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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)
Autoren: Manfred Wegener
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den Sinnes-Impuls sofort erfasst und das Bild einer Leiche aus den Kristall-Strukturmustern entstehen lassen. Sie wussten, dass Harder dieser Eindruck unangenehm und abscheulich war, aber gerade deshalb taten sie es.
    Das Gebilde kam auf Harder zu, der es mit einem telekinetischen Impuls sofort zurückschleuderte. Der fiktive Körper zerbrach in mehrere Teile und sank wieder in sich zusammen.
    Einigen weiteren Nadeln vermochte er geschickt auszuweichen, andere hielt er sich mit seinen erstaunlichen Fähigkeiten vom Leib.
    Aber die Übermacht war einfach zu groß. Dazu kam die beißende Kälte der Ammoniak-Stürme, die undurchdringlich scheinende Finsternis dieser Welt und die pausenlosen Angriffe der nichtmenschlichen Intelligenzen.
    Da machte Rex Harder eine weitere, unangenehme Entdeckung. Die Nadeln waren elektrisch geladen!
    Zwei längliche Gebilde waren unbemerkt umhergetorkelt, dann, als sie Harders Aufmerksamkeit abgelenkt glaubten, schossen sie blitzschnell vor und bohrten sich in seinen Körper. Gleichzeitig gaben sie dabei einen großen Teil ihrer Energie ab.
    Eine zuckende Entladung tobte durch sein Inneres, eine zweite folgte sofort danach.
    Harder schrie gequält auf. Er sank in sich zusammen, von unerträglichen Schmerzen gepeinigt und dem Willen besessen, nicht endgültig zusammenzubrechen, denn sonst war er diesen kleinen Ungeheuern hilflos ausgeliefert.
    Hilflos?
    Er dachte an das Muster, das sich irgendwo hier auf dem Pluto aufhielt. Sollte er es rufen?
    Xyx war dem Ansturm der plutonischen Intelligenzen ebenfalls nicht mehr gewachsen. Seine Tentakel hieben in sinnloser Verbissenheit nach den kleinen Monstern, die nun immer konzentrierter und überlegter angriffen.
    Es wurde bald ersichtlich, dass der einseitig geführte Kampf verloren war, wenn nicht bald eine Wende eintrat.
    Und die konnte nur von dem Muster kommen.
    Harder hatte die Hände schützend über seinen Kopf erhoben, er vermochte nur noch vereinzelt angreifende Exemplare abzuwehren.
    Jetzt wurde ihm endgültig klar, dass selbst telekinetische Kräfte in diesem Fall versagen mussten. Er konnte immer nur einige unter Kontrolle halten, die anderen fielen ungehindert über ihn her und bohrten sich in Kopf, Hände und in den Rücken.
    Xyx lag schreiend am Boden, auf seinem monströsen Schädel klebte ein ganzer Berg Nadeln und schickte pausenlose Stromstöße in den gemarterten Körper.
    Harder lehnte nun an der Felswand. Seine Finger tasteten das glatte Gestein ab, aber nirgendwo gab es eine Öffnung, in die er sich hätte zurückziehen können.
    Seine letzten Gedanken konzentrierte er auf das Duplikat, das hier irgendwo an der Oberfläche verborgen sein musste.
    Dann erfolgte ein neuer Ansturm gespenstig leuchtender Nadeln, die von vier Seiten zugleich auf ihn eindrangen.
    Harder versuchte noch, in einer schnellen Wendung den Monstern auszuweichen, doch er hatte sich erst halb um seine Körperachse gedreht, als ein unvorstellbarer Stromstoß jede einzelne Zelle durchzuckte. Da fiel Harder mit einem leisen Seufzen auf das Gesicht.
    Er sah nicht mehr, wie der tobende Sturm sich anschickte, ganze Berge Ammoniak-Schnee auf seinen Körper zu wehen, und er hörte auch nicht mehr die verzweifelten Schreie von Xyx, der wie blind um sich tastend über den Boden kroch. Die Kälte, der Schock und die wilden Angriffe der Unverwundbaren löschten jeden Gedanken in ihm aus. Dann wurde es immer schwärzer, die Geräusche erstarben und eine gespenstische Stille herrschte ringsum.
    Harders schlaffer Körper sank noch mehr in sich zu sammen. Er fühlte nichts mehr.

 
    22
     
     
     
    Abrupt schien sich die Umgebung plötzlich zu verwandeln. Harder wusste nicht mehr, wie lange dieser Zustand schon anhielt. Undeutlich fühlte er, dass etwas Fremdes in seiner Nähe war.
    Dann wurde er mit einem Schlage wach und sah sich um. Die Wände waren zurückgewichen und das maßlose Tosen des Sturms war abgeklungen. Vor ihm wuchtete ein gelblich strahlendes Etwas in die Höhe, das sich ausdehnte, pulsierte und von wildem Leben erfüllt schien.
    Das Muster!
    Xyx half dem verwundert um sich blickenden Mann auf die Beine. Das Duplikat war erschienen, es hatte auf seine letzten Bewusstseinsimpulse prompt reagiert, bevor sie ganz erstarben.
    Aber weshalb hatte sich alles in einem derart beängstigenden Maß verändert? Er fragte sich, ob das hier noch die Oberfläche von Pluto war. Aber natürlich, dachte er gleich darauf, wo sollte er denn sonst sein? Um ihn her war alles
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