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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Autoren: Birgit Karliczek
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Lachen erinnerte ihn an ihre gemeinsame Zeit. Dann drehte sich der Mann zu ihm um und schaute ihn mit strahlend blauen Augen besitzergreifend an.
    „Das kann doch nicht wahr sein, was macht der denn hier?“, keuchte Kevin entgeistert.
    „Hallo.“ Matthias, der mittlerweile durch die Verbindungstür auf der anderen Seite des Raumes das Büro betreten hatte, blieb direkt neben Kevin stehen, eine Hand lässig in der Hosentasche.
    Kevin war fassungslos. Wie konnte sein Ex es wagen hier aufzukreuzen, nach allem, was er angerichtet hatte? Wut keimte in Kevin auf, grenzenlose Wut.
    „Verschwinde von hier“, presste er hervor. „Und zwar sofort.“
    Doch Matthias bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck, nicht einmal sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er hatte offensichtlich mit dieser Reaktion gerechnet. „Ich möchte mich nur mit dir unterhalten, nicht mehr.“
    „Aber ich nicht mit dir, also geh jetzt.“
    Unvermittelt wandte sich Matthias an Dirk. „Können Sie uns bitte einen Moment alleine lassen?“
    Zu Kevins Bedauern verließ Dirk kommentarlos sein eigenes Büro und schloss die Tür hinter sich. Seit wann gehörten diplomatische Fähigkeiten zu den Eigenschaften seines Ex?
    „Wie geht es dir, Kevin?“
    Er hatte kein Verlangen nach einem Gespräch und wandte sich von Matthias ab. Am Schreibtisch angekommen, setzte sich Kevin wieder vor den Computer und versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Er hörte, wie Matthias einen Stuhl zurückzog und ihm gegenüber Platz nahm.
    „Dein Verhalten mir gegenüber ist kindisch, und es passt überhaupt nicht zu dir.“
    Das war doch die Höhe. „Besser kindisch, als dreist“, sagte er, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
    „Kevin, bitte“, versuchte Matthias es erneut und beugte sich nach vorne, um die Unterarme auf dem Tisch abzustützen. „Ich möchte doch nur mit dir reden.“
    Kevin schloss die Augen. Er kannte Matthias‘ Hartnäckigkeit nur zu gut, und der Mann war erstaunlich ruhig, im Gegensatz zu den letzen Treffen, die er in Erinnerung hatte. Sein Ex-Gefährte schien sein Selbstvertrauen zurückerlangt zu haben, was bedeutete, dass die Chancen ihn abzuwimmeln gleich null waren. Womit hatte er das nur verdient?
    „Was willst du?“, zwang Kevin sich zu einer ruhigen Aussprache.
    „Wissen, wie es dir geht“, nahm Matthias sein Einverständnis mit Erleichterung an.
    „Hervorragend. Was noch?“
    „Du machst es mir nicht gerade einfach.“ Anspannung war in seiner Stimme zu hören, die zuvor empfundene Erleichterung dahin.
    „Warum auch, du hast es nicht verdient“, ging Kevin schnippisch auf Kampfkurs.
    Matthias sah ihn stirnrunzelnd an. „Nein, das habe ich wirklich nicht. Ich habe verdammt viel Scheiße gebaut und dich ausgenutzt, wo ich nur konnte.“ Nervös begann er die Hände zu kneten und sein Blick wurde glasig. „Die letzen fünf Monate waren schrecklich für mich. Der Gedanke daran, dass du meine Schulden abgearbeitet hast, beschämt mich sehr. Ich fühle mich mies dabei und weiß nicht, wie ich mich bei dir dafür entschuldigen kann. Und ich weiß auch nicht, wie es dir in den vier Monaten ergangen ist, aber ich hoffe, er hat dich zu nichts gezwungen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn es so wäre.“
    Matthias konnte einem fast leidtun, wie er da saß, mit dem gequälten Gesichtsausdruck und der fast erstickenden Stimme. Aber eben nur fast.
    „Das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen.“ Die Härte in Kevins Stimme schien ihn zu erschrecken.
    „Hat Escorial dir wehgetan?“, fragte Matthias entsetzt.
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
    „Du siehst immer noch das Monster in mir. Aber glaube mir, ich habe mich geändert.“ Die Unsicherheit war verschwunden, Matthias sprach mit fester Stimme. „Kevin, ich liebe dich. Ich will dich zurückhaben, auch wenn ich weiß, dass das nicht einfach werden wird. Du bedeutest mir unendlich viel.“
    Das war zu viel, Kevin kochte innerlich vor unterdrücktem Zorn. „Wie kannst du es wagen hierher zu kommen und mir zu erzählen, dass du mich liebst? Erst hast du mich belogen, dann betrügst du mich mit einem anderen und zu guter Letzt verkaufst du mich wie einen Leibeigenen. Und nach alldem soll ich dir deine Liebe zu mir glauben und dich zurück haben wollen? Du hast sie wohl nicht mehr alle!“, presste Kevin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, bemüht nicht allzu laut zu schreien, da draußen garantiert etliche Ohren angespannt lauschten.
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