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Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)

Titel: Elbentod: Die Zwerge von Elan-Dhor 3 (German Edition)
Autoren: Frank Rehfeld
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die geflügelten Reiter«, warf ein anderer Elb ein. »Sie oder sogar die Schattenmahre selbst überfliegen von Zeit zu Zeit dieses Gebiet. Was unter dem dichten Blätterdach des Waldes liegt, bleibt ihnen verborgen, aber sonst entgeht ihnen nichts.«
    »Auch wir unterhalten nur noch kleine Verbände in dieser Gegend, gerade genug, um zu verhindern, dass der Feind den Fluss überquert und uns in den Rücken fallen kann. Der Großteil unserer Truppen befindet sich ebenfalls im Westen. Soweit wir Nachricht erhalten, läuft der Krieg gut für uns. Wir drängen den Feind zurück und hoffen, schon bald zum entscheidenden Sturm auf die Bastion der Schattenmahre selbst ansetzen zu können. Wenn …«
    »Wenn es hier so gefährlich ist, wie du sagst, sollten wir besser endlich von hier verschwinden, statt nur große Reden zu schwingen«, fiel Puschel dem Elb ins Wort und plusterte sich auf. »Sonst hätten wir uns unsere ganze Flucht sparen können.«
    Altion zuckte zusammen und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Bislang hatte er dem kunterbunten Fellbündel auf Harlans Armen keinerlei Beachtung geschenkt, hatte es wohl nur für ein harmloses Tier gehalten. Jetzt musterte er es verblüfft und misstrauisch.
    »Was … was ist das?«, keuchte er. »Es kann reden.«
    »Nicht was, sondern wer , du ungeschlachter Elbenklotz, und natürlich kann ich reden«, empörte sich Puschel. »Und wenn du es genau wissen willst, ich bin ein Kämpfer ohne Furcht und Tadel, der tapfere Leibwächter des Prinzen, der Schrecken der Schattenmahre und all ihrer Diener und dein schlimmster Albtraum, wenn du mir noch einmal blöd kommst oder uns nicht bald von hier wegbringst!«
    Fassungslos hatte Altion den großspurigen Behauptungen gelauscht, halb erschrocken, halb belustigt. Nun wurde er jedoch schlagartig wieder ernst.
    »Komm mit«, wandte er sich an Thalinuel. »Wir bringen dich und vor allem den Prinzen zu unserem Lager. Dort mögen andere, die weiser sind als ich, entscheiden, was weiter mit euch geschehen soll.« Er zögerte kurz. »Euer kleinwüchsiger Begleiter und vor allem dieses Flohbündel jedoch werden solange ein Stück von hier entfernt in der Deckung des Waldes warten müssen. Ich kann es in dieser Situation nicht verantworten, Angehörige fremder Völker zu unserem Unterschlupf zu führen, aber ich werde drei meiner Leute zu ihrem Schutz zurücklassen.«
    »Flohbündel?«, kreischte Puschel, sprang von Harlans Arm und reckte sich mit in die Seiten gestemmten Fäusten zu seiner stattlichen Größe von fast einem halben Meter, während sich Barlok gleichzeitig empörte:
    »Ich denke nicht daran, hier zu warten. Nach allem, was wir durchgestanden haben, um den Prinzen herzubringen, haben wir wohl ein bisschen Vertrauen …«
    »Das geht in Ordnung«, fiel ihm Thalinuel scharf ins Wort. »Wir befinden uns in einer äußerst gefährlichen Lage, da kann man nicht vorsichtig genug sein. Der Feind lauert überall«, fügte sie mit sonderbarer Betonung hinzu und warf ihm gleichzeitig einen seltsamen Blick zu.
    »Ich bin froh, dass ihr vernünftig seid«, sagte Altion. »Folgt uns.«
    Thalinuel nickte. Sie wartete, bis er und die meisten seiner Begleiter sich umgedreht hatten und einige Schritte auf den Waldrand zumachten, dann folgte sie ihm rasch, riss ihr Schwert hervor und rammte es ihm fast bis zum Heft in den Rücken.

2
BARAN-TAHAL
    Oktober 9430 neuer Zeitrechnung der Elben
    »Welch ein Wahnsinn«, stieß Warlon verbittert hervor. »Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Wie konnte es nur so weit kommen?«
    Er stand mehr als zwei Dutzend Schritte vom Baran-Tahal entfernt, dem großen zweiflügeligen Tor von Zarkhadul, dennoch konnte er bis hierher die Hitze spüren, die es ausstrahlte. Das gewaltige Bollwerk aus Stahl und Stein war erst nach der Neubesiedelung der Mine neu errichtet worden, nachdem es ihnen gelungen war, den verschütteten Eingang wieder freizulegen. Noch vor kurzem hatte er es für völlig unüberwindlich gehalten, und für das Heer der Menschen, das Zarkhadul belagerte, wäre es das wohl auch gewesen. Weder mit Katapulten geschleuderte Steinbrocken konnten ihm etwas anhaben noch Rammböcke, wenn es einem Feind überhaupt gelingen sollte, sie über die gewundene, enge Straße hier heraufzuschaffen.
    Aber die Menschen waren nicht die einzigen Angreifer.
    Selbst gegen einen magischen Angriff war das Baran-Tahal bestmöglich abgesichert. Die Priesterinnen Li’thils hatten es mit einem mächtigen Zauber
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