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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
Autoren: Frank Rehfeld
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nächsten. Im Gegensatz zu den meisten Kreaturen der Finsternis verfügten sie über starke geistige Kräfte, und genau damit vereitelte der Skuth nun Talanons Bemühungen, sich selbst zu töten. Im Vollbesitz seiner Kräfte hätte der Elb seine Annäherung sicherlich frühzeitig bemerkt und hätte entsprechend handeln können, jetzt jedoch war es zu spät.
    »Gib dir keine Mühe«, höhnte der Skuth. »Du kannst mir nicht mehr entkommen. Und jetzt wirst du mir alles verraten, was ich wissen will.«
    Zwei Craal packten Talanon und rissen ihn in die Höhe. Der Skuth presste ihm die Fingerspitzen gegen die Schläfen. Was dann folgte, hatte nichts mit dem eher sanften danan-chaat der Elben zu tun.
    Feurige Klauen schienen in Talanons Kopf einzudringen und in seinen Erinnerungen herumzuwühlen. Er schrie, konnte aber nicht verhindern, dass sich der Skuth immer tiefer in seinen Geist grub, seine persönlichsten und geheimsten Gedanken zutage förderte. Jedes bisschen Wissen, dessen er habhaft werden konnte, riss der Skuth mit grausamer Gewalt an sich: über die unterirdische Festung der Elben, über den Prinzen, über die Fremden aus einer anderen Welt und über das magische Tor, durch das sie zu ihnen gelangt waren.
    Als das Ungeheuer schließlich wieder von ihm abließ, war Talanons Geist zerstört, schien nur noch aus Feuer und Schmerz zu bestehen. Es war eine Erlösung für ihn, als einer der Craal ihm mit dem Schwert die Kehle durchschnitt.
    »Ein Elbenknabe mit gewaltigen magischen Kräften«, stieß der Skuth hervor. »Und ein bislang unentdecktes Tor, durch das Fremde in unsere Welt eingedrungen sind. Das sind wahrhaft Neuigkeiten, die Khraátam sofort erfahren muss. Oder«, fügte er mit einem gehässigen Grinsen hinzu, »noch besser wäre es, wenn ich ihm den Knaben selbst bringe!«

1
ALTION
    In ferner Vergangenheit, vor der Zeitrechnung der Elben
    Wasser …
    Barlok hasste es so inbrünstig wie kaum etwas anderes. Wie jeder anständige Zwerg hatte er es schon immer gehasst, jedenfalls in jeglicher Menge, die größer war als das, was in einen Trinkbecher passte. Und auch zum Trinken war es nur erträglich, wenn nichts anderes zur Verfügung stand und man kurz vor dem Verdursten war.
    Im Moment jedoch war er dem Verdursten so fern, wie es nur irgend ging. Mühsam würgte er einen Schwall Wasser nach dem anderen hervor und schnappte nach Luft, fühlte sich mehr tot als lebendig. Viel hatte auch nicht mehr gefehlt, und er hätte sich nicht nur so gefühlt …
    Er hatte gewusst, dass es gefährlich sein würde, den Aloron zu überqueren, aber er hatte nicht erwartet, dass es eine Reise geradewegs durch die Hölle werden würde. Hätten nicht noch einige Pfeiler als Überreste der zerstörten Brücke gestanden und es ihnen ermöglicht, sich in Etappen voranzukämpfen, wäre es ihnen überhaupt nicht gelungen. Zumindest er wäre mit Sicherheit ertrunken, daran gab es für ihn nicht den geringsten Zweifel.
    Würgend und keuchend lag Barlok neben einer bis zum Wasser reichenden Baumwurzel auf dem Boden und nahm kaum etwas von dem wahr, was um ihn herum vorging. Worte drangen verschwommen an seine Ohren, doch er verstand sie nicht. Erst als ihn etwas hart an der Hüfte traf, öffnete er die Augen und konzentrierte sich wieder auf seine Umgebung.
    Sie waren nicht länger allein.
    Mehrere Gestalten waren aus dem Finsterwald auf den schmalen Uferstreifen getreten. Sie trugen kniehohe Stiefel und braune Hosen, darüber eng anliegende Oberteile aus dunklem Leder. Ihr Haar war unter gleichfalls dunklen Kappen verborgen, doch angesichts ihrer Gesichtszüge und der spitzen Ohren hätte es der vereinzelt darunter hervorquellenden blassblonden Strähnen gar nicht bedurft, um sie als Elben zu erkennen.
    Einige von ihnen, Männer und Frauen gleichermaßen, hatten Thalinuel und Harlan, der Puschel auf dem Arm trug, umzingelt und richteten ihre Schwerter auf sie. Zwei weitere Elben standen neben Barlok. Auch sie hielten Schwerter in den Händen.
    »Aufstehen, habe ich gesagt!«, blaffte einer von ihnen und holte mit dem Fuß aus, um ihn ein weiteres Mal zu treten.
    »Hör auf damit!«, stieß Harlan zornig hervor. »Siehst du denn nicht, dass er völlig erschöpft ist? Lass ihn in Ruhe.«
    »Du hast hier gar nichts zu befehlen, Knirps«, gab der Elb barsch zurück. »Mit Spionen und Attentätern machen wir kurzen Prozess.«
    Barlok krümmte sich zusammen und wälzte sich ein Stück herum, um dem Tritt die ärgste Wucht zu nehmen,
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