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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)
Autoren: Manfred Wegener
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genommen, der es gewagt hätte, eine solche Zusammenstellung zu bringen.
    Und doch war es harte Realität.
    Er hatte sich von den anderen immer weiter entfernt, als er endlich einen undeutlich schimmernden Schatten tief unter der halbtransparenten Eisdecke fand.
    Sofort blieb er stehen, kniete nieder , um besser sehen zu können, und tastete mit den Händen umher, um die Pulverkristalle beiseite zu schieben, die sich über die Stelle gesenkt hatten.
    Aber der längliche schwarze Gegenstand blieb ein Schatten, so sehr er auch versuchte, die Umrisse des Körpers genauer zu definieren.
    Anschließend richtete er sich heftig winkend wieder auf.
    Xyx kam mit wirbelnden Armen heran, sein Gesicht blieb ausdruckslos, nur die roten Augen schienen mit stummem Vorwurf zu blicken.
    Harder war sich seiner Sache jedoch durchaus nicht sicher, ob er den Toten überhaupt gefunden hatte. Ebenso gut konnte es etwas anderes sein. Möglicherweise ein weiteres Metallstück des Raumschiffs.
    »Haben Sie ihn ?«, fragte Xyx sofort.
    Er stand jetzt dicht über dem dunklen Gegenstand und blickte hinunter.
    »Metall«, sagte er kurz darauf. »Einwandfrei Metall. Es würde nicht lohnen, das Stück herauszuholen.«
    »Und wenn sich nun der Angehörige in dem Schiff befindet?«
    »Das ist unwahrscheinlich. Ich würde sogar sagen, unmöglich.«
    »Ich würde das jedenfalls nicht so sicher behaupten«, widersprach Harder. »Immerhin kann es ja abgestürzt sein.«
    »Das hätte die Automatik verhindert. Außerdem wäre das Schiff mit dem darin befindlichen Angehörigen sofort wieder gestartet, falls er in Bedrängnis gekommen wäre. Er muss also, im Gegenteil, ausgestiegen sein und Erkundigungen unternommen haben. Dabei haben ihn die Kristalle entweder zum Wahnsinn getrieben, sodass er auf das erstarrte Wasser flüchtete, oder man hat ihn im Laufe der Jahre mit Schnee und Eis zugedeckt.«
    Dagegen vermochte Harder nichts einzuwenden. Diese Annahme klang durchaus überzeugend und auch glaubhaft.
    »Also schön«, meinte er, »lassen wir es liegen. Jedenfalls wird die Leiche des Angehörigen meiner Überzeugung nach in nicht allzu weiter Entfernung zu finden sein. Wenn wir aber die ganze Fläche systematisch absuchen wollen, benötigen wir immerhin einige Tage.«
    Harder spürte deutlich eine feine Ablehnung.
    Zwar hatte er Xyx nicht aufgefordert, ihm zu helfen, aber der Angehörige dachte aus irgendeinem Grunde nicht daran, von allein seine Hilfe anzubieten. Im Gegenteil, Harder gewann den Eindruck, als versuche Xyx das Unternehmen bewusst hinauszuzögern.
    Unhöflichkeit?
    Harder konnte sich das nicht vorstellen, der Grund musste ein anderer sein.
    Aber welcher?
    Unruhig schritt er weiter. Vor ihm dehnte sich die riesige Fläche schier endlos aus.
    Wo sollte er suchen, um die größtmöglichste Chance auszunutzen, den Angehörigen fast auf Anhieb zu finden? Sollte er in Richtung der Wrackteile aufs Geratewohl geradeaus weitergehen?
    Harder war wütend. Man ließ ihn buchstäblich allein weitersuchen. Dabei wäre zu dritt alles viel schneller gegangen.
    Er nahm sich eine gerade Richtung vor, warf noch einen Blick auf das tief unter dem Eis liegende Wrack und schloss die Möglichkeit aus, dass es doch mit einem menschlichen Körper identisch sein konnte. Xyx hätte ihn in dieser Hinsicht auch sicherlich nicht belogen, selbst wenn sich in seinem Verhalten etwas grundlegend geändert hatte.
    Er half ihm nun nicht mehr, und letztlich hatte Harder ohnehin kein Recht, seine Hilfe zu fordern.
    Verbissen ging er weiter. Er würde den Angehörigen finden, selbst wenn der See doppelt so groß wäre und er ihn allein absuchen müsste. Aber er würde ihn finden und in seinem Schiff nach XPN -4429 bringen. Um alles Weitere sollte sich der Wächter kümmern. Seine Mission war damit erfüllt.
    Was danach kam, war vorerst unmaßgeblich. Insgeheim rechnete er ohnehin damit, dass er wieder zurück zur Erde kommen würde.
    Mehr als fünfhundert Meter trennten ihn nun schon von den beiden unbeweglich dastehenden Gestalten, da gewahrte er, wie sich das Leuchten verstärkte und ringsum alles in helles Licht gebadet wurde. Sofort wurde das Eis noch durchsichtiger, als es ohnehin schon war.
    Es war glatt und fest bis zum tiefen Grund, der sich irgendwo dort unter ihm verlor.
    Das Muster unterstützte ihn ganz offensichtlich. Nur Xyx stand noch immer bewegungslos vor den Silhouetten der Berge. Seine Augen waren selbst auf diese Distanz klar und deutlich zu erkennen.
    Harder
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