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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit
Autoren: Karen Rose
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Caroline Stewart.«
    »Und?« Caroline brachte ein Lächeln zustande, als er überrascht die Augen aufriss, in denen immer noch die Schuldgefühle lagen. »Sie haben also nur an Ihren Sohn gedacht. Das habe ich vor sieben Jahren, als ich die Flucht ergriff, auch getan.« Ihr Lächeln erstarb, als ihre Gedanken auf das Schuldgefühl trafen, das ihre eigene Seele quälte. »Damals habe ich den Ausweg eines Feiglings gewählt, Agent Thatcher.«
    »Caroline …«, fiel Max ihr ins Wort.
    Caroline schüttelte den Kopf und schloss die Augen, da schon die geringste Bewegung ihr Schmerzen bereitete. Doch sofort schlug sie die Augen wieder auf, um nicht noch mehr Bilder ertragen zu müssen, die ihren Verstand heimsuchten. »Weil ich vor sieben Jahren nur an meinen Sohn und an mich gedacht habe, konnte Rob sich weiterhin frei bewegen. Wie viele Menschen mussten sterben, weil ich nichts unternommen habe? Susan Crenshaws Baby wird ohne Mutter aufwachsen. Dieser Polizeibeamte, der Ihr Haus bewacht hat. Wie ich hörte, hat er kleine Kinder.« Ein Schluchzen erstickte ihre Stimme. »Ihr Vater kommt nie wieder nach Hause, weil ich Rob davonkommen ließ. Ich werde niemals …« Sie spürte, wie die Tränen über ihre Wangen liefen, machte jedoch keine Anstalten, sie wegzuwischen. Max tupfte mit einem Papiertüchlein behutsam ihr Gesicht ab. »Ich hatte Angst, dass er mich finden könnte. Mir etwas antun könnte. Dana sagte, es ging nicht immer nur um mich. Ich wollte, das wäre mir klar geworden, bevor all diese Menschen sterben mussten.«
    Ein sonderbarer Laut entschlüpfte Thatchers Kehle. »Ich wollte, ich hätte in die Zukunft blicken können. Toni Ross wünscht sich, sie hätte erkannt, was für ein gefährlicher Mensch Winters war. Ben Jolley wünscht sich, er hätte Ihnen vor Jahren geholfen, als er den Verdacht hatte, dass Winters Sie grün und blau schlägt. Gabe Farrell wünscht sich, er hätte sich vor Jahren mehr Mühe gegeben, Beweismaterial gegen Rob Winters zusammenzutragen. Fazit: Sie haben es nicht wissen können. Und Sie haben es ja versucht. Sie haben versucht, an die Öffentlichkeit zu gehen, als Sie diese einstweilige Verfügung beantragten. Geben Sie sich selbst jetzt nicht die Schuld.«
    Sie sah ihn lange an und wünschte sich verzweifelt, dass sie sich seine Worte zu Herzen nehmen könnte. »Ein Teil von mir sagt, dass Sie Recht haben, aber ich kann einfach nicht aufhören, daran zu denken, wie viele Leben Rob zerstört hat. Mein Freund, Sy Adelman, ist tot, weil er mich mochte. Und meine Freundin Evie …« Carolines Stimme verstummte unter dem verheerenden Ansturm ihrer Gefühle. »Sie wacht vielleicht nie wieder auf.«
    »Sie ist bereits aufgewacht, Caroline.« David erschien an der Tür, zwängte sich an einer Konsole mit blinkenden Lämpchen vorbei und blieb neben Thatcher stehen.
    Caroline ließ sich gegen Max sinken. »Gott sei Dank.«
    David nickte. »Amen. Ich habe gerade mit Dana gesprochen. Es hat über eine Stunde gedauert, bis ich den richtigen Anschluss hatte. Dana schlief im Wartezimmer für Besucher, als sie sie fanden. Ich habe ihr gesagt, dass du gerettet bist.« David berührte durch das Laken hindurch Carolines Zehenspitze. »Ein paar Minuten lang brachte sie kein Wort hervor, Caroline, so sehr hat sie geweint. Ich soll dir sagen, dass alles, was sie zu dir gesagt hat, ihr so Leid tut. Sie hatte Angst, du könntest sterben, während diese harten Worte noch zwischen euch standen.«
    Caroline schloss die Augen und erinnerte sich an den Schmerz, den Danas Worte ihr zugefügt hatten. Und an den noch größeren Schmerz, als ihr klar wurde, dass ihre beste Freundin doch so Recht gehabt hatte. »Sie soll sich nicht entschuldigen«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Sie hatte Recht, wie immer. Aber wie geht es Evie?«
    »Dana sagte, Evie sei vor etwa drei Stunden aufgewacht. Ihre lebenserhaltenden Funktionen sind gut, wenngleich sie sich noch zusätzlichen Operationen unterziehen muss. Das Ausmaß ihrer Verletzungen ist noch nicht bekannt, auch nicht, wie lange sie im Krankenhaus bleiben muss. Sie …« David seufzte. »Sie kann sich an nichts, was den Mordanschlag betrifft, erinnern.«
    »Das ist wohl das Beste für sie«, flüsterte Max. »Sie wird sich erinnern, wenn sie dazu bereit ist. Wir werden für sie da sein, wenn es so weit ist.«
    Tom erhob sich unvermittelt von seinem Stuhl, beugte sich vor und drückte Carolines Hand. »Mom, ist es in Ordnung, wenn ich dich kurz allein
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