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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit
Autoren: Karen Rose
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Vorsehung.« Er dachte an Denver, an den Schmerz, das verlassen zu müssen, was er nie wirklich besessen hatte. Es schien tatsächlich Vorsehung gewesen zu sein, dass er ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt nach Chicago berufen worden war. »Nun, gut, wenn Sie mir die Adresse geben, lasse ich alles, was Sie brauchen, hierher transportieren.« Sie zögerte, und aus ihrem Blick sprach unverkennbar ihre Unsicherheit. »Was kann ich heute sonst noch für Sie tun?«
    Max zog die Augenbrauen hoch. »Ich bin noch nie Leiter einer Fakultät geworden, deren Gründer unerwartet das Zeitliche gesegnet hat. Was würden Sie empfehlen?«
    Er sah, wie sie erleichtert aufatmete. Was für eine Art von Mann hatte sie bloß erwartet? Dass sein Ruf ihm so rasch vorangeeilt war, hielt er für unwahrscheinlich. »Nun ja, ich könnte Ihnen die Personalakten und das Budget der Abteilung zur Durchsicht vorlegen« – sie begann, die einzelnen Posten an den Fingern abzuzählen – » und Sie müssten heute die Gehaltsabrechnung unterschreiben, sonst revoltieren die Eingeborenen. Ich habe Ihren Stundenplan vorbereitet – den ersten Kurs haben Sie morgen um halb zehn. Eli hat für das gesamte Semester Aufzeichnungen vorbereitet. Sie können seine benutzen oder Ihre eigenen, versteht sich. Für heute sind von halb zwei bis fünf Uhr abends Konferenzen mit der Belegschaft anberaumt. Um sechs ist ein Abendessen mit Dekan Whitfield vorgesehen. Er schickt Ihnen einen Wagen. Dann sind da natürlich noch die Akten der Studenten und …«
    »Halt, stopp!« Max hob in gespielter Kapitulation eine Hand. »Schön der Reihe nach. Besteht die Möglichkeit, einen Kaffee zu bekommen? Ich bin immer noch auf die Zeit in Denver eingestellt.«
    Ihr Grübchen tauchte wieder auf. »Ich koche uns welchen. Wie trinken Sie ihn?«
    »Mit Milch und Zucker. Viel Zucker. Wenn Sie mir eine Kaffeemaschine besorgen, koche ich ihn mir künftig selbst und muss Sie nicht damit belästigen.« Er machte Anstalten, sich hinter den Schreibtisch zu setzen, um seine Hüfte zu entlasten. »Und, Caroline?«
    An der Tür drehte sie sich um, und er musterte ihre Erscheinung, unfähig, seinen Blick länger ausschließlich auf ihrem hübschen Gesicht ruhen zu lassen. Von vorn war sie genauso ansprechend wie von hinten, stellte er fest. In ihrem schlichten schwarzen Rock war sie der Inbegriff natürlicher Weiblichkeit. Der Farbton ihres blauen Rollkragenpullovers betonte das tiefe Blau ihrer Augen; die Wolle schmiegte sich sanft an ihre offenbar sehr hübschen Brüste. Es kribbelte ihn in den Handflächen, als er mit den Blicken Maß nahm. Sie hatten die ideale Größe, genug, um sie in seinen Hände zu wiegen, aber nicht zu viel. Er hatte schon immer Frauen mit weiblichen Rundungen gemocht. Caroline Stewarts Figur war schlicht und einfach perfekt. Der Rock umspannte ihre schlanken Hüften und reichte bis zur Mitte ihrer Waden, hauchfeine Strümpfe bedeckten, was von ihren ausgesprochen schönen Beinen zu sehen war. Ihre Schuhe waren schlicht, ohne modischen Schnickschnack, und brachten doch ihre Waden perfekt zur Geltung. Abrupt riss er den Blick los und sah ihr wieder ins Gesicht. Sie beobachtete ihn, und er bemerkte eine gewisse Neugier in ihrem Blick, von der aufrichtigen Sorte. Er war seit längerem aus dem Training, aber doch nicht so lange, dass er nicht den Blick einer Frau erkannte, die sich der Gegenwart eines Mannes bewusst war. Der sie aufrichtig, ehrlich und auf gesunde Weise reizte.
Gesund
. Das Wort erschreckte ihn, als es ihm durch den Sinn ging. In diesem Moment traf er eine Entscheidung, die er wahrscheinlich später zu Tode analysieren würde. Doch das hier war ein Neubeginn, seine zweite Chance, und gleich heute wollte er damit anfangen, seiner selbstauferlegten Forderung, dem Leben künftig spontaner zu begegnen, Genüge zu tun.
    Carolines Personalakte würde er zuerst lesen und damit die Frage klären, ob sie verheiratet war. Und wenn sie nicht verheiratet war, würde er sie bitten, mit ihm auszugehen. So einfach war das.
    Caroline spürte, wie ihr die Hitze am Hals hinaufkroch, als er sie von Kopf bis Fuß musterte. Sie bemerkte, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief, und sie schluckte heftig, als ihr klar wurde, wie viel Zeit soeben verstrichen war. Schon seit mindestens einer Minute stand sie da und starrte ihn an. Er hatte sie angesprochen. Doch sie konnte sich kaum daran erinnern, worüber sie geredet hatten.
    »Ja?« Ihr war bewusst, dass er sie mit seinen
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