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Eisblumen zum Valentinstag

Eisblumen zum Valentinstag

Titel: Eisblumen zum Valentinstag
Autoren: Ewa Aukett
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verunsichert, weil Grant sie kühl und abweisend ansah. Was hatte der für ein Problem?
    Erst als Sylvie ihren Namen nannte, wirkte er für einen winzigen Augenblick genauso irritiert, wie sie sich fühlte.
     
    „Sie sind Cook?“ Er hielt ihre Hand einen Moment länger als nötig fest. „Unser IT-Spezialist?“
    Ihre Augenbrauen rutschten ein Stück zusammen und sie musterte ihn fragend.
    „Ja, das ist richtig.“
    Damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet. Jedes Mal wenn von Cook die Rede gewesen war, hatte er sich jemand ganz Anderes vorgestellt. Kopfschüttelnd ließ er ihre Finger los.
    „Ich dachte, Sie wären ein Mann.“
    „Oh.“ Kyra senkte den Kopf und sah an sich hinab. Ein schalkhaftes Glitzern lag in ihren Augen, als sie den Blick wieder hob. „Nun, ich glaube, ich kann das mit gutem Gewissen dementieren.“
    Er starrte sie nur an und registrierte interessiert, dass ihre Wangen sich zum zweiten Mal rosa färbten. Ein fast schon entschuldigendes Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie nickte ihm knapp zu und floh mit ihrer vollen Teetasse zu dem Schreibtisch hinüber, der bei seinem gestrigen Besuch noch verwaist gewesen war.
    Sie war hübsch.
    Ein bisschen pummelig, ein wenig zu „schwedisch“ und somit eigentlich nicht sein Typ, aber sie verfügte offenbar über einen gewissen Humor. Das würde die nächsten Tage deutlich angenehmer gestalten.
    Grant ließ sich auf das Sofa sinken, während Sylvie den Kaffee zu Mannings Büro hinübertrug und hinter der Tür verschwand, um Grant anzumelden.
    Lässig lehnte er sich in die weichen Polster zurück und beobachtete Kyra, die scheinbar konzentriert auf ihren Monitor starrte.
    Die Bruchstücke des Gesprächs, das zwischen ihr und Sylvie stattgefunden hatte, als er das Büro betrat, gingen ihm erneut durch den Kopf. Er hatte nicht alles verstanden, aber der letzte Satz war ihm deutlich im Gedächtnis geblieben.
    Amüsiert musterte er die junge Frau mit dem lässigen Pferdeschwanz und der unvorteilhaften Hornbrille. Wenn sie sich immer so gab, verwunderte es ihn nicht weiter, dass sie dermaßen untervögelt war, wie sie sagte.
    Zu ausgeblichenen Jeans und Turnschuhen, die schon deutlich bessere Tage gesehen hatten, trug sie einen braunen Wollpullover, der ihre Haut noch blasser machte. Zusammen mit dem hellblonden Haar und den grauen Augen verkörperte sie den mausgrauen, unscheinbaren Typ Frau, der dem Klischee ihres Jobs vollkommen entsprach. Die Brille setzte dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf.
    Ein Nerd, wie er im Buche stand.
     
    Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, während Grant schräg gegenüber auf dem Sofa lümmelte.
    Dieser Mann beunruhigte sie und das lag nicht nur an der Tatsache, dass er sie seit zwei Minuten ungeniert anstarrte. Seine große Gestalt schien das sonst so geräumige Büro für einen Augenblick schrumpfen zu lassen.
    Obgleich seine dunkle Kleidung, das braune Haar und der zynische Zug um seine Augen ihm ein fast schon finsteres Aussehen verliehen, musste Kyra ihrer Kollegin in einem Punkt zustimmen: er sah verdammt gut aus.
    Sein Auftreten wirkte verwegen und ausgesprochen männlich. Der dunkelgraue Anzug unterstrich seine athletische Gestalt und sie wettete darauf, dass er jeden Tag exzessiv im Fitnessstudio trainierte.
    Er gehörte genau zu der Sorte Kerle, die sie schon in der Schule gehasst hatte. Gut aussehend, beliebt und in der Regel natürlich das Sportass der Klasse. Käpt’n des Fußballteams oder ähnliches – in seinem Fall vermutlich Quarterback im Schulteam.
    Viele Muskeln, wenig Hirn.
    Okay, er hatte schöne Augen ... waren sie blau oder grün?
    Sie wollte nicht ungerecht sein. Sie rechnete es ihm hoch an, dass er sich nicht zu ihrem verbalen Fauxpas äußerte. Es war ihre eigene Schuld, dass sie sich mit der unbedachten Äußerung gegenüber Sylvie in eine unangenehme Situation gebracht hatte. Wer so vorlaut war, trat eben gern in diverse Fettnäpfchen.
    Dennoch konnte Kyra eine gewisse Antipathie nicht leugnen.
    Sie mochte keine Menschen, die so unhöflich waren, ein Lächeln zu ignorieren.
    Was war los mit ihm?
    Er hatte sie nur finster angestarrt und es zuckte nicht einmal ansatzweise um seine Mundwinkel. Gut, vielleicht hatte er ihren Scherz auch bloß nicht verstanden, weil er schlichtweg zu blöde war.
    Fast schon erleichtert hob sie den Blick, als Sylvie in das Vorzimmer zurückkehrte, dicht gefolgt von Mike Manning, der mit raumgreifenden Schritten auf Grant zulief.
    „Travers! Sie
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