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Eiskaltes Feuer

Eiskaltes Feuer

Titel: Eiskaltes Feuer
Autoren: ABBY GREEN
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kalt.“ Alicia bemerkte weder die Kälte noch den dunklen, wolkenverhangenen Himmel.
    „Nein, ich fliege nicht mit zurück. Es ist aus, Dante.“
    Er ließ den Türgriff los. „Alicia, bitte. Wenn es irgendwelche Probleme gibt, können wir im Auto darüber reden.“
    Irgendwelche Probleme? Wo hätte sie anfangen sollen? Hier ging es nicht einmal um Melanie und Paolo, hier ging es um sie. Dass Dante mit seinen Verdächtigungen Unrecht gehabt hatte, war im Vergleich dazu lächerlich unwichtig.
    Kopfschüttelnd wich sie zurück, die Arme schützend um sich gelegt. Ihre Augen waren groß und dunkel.
    Ein Hoffnungsschimmer mischte sich in die Angst, die allmählich in ihm aufstieg. „Du kannst auch gern noch ein paar Tage hierbleiben. Ich schicke dir dann die Maschine.“ Ein müdes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. „Oder du fliegst Economy Class. Ich weiß, wie du darüber denkst …“
    „Nein! Verstehst du denn nicht? Ich komme gar nicht zurück, weder jetzt noch später. Bitte, geh jetzt. Ich bleibe hier. Ich weiß, wir werden uns gelegentlich sehen müssen, zur Hochzeit oder wann auch immer. Aber zwischen uns ist es aus, Dante. Unsere Affäre ist zu Ende.“
    Heiß loderte der Wunsch in ihm auf, ihr zu zeigen, zu wem sie gehörte. „Nein, ist sie nicht!“ Er trat auf sie zu. „ Ich sage, wann sie zu Ende ist.“
    „Genau das ist das Problem“, erwiderte Alicia bedrückt. „Du wirst es eines Tages tun, und ich werde es nicht ertragen können.“
    Er verharrte mitten in der Bewegung, wie sie geahnt und doch befürchtet hatte. Sie wusste, es gab nur einen einzigen Weg, Dante in die Flucht zu schlagen. Und den musste sie gehen. Denn solange er eine Chance sah, sie zum Mitkommen zu überreden, würde er es hartnäckig immer weiter versuchen. Bis sie am Ende nachgab und sich darauf einließ …
    Herausfordernd hob sie ihr Kinn. Diese Geste war Dante inzwischen lieb und vertraut geworden, ihre Bedeutung entging ihm aber in diesem Moment. Er kämpfte noch immer gegen den primitiven Drang an, Alicia zu packen und ins Auto zu befördern. Doch etwas hielt ihn davon ab. Was hatte sie gerade gesagt? Sie würde es nicht ertragen kön nen ?
    Widerstrebend hakte er nach: „Was soll das heißen?“
    Sie atmete tief durch. „Das soll heißen, Dante, dass ich dumm genug war, mich in dich zu verlieben.“ Ihr Herzschlag setzte einen winzigen, hoffnungsvollen Moment lang aus. Dann sah sie, wie Dante erblasste, sah den Ausdruck des Erschreckens auf seinem Gesicht. Und ihr Herz verhärtete sich. Der Schmerz war kaum auszuhalten, doch irgendwie gelang es ihr, aufrecht stehen zu bleiben.
    „Das ist unmöglich“, stieß er hervor. „Ich wollte nicht, dass du dich in mich verliebst.“
    Sie hätte gelächelt, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre. „Es ist egal, was du willst oder nicht. Es passiert einfach.“ Es war nicht zu fassen – hier stand sie an einem kalten, grauen Herbsttag auf einem Krankenhausparkplatz und erklärte Dante ganz ruhig ihre Gefühle. „Das Herz weiß, was es will, und mein Herz will dich, Dante. Aber ich will alles, keine vorübergehende Affäre. Ich will das volle Programm. Ich will heiraten, Kinder haben … dasselbe Glück erleben wie Melanie und Paolo. Ich will mit dir alt werden. Alles andere ist nicht genug. Aber ich weiß, dass du keine Beziehung willst. Ich sehe es dir an.“
    Sie sah etwas Kaltes, Hartes in seinen Augen aufblitzen. Es machte sie so wütend, dass sie einen zittrigen Zeigefinger auf ihn richtete und ihn anfuhr: „Oh, nein, Dante D’Aquanni! Wage es nicht, meine Gefühle mit deinem Misstrauen in den Schmutz zu ziehen. Es ist mir völlig egal, ob du der König von Italien bist oder der Straßenjunge, der sich zum Tellerwäscher in Neapel hochgearbeitet hat. Und das weißt du auch. Also komm mir nicht damit. “
    Dante öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Sie hatte ihn kalt erwischt, mit unfehlbarer Treffsicherheit. Er fühlte sich merkwürdig, als ob er nicht ganz da wäre. Dort stand sie, schleuderte ihm diese Worte entgegen, und er empfand – nichts. Genau wie zuvor beim Anblick der kleinen Lucia. Vielleicht war er tatsächlich nicht mehr zu zärtlichen Gefühlen in der Lage. Wieder bat ihn jemand, Vertrauen zu haben, nicht zynisch zu sein … doch er erinnerte sich nur zu gut an die grausame Enttäuschung, als er das letzte Mal jemandem vertraut hatte. Automatisch zog er sich hinter seinen schützenden Panzer zurück.
    Er ging zum Wagen und sagte in einem
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