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Eisiger Schatten

Eisiger Schatten

Titel: Eisiger Schatten
Autoren: Alfred Bekker
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hab's auch gespürt!“, antwortete Sarwen.
    Im nächsten Moment rissen die Eisdämonen allesamt ihre Mäuler auf, um magisches blaues Drachenfeuer zu speien.
    Daron und Sarwen hoben die Hände, und die magischen Flammen stießen gegen eine unsichtbare Barriere, von der sie abprallten.
    Mit einer Formel in der Alten Sprache von Athranor stärkten die beiden Elbenkinder den magischen Schirm, den sie erschaffen hatten, und die blauen Flammen wurden zurückgeworfen und trafen die Eisdämonen, die daraufhin zurückwichen.
    Manche schmolzen erheblich in ihrem eigenen Feuer und schrumpften dabei auf die Hälfte ihrer Größe, andere zerfielen in mehrere Bruchstücke, aus denen sich wiederum kleinere Eisdrachenläufer bildeten, die dann mit quietschenden Lauten davonstoben.
    Doch auf den vereisten Hügeln vor Daron und Sarwen tauchten noch mehr Eisdrachenläufer auf.
    „Jetzt aber nichts wie weg!“, meinte Daron.
    Sie hatten sich einen kleinen Aufschub erkämpft und liefen ein Stück den Felsen entlang.
    Mit einem Gedankenbefehl rief Sarwen nach Rarax. Inzwischen gehorchte ihnen das Riesenfledertier so gut, dass es auch über eine gewisse Entfernung möglich war, ihm Befehle zu erteilen.
    Die Eisdrachenläufer ordneten sich inzwischen neu, dann breiteten sie ihre libellenartigen Eisflügel aus und stürmten los.
    In diesem Moment erklang Rarax' durchdringender Ruf. Das Riesenfledertier hatte den kürzesten Weg genommen und war über den hufeisenförmigen schwarzen Felsen geflogen. Mit kräftigem Flügelschlag sank es in die Tiefe. Thamandor und Emwén saßen auf seinem Rücken.
    Rarax landete etwas unsanfter als sonst, und Thamandor verlor dadurch fast den Halt. Da er den Flammenspeer in der Rechten hielt, blieb ihm nur die Linke, um sich in dem dichten Fell des Fledertiers festzukrallen.
    „Na los! Worauf wartet ihr?“, rief der Waffenmeister.
    Daron und Sarwen kletterten auf den Rücken des Flugungeheuers, das sich augenblicklich wieder in die Lüfte erhob.
    Einige der Eisdämonen spuckten wieder magisches Feuer, doch Sarwen formte erneut einen Schutzschirm, um die Attacke abzuwehren.
    Diesmal war der Zauber nicht so stark wie beim ersten Mal, und so wurden die blauen Flammenstrahlen nicht zurückgeworfen, sondern glitten langsam durch die unsichtbare Zauberwand, doch als sie diese durchdrungen hatten, war Rarax längst so hoch aufgestiegen, dass das Drachenfeuer ihn und alle, die auf seinem Rücken saßen, nicht mehr erreichte.
     
     

Die Festung im Eis
     
    Höher und höher stieg Rarax. Zwar war ihm beim Angriff der Eisdrachenläufer nichts geschehen, dennoch war ihm ein ziemlicher Schrecken in die Glieder gefahren.
    Daron spürte das sofort. Behutsam übernahm er mit einen Gedanken wieder die Kontrolle über das Riesenfledertier. Zudem sprach er einen Beruhigungszauber.
    „Ich hoffe nur, dass Sandrilas und Lirandil diesen Biestern nicht begegnet sind“, meinte Thamandor.
    „Damit müssen wir wohl aber rechnen“, entgegnete Sarwen, die sich etwas bequemer hinsetzte. Sie trug nur ihr Kleid aus Elbenseide, schien aber dennoch nicht zu frieren. Dies bewirkte ein wirkungsvoller Wärmezauber, den sie auch gleich noch einmal wiederholte.
    Emwén reichte ihr eine der Decken, die sie mitgenommen hatten. „Hier“, sagte sie. „Magische Daueranspannung soll schädlich sein, habe ich gehört.“
    „Das mag für andere gelten“, erwiderte Sarwen. „Für schwache Elbenmagier der Gilde zum Beispiel. Aber für Daron und mich nicht. Trotzdem danke.“
    Sie schlang sich die Decke um die Schultern, während Daron dem Riesenfledertier den Gedankenbefehl gab, noch etwas schneller zu fliegen.
    Dann zog er Lirandils Fährtensucher-Amulett hervor und betrachtete es eine Weile lang. Die ineinander verschlungenen Zeichen schienen sich zu verändern, und vor seinem inneren Auge entstand ein Bild. Er sah die Eisfestung, aber nicht aus der Ferne wie die Elbenkapitäne, die immer wieder an ihr vorbeigesegelt waren, sondern so, als stünde er direkt davor.
    Außerdem sah er Lirandil und Sandrilas, umringt von unzähligen Eismenschen in unterschiedlichster Größe. Manche waren von Kopf bis Fuß kaum so groß wie ein elbischer Daumen, andere überragten selbst den hoch gewachsenen Lirandil, als wären sie zylopische Riesen.
    „Kannst du etwas herausfinden?“, fragte Sarwen.
    „Lirandil und Sandrilas waren zur Eisfestung unterwegs.“ Er gab ihr das Amulett.
    Sarwen schloss für einen Moment die Augen und nickte dann. „Ja, aber
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