerte eigenartig, ja, es schimmerte mal dunkel, mal hell und wies kleine leuchtende Punkte auf. Es erinnerte mich an den Sternenhimmel. Wirklich faszinierend. Um den großen Stein waren ins Medallion feine Linien eingraviert, die das gesamte Medallion wie ein Auge erschienen ließen. Ich konnte kaum wegsehen, von diesem wunderschönen und bestimmt sehr kostbaren Schmuckstück.
    >>Wow …<<, staunte ich.
    Miss Daisy lächelte breit.
    >>Als ich ein junges Mädchen von dreizehn Jahren fand ich es auf dem Weg von der Schule nachhause. Ich bin mir sicher, am Morgen lag es da noch nicht. Es leuchtete wie ein Diamant durch die Sonnenstrahlen. Es war wunderschön. Ich nahm es mit und versteckte es wie einen geheimen Schatz. Als ich älter war ging ich zu einem Juwelier. Er sagte mir, die vier Steine an den Seiten seien ein Rubin, Smaragd, Saphir und Diamant, die kleinen Stein hier in den Erhebungen seien auch Diamanten und der große in der Mitte sei ein seltener Lapislazuli. Und er sagte mir auch, dass dieses Medallion sehr viel wert
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