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Einmal Puff und zurück (German Edition)

Einmal Puff und zurück (German Edition)

Titel: Einmal Puff und zurück (German Edition)
Autoren: Julia Hale
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aufs WC gehen, sondern auch um sich die Nase zu Pudern. Mit Kokain! Dann kann man angeblich trinken und trinken und trinken. Mich haben Drogen nie interessiert. Ich verliere nicht gerne die Kontrolle über mich.
Im Nachhinein gesehen war es aber auch das Beste, von dem Zeug die Finger zu lassen. Wer weiß wo ich heute wäre und was ich alles tun würde.
Wenn ich an die schlimmen Momente in der Bar denke, bekomme ich heute noch eine Gänsehaut. Der viele Alkohol hat zum Teil auch das schlechteste im Manne geweckt. So passierte es, dass wir Mädchen einer anderen Kollegin helfen mussten, weil sich ein Gast nicht mehr im Griff hatte und sie auf dem Zimmer mit dem Gürtel verprügelt hatte.
Da in der Bar laute Musik lief, hörten wir das leider nicht sofort. Wir hatten damals auch keinen Notknopf im Zimmer, was im Nachhinein gesehen schon fast ein Verbrechen war. Denn Stammgäste wussten das mit der Zeit auch.
Daher musste das arme Mädchen so lange durchhalten, bis zufällig eine von uns anderen aufs WC ging und die komischen klatschenden Geräusche aus dem Zimmer bemerkte. Jeder dieser Räume ließ sich von außen wieder öffnen, selbst wenn man von innen abgesperrt hatte. Wir stürmten das Zimmer und beförderten den Mann komplett nackt auf die Straße.
So wie wir ihn zugerichtet hatten, greift der heute glaube ich so schnell keine Frau mehr an. Zumindest nicht in einer Bar, wenn andere Frauen auch anwesend sind.
Wir kamen aber leider so spät, dass das Mädchen von oben bis unten voller dicker roter, teilweise aufgeplatzter, Striemen war und für diesen Abend nicht mehr arbeiten konnte. Und auch für die nächsten Abende nicht.
Gott sei Dank ist mir sowas bis zum heutigen Tag erspart geblieben. Natürlich hatte ich auch Gäste, die dann mal grob wurden, oder die versucht haben mich an den Haaren zu reißen oder zu würgen. Aber das waren harmlose Typen, die sich so nur noch mehr aufgeilen wollten, es aber nicht wirklich ernst gemeint haben.
Gäste, die nichts Gutes im Schilde führen, suchen sich immer die schwächste Persönlichkeit von allen anwesenden Mädchen aus.
Diejenigen, die sich nicht groß trauen den Mund aufzumachen, oder die zu schwach sind um sich zu wehren.
Diese Erkenntnis ziehe ich daraus, dass es auch immer wieder dieselben Mädchen erwischt hat. Das sind sehr arme Frauen, denn die haben es in dem Job gar nicht leicht. Die Gäste versuchen die Stunde in die Länge zu ziehen und gehen einfach erst gar nicht runter von so einem Mädchen, oder wollen fünf Minuten bevor die Zeit um ist noch eine zweite Runde starten. Da sollte man sich schon vehement durchsetzen können. Freundlich, aber bestimmt.
Und meistens sind das genau diese Mädchen, die nicht aus unserem Land kommen, die Sprache nicht beherrschen und schnell viel Geld verdienen wollen. Anfängerinnen sind da auch beliebte Ziele.
Doch noch jede hat es über die Jahre gelernt, wie man sich als Hure Männern gegenüber verhält und zu erkennen, wer potenziell gefährlich werden könnte.
Sicher liegt man nicht immer richtig, aber das Gespür für sowas bessert sich erheblich.
Es kam auch öfters vor, dass betrunkene Gäste an der Bar aufeinander losgegangen sind und sich regelrecht die Köpfe einschlugen. Auch da versuchten wir Frauen immer wieder Frieden zu stiften.
Oder Männer fielen vor lauter Trunkenheit mit dem Kopf gegen die Bar oder vom Hocker und schlugen sich die Schädel auf.
Der Weg zum WC war manch einem auch schon mal zu lange und er blieb irgendwo auf der Strecke liegen. Wie die das zuhause ihren Frauen erklären, möchte ich wirklich gerne mal hören. Da wäre ich gerne eine kleine Maus. Entweder sind die Frauen naiv oder die Männer extrem redegewandt.
 
Ich blieb drei Monate in der Venice Bar und war so gut wie jeden Abend vor Ort. Leider muss ich zugeben, dass ich trotz aller Tricks auch so gut wie jeden Abend betrunken war und dass es nicht immer schön war!
Und doch lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen, vom kleinen Bauern bis zum großen Showstar war alles vertreten.
Ob alt oder jung, ob hübsch oder hässlich, bekannt oder unbekannt. jeder kam, aber wirklich jeder.
    Als zum ersten Mal eine bekannte Persönlichkeit bei mir war, war das sehr aufregend. Immerhin hatte man dieses Gesicht im Fernsehen schon mal gesehen. Andere Frauen würden vieles darum geben auch mit ihm eine Stunde aufs Zimmer zu dürfen. Aber ich lernte schnell, dass das auch nur Männer waren, mit teilweise sehr versauten Fantasien.
Im Laufe der
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