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Eisiger Schatten

Eisiger Schatten

Titel: Eisiger Schatten
Autoren: Alfred Bekker
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bläuliches Blitzen wahr. Er wirbelte herum, warf sich zu Boden und riss Sarwen mit sich.
    Dicht über die beide schoss eisblaues Feuer hinweg. Es zischte und knackte, als es auf den schwarzen Felsen traf.
    „Bei allen Elbenkönigen!“, dachte Sarwen. „Was ist das denn?“
    „Ein Eisdämon!“, erkannte Daron.
     
     
    Ungefähr dreißig Schritt von ihnen entfernt stand ein zweibeiniger Eisdrachenläufer. Er spreizte kurz die libellenhaften Flügel, was ein lautes Rascheln verursachte. Dann legte er sie wieder an den Leib, sodass sie praktisch nicht mehr zu sehen waren. Die Stummelarme ruderten aufgeregt auf und ab. Er ließ das Schwanzende mit der gewaltigen messerscharfen Sichelklinge mit einem dumpfen Schlag auf das Eis fallen und öffnete das drachenartige Maul.
    Kein Herzschlag! Kein Blutfluss oder irgendein anderer Laut!, durchfuhr es Daron. Nur deswegen hatte sich ihnen dieses Geschöpf unbemerkt nähern können.
    „Achte darauf, was er vorhat“, warnte ihn Sarwen mit einem Gedanken.
    Der Eisdämon riss sein Maul so weit auf, wie er konnte.
    Beide Elbenkinder rollten sich blitzschnell über den Boden zur Seite. Im nächsten Moment schoss ein weiterer Feuerstrahl aus dem Drachenmaul und ließ genau dort Schnee und Eis schmelzen, wo sie gerade noch gelegen hatten.
    „Jetzt!“, sandte Daron einen konzentrierten Gedanken an seine Schwester. Sie hoben beide die Hände und vereinten ihre Kräfte. Grelle feuerrote Strahlen schossen aus ihren Fingerspitzen und erfassten den Eisdrachenläufer.
    Das Wesen taumelte auf seinen kräftigen Beinen zurück, während es den Schwanz mit der Sichelklinge nach vorn warf. Erneut fauchte ein Feuerstrahl aus dem weit aufgerissenen Maul, züngelte aber ungezielt ins Nichts.
    „Noch mal, Sarwen!“
    „Aber mit mehr Wärmezauber!“
    Die beiden Elbenkinder jagten weitere Strahlen aus ihren Fingerspitzen. Diesmal aber bündelten sie sich zu einem einzigen grellen Strahl.
    Der Eisdrachenläufer stieß einen gellenden Laut aus, als er getroffen wurde, und schmolz zusammen. Sein Eiskörper brauch auseinander, und aus den Bruchstücken formten sich kleinere Eisdämonen, deren Drachenfeuer nur ein paar Schritte weit reichte.
    Sie rannten davon, steuerten ihren Lauf dabei mit den kleinen Eissicheln am Ende ihrer Schwänze und breiteten die libellenartigen Flügel aus, wobei sie surrende Laute erzeugten, als würde inmitten dieser Eiswüste ein Schwarm Hornissen umherschwirren.
    Die schrillen Schreie der kleinen Drachenwesen waren für Elbenohren äußerst unangenehm, und es gelang Daron und Sarwen aus irgendeinem Grund nicht, sich ganz dagegen abzuschirmen.
    Während die Drachenläufer eine verschneite Anhöhe emporrannten, erhoben sich Daron und Sarwen. Die Augen der beiden Halbelben waren vollkommen von Finsternis gefüllt, und das blieb auch so, denn sie blieben weiterhin magisch hoch konzentriert, um ihre Kräfte jederzeit voll einsetzen zu können.
    „Ich wette, dieser Eisdrachenläufer war nicht allein“, sandte Daron einen Gedanken an das Elbenmädchen.
    „Kennst du dich neuerdings mit den Verhaltensweisen dieser Wesen aus?“, fragte Sarwen spitz.
    „Nein, aber ich vernehme das Surren von mehreren Flügelpaaren!“
    Im nächsten Moment tauchten hinter der Anhöhe ein Dutzend dieser gefährlichen Wesen auf.
    „Nichts wie weg hier!“, rief Sarwen.
    „Die Eisdämonen sehen nicht so aus, als hätten sie vor, uns einfach gehen zu lassen“, murrte Daron.
    Die Eisdrachenläufer stießen ein drohendes Zischeln und Fauchen aus. Sie näherten sich langsam und schwenkten dabei die Sichelklingen an ihren Schwanzenden.
    „Wir können sie unmöglich alle schmelzen“, befürchtete Daron.
    Drei der Eisdrachenläufer waren inzwischen so nahe heran, dass ihr Drachenfeuer die beiden Elbenkinder erreichen konnte.
    Daron ließ einen Lichtstrahl aus der linken Hand fahren, der den ersten der drei von den Beinen riss und zurückschleuderte. Er schmolz und teilte sich in zwei kleinere Eisdämonen, die wütend blaues Feuer spuckten.
    Die anderen Eisdrachenläufer näherten sich zögernd. Sie warteten ab und lauerten auf einen günstigen Augenblick für einen Angriff. Es waren gut zwanzig dieser Kreaturen, und sie verteilten sich, um einen Halbkreis zu bilden. Die kleineren Eisdämonen, die beim Zerschmelzen der Größeren entstanden waren, hielten sich im Hintergrund.
    Für Daron und Sarwen gab es keine Möglichkeit, noch zu entkommen.
    „Was ist das? Ein starker Gedanke?“
    „Ich
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