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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Autoren: Saul Peterson
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warteten zu erfahren, was die Gerichtsmedizin in den letzten sechs Stunden herausgefunden hatte.
    „Hat die Ermordung von Kingfield etwas mit Hanaa zu tun?“, fragte Forester. Ihm fiel auf, dass er gar nicht viel tun musste, um Eisenheims Aufmerksamkeit in diesen Minuten an sich zu binden. Eisenheim, so schien Forester, wollte sich ganz bewusst nicht von dem Geschehen seitlich von ihnen ablenken lassen. Als er erkannte, dass Eisenheim sogleich ungestört auf seine Frage eingehen wollte, schob Forester neugierig eine weitere Frage hinterher: „Meinen Sie nicht, Sie sollten dort dabei sein?!“ Zu seiner Überraschung stieß er wieder auf diese amputierte Seele in Eisenheims Augen. Selbstzerstörerische Flammen loderten ihn direkt aus Eisenheims blauen Augen an: „Kingfield ist tot. Ich gehe davon aus, dass er als erwachsener Mann wusste, worauf er sich eingelassen hat. Hanaa lebt. Davon bin ich überzeugt. Nichts anderes interessiert mich!“
    Da dachte Forester, dass der Unterschied zwischen ihnen beiden nicht größer hätte sein können. Eisenheim war ohnehin schlank, doch allein aufgrund dieser Aussage erschien er Forester zudem noch von zierlicher und besessener Natur. Es verschaffte Forester eine erste Ahnung darüber, wie dieser Eisenheim als Mensch tickte, ohne groß weiter darüber nachdenken zu müssen.„Einverstanden!“, sagte Forester und hob beschwichtigend die Hände. „Sagen Sie mir nur, ob Kingfields Tod in direktem Zusammenhang mit Hanaas Verschwinden steht!“
    Eisenheim sah kurz über seine rechte Schulter in die Richtung des Glaskastens. Es war auffällig still dort drinnen geworden. „Ich weiß nicht, was Kingfield am Hafen wollte. Wir hatten bisher auch keine Spur verfolgt, die uns direkt in das Milieu geführt hätte. Alle Spuren, denen wir bislang gefolgt waren, sind im Sand verlaufen. Die Zeugenaussagen waren zum Teil widersprüchlich, wo sie uns hätten helfen können, und eindeutig dort, wo sie uns nichts nutzten“, sagte Eisenheim. Dann wühlte er kurz durch seine Unterlagen und erhob sich. „Geben Sie mir zwei Minuten. Ich bin gleich zurück!“, fügte er hinzu, dann wandte er sich ab. Er schritt auf den Glaskasten zu, öffnete die Tür und verschwand dort in der Anonymität vieler Uniform- und Anzugträger.
    Forester sah ihm nur kurz nach, dann verfingen sich seine Blicke in den vielen Unterlagen, die großzügig ausgebreitet auf Eisenheims Schreibtisch lagen. Er kannte dieses Durcheinander von Schreibtischen überforderter Zeitungsredakteure. Ein letztes Mal richtete Forester seinen Blick auf den Glaskasten, dann rutschte er mit seinem Stuhl näher an Eisenheims Schreibtisch heran. Als Erstes fiel ihm die Skizze auf. Eisenheim oder auch Kingfield musste sie erstellt haben. Es war deutlich zu erkennen, dass es sich hierbei um den Tatort im Franklin Park handelte. Forester selber hatte nur die Aussage der Mutter in seinen Notizen. Was letztendlich auch nicht viel mehr war, als jene Informationen, die er sich schon längst aus der Tagespresse hätte herausfiltern können. Neu für ihn war jedoch der Ansatz, dass in dieser Skizze ganz deutlich ein zweiter Verdächtiger oder weiterer Zeuge eingezeichnet worden war. Als zweiter Verdächtiger war er auf der Skizze unter einem angedeuteten Baum eingezeichnet, daneben stand in Handschrift geschrieben: „Zweiter Mann, Zeuge/Verdächtiger?“ Foresters Blicke flogen weiter über Eisenheims Notizen und Bildmaterial. Fotos von The Wilderness und den günstigsten Fluchtwegen waren vorhanden sowie angrenzende Bundesstraßen auf Straßenplänen markiert, sogar Verkehrsüberwachungskameras waren darauf eingezeichnet worden. Das ganze Programm war abgespult worden, erkannte Forester. Unter der Skizze entdeckte er auch jenes Phantombild, das wochenlang durch die Medien gegeistert war. Der geheimnisvolle blonde Hüne, nach dem die Suche wohl erfolglos geblieben war. Auf einem anderen kleinen Zettel standen Namen und Telefonnummern. Verglich er die Namen auf dem Zettel mit den Namen auf der Skizze, so wurde ihm schnell klar, dass dies Namen und Telefonnummern der Zeugen vom Tatort waren. Forester griff nach diesem Zettel, sah sich dabei auch gar nicht vorher um. Dann erhob er sich und verschwand.
    Eisenheim hatte sich im Glaskasten in der vorletzten Reihe aufgebaut und sah durch die letzte Reihe hindurch. Er sah Forester den Zettel mit den Namen und Rufnummern einstecken, dann diesen durch das Treppenhaus verschwinden. Zum ersten Mal an diesem
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