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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Autoren: Birgit Karliczek
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aufgefallen, dass Alejandro nie von Zuneigung oder Liebe für seine Person gesprochen hatte. Er liebte ihn, Kevin, also nicht. Er war für Alejandro, wie alle anderen vor ihm, nur ein Spielobjekt.
    Die Entscheidung zu gehen, war ihm sehr schwer gefallen, aber Kevin wollte nicht bei jemandem bleiben, der ihn nicht wirklich liebte.
    Alejandro war dann während des Frühstücks wütend aufgestanden und hatte wortlos die Wohnung verlassen. Seitdem hatte er sich nicht mehr gemeldet.
    „Sie sollten die anderen Sachen auch mitnehmen. Don Alejandro wird sehr ungehalten reagieren, wenn Sie sie hier lassen“, sagte Maria wehmütig und reichte ihm seinen Pullover. Kevin hatte nur die Kleidung eingepackt, die er selbst mitgebracht hatte. Die von Alejandro gekauften Stücke hatte er im Wandschrank gelassen, er wollte sie nicht.
    „Er wird so oder so wütend auf mich sein, Maria“, antwortete Kevin und packte den Pulli ein. „Die Kleidung wurde nur zu einem einzigen Zweck gekauft, nämlich um Alejandro zu gefallen. Ich brauche sie nicht, ich habe meine Eigene.“
    Es tat Kevin weh, Maria so betrübt zu sehen. In den letzten Wochen und Monaten hatte er sie als eine gute Freundin kennengelernt und sie lieb gewonnen. Ihre gemeinsame Zeit und ihre Fürsorglichkeit würden ihm fehlen.
    „Bleiben Sie hier, Don Kevin. Sie gehören hierher.“
    Es klingelte an der Tür. Kevin schloss den Koffer und drehte sich zu der Haushälterin um. Tränen schimmerten in ihren Augen, zumindest schien es ihm so. Dann ging er auf sie zu und umarmte sie.
    „Das kann ich nicht, und wir beide wissen das.“ Sanft schob er die Frau von sich weg und sah sie an. „Auf Wiedersehen, Maria. Und danke für alles.“
    Mit Koffern in den Händen ging er dem Pagen entgegen. „Auf Wiedersehen, Felipe. Passen Sie gut auf sich und Ihre Frau auf.“
    Die Fahrstuhltür schloss sich hinter Kevin, und er kam seiner Heimat Stück für Stück näher. Insgeheim hoffte er, dass Alejandro ihn zum Flughafen bringen oder sich zumindest dort von ihm verabschieden würde. Doch weder wartete Alejandro im Wagen noch am Jet. Offensichtlich war er es in Alejandros Augen nicht mehr wert sich seinetwegen diesen kleinen Umstand zu machen.
    Stunden später schloss er die Tür seiner Wohnung auf. Ein Berg an Post sammelte sich auf dem Küchentisch, ebenso wie eine dicke Staubschicht.
    Hervorragend , dachte Kevin. Putzen hält mich wenigstens vom Nachdenken ab.
    In den nächsten Tagen und Wochen kümmerte er sich um seinen Beruf, meldete sich im Reisebüro zurück und begann neue Routen zu planen, rief seine Freunde an und traf sich mit ihnen. Schnell fand er in sein altes Leben zurück. Doch füllte ihn das nicht mehr aus. Irgendetwas fehlte, Alejandro fehlte. Es war nicht wie damals bei Matthias, das war vorbeigegangen. Aber es musste weitergehen. So wie es immer in seinem Leben weitergegangen war. Die Zeit würde also auch diese Wunde heilen.
    Du schaffst das schon , versuchte er sich Mut zu machen. Auch wenn er in diesem Moment wenig Hoffnung hatte, je über den Spanier hinwegzukommen.
    Nachdem sein Knie vollends gesund war, kaufte er sich einen neuen Motorradanzug und ging wieder auf Reisen. Das war seine Welt, und hier gehörte er hin.
     
    Kevin war gerade im Reisebüro und regelte die letzten Angelegenheiten der bevorstehenden Motorradtour, als jemand den Kopf durch eine der beiden Bürotüren hereinsteckte. In zwei Tagen begann die Reise, und er würde mit einer zwanzigköpfigen Gruppe den Süden Frankreichs durchfahren.
    „Besuch für dich“, sagte Dirk, der Besitzer des Reisebüros, an dessen Schreibtisch sich Kevin befand.
    „Und wer ist es?“
    Dirk presste die Lippen zusammen und sah besorgt zum Verkaufsraum hinüber. „Das solltest du dir besser selbst ansehen.“
    Erstaunt über Dirks Verhalten stand Kevin auf, ging zur Tür und spähte um die Ecke. Als er den vermeintlichen Besucher erblickte, reagierte sein Körper sofort. Die Kiefermuskulatur spannte sich an, er ballte die Hände zu Fäusten und in seinen Ohren begann es zu rauschen. Der Mann im schwarzen Anzug hatte ihm den Rücken zugewandt und unterhielt sich mit Kerstin, einer von Dirks neuen Angestellten, die sichtlich von der stattlichen, muskulösen und gepflegten Erscheinung ihres Gegenübers angetan war. Kevin hatte ihn etwas größer in Erinnerung, aber der Rest stimmte noch. Das kurze Haar, die breiten Schultern, der dreieckige Oberkörper, die schmalen Hüften und die geraden Beine. Das kehlige
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