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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Autoren: Birgit Karliczek
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hatte, seine Augen strahlten förmlich. „Also, wenn es ein Mädchen wird, wollen wir sie Laura nennen. Bei einem Jungen sind wir uns noch nicht einig geworden. Jenny gefällt der Name Julian, mir wäre Barnabas lieber.“
    Kevin und Anne wechselten einen besorgten Blick, manchmal hatte Marcel wirklich katastrophale Vorstellungen. Und nun waren sie auf gefährliches Eis gelaufen, denn Marcel würde an ihnen seine Überredungskünste testen.
    „Wenn du später mit deinem Kind ein friedvolles Leben ohne Vorwürfe haben möchtest, dann nennt den Jungen Julian“, sagte Kevin. Er konnte sich daran erinnern, dass der Schäferhund seines verstorbenen Großvaters den Namen Barnabas getragen hatte. Zu dem gutmütigen und ruhigen Tier hatte der Name auch gepasst, aber einem Säugling im einundzwanzigsten Jahrhundert einen solchen Namen zu geben, grenzte, seiner Meinung nach, an eine seelische Folter. Anne war offensichtlich seiner Meinung, denn ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.
    „Ich weiß gar nicht, was ihr habt, das ist ein ganz normaler Name“, begehrte Marcel auf.
    Kevin und Anne wussten aus Erfahrung, dass es aussichtslos war, mit Marcel zu diskutieren. Diesen Kampf musste Jenny alleine austragen, und wie Kevin sie kannte, würde sie als Siegerin hervorgehen.
    Zum Glück kam in diesem Moment die Bedienung an ihren Tisch und nahm ihre Bestellung auf. Kevin nutzte die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln. „Habe ich euch eigentlich schon gesagt, dass ich jetzt zeitweise als Hoteltester arbeite?“
    „Wie?“, sprang Anne sofort auf sein Ausweichmanöver an. „Ich dachte, du arbeitest nebenher noch im Reisebüro und als Autor?“
    „Arbeite ich auch weiterhin. Ein Unternehmen hat mich vor Kurzem angesprochen und nachgefragt, ob ich für sie Hotels testen und auch Tagesreisen und Reiserouten ausarbeiten könnte. Naja, da habe ich zugesagt.“
    „Super, so etwas kann auch nur dir passieren, du Glückspilz“, meinte Marcel überrascht. „Das klingt nach einem Traumjob. Wann geht’s denn los und vor allem, wohin?“ Marcels Reisefieber war ungebrochen. Es stand außer Frage, dass ihn, sobald Frau und Kind reisefähig waren, wieder das Fernweh ergreifen und er mit seiner Familie die schönsten Orte der Welt erkunden würde.
    „In einem Monat geht es nach Paris, danach nach London. Wenn ich wieder zurück bin, arbeite ich eine Reiseroute in Spanien aus. Mal sehen, was danach kommt“, antwortete Kevin.
    „Und was sagt Matthias dazu?“, kam es von Anne. Auch Marcel sah ihn fragend an.
    „Das geht ihn nichts mehr an“, sagte Kevin kurz angebunden und betrachtete dabei abweisend den Fisch auf seinem Teller. Er wollte jetzt nicht über seinen ehemaligen Gefährten und die Probleme vor seiner Ankunft sprechen. Offensichtlich war sein Wunsch seinen Freunden nicht entgangen. Zwar blickten sich die zwei kurz verunsichert an, gingen aber nicht näher auf das Thema ein. Kevin war ihnen dafür dankbar. Er wusste, dass er mit Anne und Marcel über alles reden konnte, wenn er es wollte. Und die beiden wussten, dass er sich ihnen zu gegebener Zeit anvertrauen würde. Das war mit das Besondere an ihrer Freundschaft. Sie konnten einander alles anvertrauen, und wenn sie sich auch manchmal wochen- oder gar monatelang nicht sahen, wieder dort anknüpfen, wo sie zuletzt aufgehört hatten.
    Während des Essens unterhielten sie sich über verschiedene Länder, Menschen und Kulturen. Ein Thema, das ihnen nie langweilig wurde.
     
     
     
    Alejandro bestellte gerade einen Kaffee, als er seinen Blick wiederholt zu der Dreiergruppe neben sich schweifen ließ. Da sich die Gäste auf Englisch unterhielten, konnte er ihrem Gespräch folgen. Normalerweise gehörte er nicht zu der Art von Menschen, die gerne lauschten, aber irgendetwas reizte ihn bei der Gruppe dazu. Dabei war weniger das Gespräch selbst der Anreiz, es war viel mehr einer der beiden Männer, welcher seine Aufmerksamkeit erregte. Er war ihm bereits aufgefallen, als er das Restaurant betreten hatte. Der junge Mann war etwas kleiner als er selbst, hatte hellbraunes Haar, einen schlanken Körper und unendlich lange Beine. Aber das Faszinierendste waren die braunen rehgleichen Augen und seine Gesichtszüge. Alejandro fiel es schwer, sich auf das Gespräch mit den Architekten zu konzentrieren und seine Konzentration wurde nicht gerade dadurch gefördert, dass sich die Gruppe direkt an einen der Nachbartische gesetzt hatte.
    Immer wieder tat er so, als schaue er aus dem Fenster
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