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Einmal breifrei bitte

Einmal breifrei bitte

Titel: Einmal breifrei bitte
Autoren: Eva Loretta u Nagy Stern
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bekommt Ihr Kind auch etwas angeboten.
    Sie können eine kleine Auswahl von zwei bis vier verschiedenen Nahrungsmitteln anbieten, durchaus auch jene, die Sie selbst nicht mögen, Geschmäcker sind ja verschieden! Es gibt auch keine vorgeschriebene Reihenfolge von Nahrungsmitteln. Sie können Ihrem Kind von Anfang an gegartes oder rohes Gemüse, Obst, Brotkanten kredenzen, aber auch schon Fleisch und Fisch (bitte beides nicht roh, und den Fisch bitte unbedingt auf Gräten kontrollieren!) – je nach Appetit und Tempo. Manche Kinder fangen sogar mit einem Stück Steak an! Einige sind neugierig und experimentierfreudig und wollen schnell alles durchkosten, andere wollen es langsam angehen lassen (ist ja auch alles neu und fremd) und brauchen anfangs nicht so viel Geschmacksvielfalt. Achten Sie einfach darauf, was Ihr Baby will!
    Überlegen Sie einmal, wie es mit dem Geschmack bei Ihnen war. Seit wann mögen Sie Kapern, Rosenkohl oder Blauschimmelkäse? Wie oft hat es Ihnen nicht geschmeckt und dann plötzlich sind Sie auf den Geschmack gekommen? So ist es auch bei den Kleinen. Kinder brauchen häufig das Angebot erst mal »abgelehnter« Nahrung: »Kinder essen also bestimmte Nahrungsmittel nicht deshalb, weil sie ihnen schmecken, sondern sie schmecken ihnen, weil sie immer wieder davon essen!«, schreibt der Kinderarzt Dr. med. Herbert Renz-Polster dazu in seinem Buch Kinder verstehen . 3 Kinder brauchen manchmal tatsächlich zehn bis 15 Anläufe , um ein Nahrungsmittel »gut« zu finden.
    Und natürlich gilt fürs Fingerfood genauso wie für den Brei: Bitte achten Sie darauf, dass das Essen die richtige Temperatur hat – nicht dass Ihr Kind sich verbrennt, z. B. wenn es Ihnen etwas vom Teller schnappt. Und: Vor dem Essen das Händewaschen nicht vergessen!
Interessant zu wissen: Durch das Fruchtwasser haben die Kinder schon verschiedene Geschmäcker kennengelernt, es schmeckt je nachdem, was die Mutter gegessen hat, immer ein wenig anders. Genauso ist es auch mit der Muttermilch. Dadurch kennen Babys schon von Anfang an verschiedene Geschmäcker, sie können sie sogar später, wenn es mit der Beikost losgeht, aus der Zeit in der Gebärmutter oder Stillzeit wiedererkennen. 4

    Besondere Gelüste und Vorlieben
    Kinder haben manchmal besondere Vorlieben, tagelang essen sie immer nur das Gleiche und drehen fast durch, wenn sie was anderes probieren sollen. Eltern machen sich dann schnell Gedanken, aber keine Sorge: Das ist normal!
    Kinder (und Schwangere manchmal auch!) wissen scheinbar instinktiv, welche (gesunde) Nahrung sie gerade in einer bestimmten Phase brauchen: z. B. Kohlenhydrate (Nudeln, Brot usw.) sowie Eiweiße in Wachstumsphasen, Früchte (Vitamin C) während oder nach einer Erkrankung. Deshalb ist es wichtig, auf die verschiedenen Mahlzeiten verteilt eine kleine abwechslungsreiche Auswahl an nährstoffreichen Nahrungsmitteln wie z. B. Obst, Gemüse, Getreide (Flocken, Brot, …), Hülsenfrüchte, Fleisch, Fisch usw. anzubieten, damit sich das Kind »das Richtige« nehmen kann. Am einfachsten eben: beim eigenen Essen mitessen lassen.
    Keine Angst vor Mangelerscheinungen, wenn ein Kind ein paar Tage lang das Gleiche isst. Durch die Muttermilch oder Formulanahrung ist es nach wie vor mit allen wichtigen Nährstoffen gut versorgt. Oft will es genau dieses eine Heißgeliebte von einem Tag auf den anderen lange Zeit nicht mehr essen.
    Eine oft zitierte Studie der amerikanischen Kinderärztin Clara Davis aus den 1930-ern soll hier noch kurze Erwähnung finden. Sie zeigt, dass Kinder scheinbar ganz gut wissen, welche Nahrung und wie viel davon am besten für sie ist. 5
    In einem Untersuchungszeitraum von 6 Jahren durften 15 Kinder essen, was sie sich selbst ausgewählt hatten. Sie waren beim Einschluss in die Studie zwischen 6 und 11 Monate alt und hatten davor noch keinen Kontakt zu »Nahrung, die für Erwachsene üblich ist«. 13 der 15 Kinder wurden über einen Zeitraum von 1–4,5 Jahren, keines kürzer als 6 Monate untersucht.
    Sie konnten aus einem reichhaltigen Angebot von 34 Nahrungsmitteln wählen, natürlich nicht alle 34 auf einmal, sondern aufgeteilt auf drei bis vier Mahlzeiten pro Tag (je nach Alter des Kindes).
    Jedes Kind bekam in separaten Schüsseln u. a. Wasser, Milch, Sauermilch, Äpfel, Bananen, Orangensaft, frische Ananas, Pfirsiche, Tomaten, Rote Bete, Karotten, Erbsen, Blumenkohl, Kohl, Spinat, Kartoffeln, Salat, Rindfleisch, Lammfleisch, Knochenmark, Gelatine, Haferflocken, Hühnerfleisch,
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