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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose
Autoren: Astrid Martini
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Dominik, der an einem Whisky nippte. Er konnte sie nicht sehen, denn er saß seitlich mit dem Rücken zu ihr.
    Valérie zog Leah in eine Nische in der Nähe der Tür. So konnten sie alles sehen, wurden aber nicht bemerkt.
    Um den Käfig herum waren auf Stativen Kameras aufgebaut, die unentwegt aufnahmen, was im Käfig vor sich ging.
    Dominik erhob sich, zog die Käfigtür auf und betrat den Käfig. Er war dunkel gekleidet. Schwarze Hose, schwarzes Oberteil und ein dunkler Umhang mit einer spitzen Kapuze, die locker in seinen Rücken fiel.
    Er nahm einen Knebel zur Hand, näherte sich der Sklavin. Diese wandte abwehrend den Kopf zur Seite, was ihr aber nichts nützte, denn Dominik war unerbittlich. Schon bald steckte der Knebelball in ihrem Mund. Die Schnallen der Riemen wurden von Dominik seitlich am Kopf stramm verschlossen.
    Er nahm eine Peitsche zur Hand. Im nächsten Moment rasselte der Lederriemen auf sie nieder, traf ihre Schenkel, ihren Bauch, ihre Brüste. Ihr geschundener Körper zuckte, ihre Hände rissen an den Ketten, fest gruben sich die Zähne in den harten Ball, der ihre Schreie zum Röcheln dämpfte. Und während die Schläge immer unbarmherziger wurden, bäumte sich ihr Körper inmitten der Kameras immer erschöpfter auf.
    Dominik warf die Peitsche in eine Ecke, trat nah vor seine Sklavin und löste die Ketten, die sie an den Käfig fixiert hielten. Er führte sie zur Mitte, zog ihre Arme nach oben und ließ die Karabinerhaken der Handmanschetten in die Ösen einer herabhängenden Kette einschnappen. Die Frau warf den Kopf in den Nacken, um nach oben zu schauen. Die Kette bewegte sich schwingend, während sie um ihr Gleichgewicht kämpfte.
    Dominik begann sie zu fesseln, umschlang ihren Körper mit einem groben Seil, hob eines ihrer Beine zum Winkel an und verschnürte es wie ein Paket an ihrem Leib. Eine weitere Kette wurde von der Käfigoberseite herabgezogen, und schon bald schnappte ein Karabinerhaken in einem Stück Seil ein, das ihren Bauch schmückte. Per Seilzug, mit dem man die Länge der herabhängenden Ketten regulieren konnte, schwebte sie in der Luft. Bedächtig schritt er um sie herum, griff in die Gesäßtasche seiner Lederhose, und zum Erschrecken von Leah blitzte kurz darauf die Klinge eines Messers auf. Leicht, ganz leicht setzte er es immer wieder an, machte kleine Schnitte, und schon bald rannen rote Rinnsale über ihren Körper und von dort in Tropfen auf den Käfigboden. Die Frau hing eingeschnürt im Käfig, drehte sich leicht, wie ein Opfer im Netz der Spinne. Dominik malte mit der Messerklinge Muster in die Blutspuren, die ihren verschränkten Leib bedeckten. Dann griff er ihr ins Haar, legte ihren Hals frei, setzte das Messer an ihre Kehle. Blut begann zu fließen. Dominik brachte seinen Kopf näher an sie heran und fing das quellende Blut mit seiner Zunge auf. Laut lachend warf er den Kopf in den Nacken, den Mund blutverschmiert.
    Leah würde übel. Die Beine drohten ihr wegzusacken, in ihren Ohren begann es zu rauschen. Leise schrie sie auf, bemerkte, wie Dominiks Kopf herumfuhr, sah seinen undefinierbaren Blick.
    Sie musste hier weg. Nur ein paar Schritte bis zur Tür, sie begann zu straucheln, schaffte es, sie zu öffnen, drückte sich durch den Spalt nach draußen.
     

Kapitel 23
     
    Wie in Trance hatte Leah nach einigen Irrwegen den Weg zurück nach oben gefunden und lief hinaus in die Dunkelheit. Sie war nicht mehr Herr ihrer Sinne, konnte nicht fassen, was sie soeben gesehen hatte. Dominik trank Blut, peinigte sein Opfer auf eine Weise, die ihre persönliche Grenze bei Weitem überschritt. Hatte er mit ihr dasselbe vorgehabt, als Valérie sie am Vortag gesucht – und gefunden – hatte?
    Was, wenn die junge Frau dabei verblutete? Oder gehörte das Ausbluten ebenso zu dem grausigen Spiel wie die Kameras, die diese abscheulichen Szenen aufgenommen hatten?
    Wie weit ging seine Vorliebe für derartige Grausamkeiten?
    Sie atmete flach, setzte sich auf eine Bank ganz in der Nähe und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Die Zeit verstrich. Hatte sie zunächst noch die Hoffnung, Dominik würde ihr vielleicht folgen und ihr eine simple Erklärung für das schaurige Spiel geben, so legte sie diese schon bald nieder. Regungslos saß sie da, in sich zusammengesunken, versuchte erfolglos zu verarbeiten, was sie gesehen hatte.
    Immer wieder schüttelte sie den Kopf, strich sich fahrig durchs Gesicht, erhob sich schließlich. Da sie in der Nacht sowieso keine Ruhe mehr finden
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