Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einmal breifrei bitte

Einmal breifrei bitte

Titel: Einmal breifrei bitte
Autoren: Eva Loretta u Nagy Stern
Vom Netzwerk:
Fläschchen-Kindern “]
    Erst einmal: Das Thema Beikost ist viel weniger kompliziert, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint, denn Ihr Baby wird Ihnen Zeitpunkt, Tempo, Sorte, Konsistenz und Menge auf seine Weise mitteilen! Wenn Ihr Kind noch völlig desinteressiert mit am Familientisch sitzt, ist es noch nicht bereit für die Beikost.
    Wenn es hingegen schon:
aufmerksam zuschaut, wie das Essen in Ihrem Mund verschwindet, vielleicht sogar schon Ihre Kaubewegungen nachahmt,
mit nur wenig Unterstützung aufrecht sitzen kann und den Kopf gut und stabil hält,
nach Essbarem greift und es sich auch mal in den Mund steckt,
sich vom Rücken auf den Bauch drehen kann,
der Zungenstoßreflex (mit dem das Kind automatisch alles aus dem Mund herausschiebt) verschwunden ist
… und alle Beteiligten gut drauf sind,
    dann können Sie loslegen!
    Interessant dabei ist, dass die Mund-Zungen- und Schluckmotorik eine Verbindung zum Drehen vom Rücken auf den Bauch hat. Durch das Drehen kann die Zunge im Mund auch eine gute seitliche Bewegung machen – sehr praktisch, wenn man das Essen im Mund herumschieben will, denn das ist DIE Voraussetzung, damit es mit der Beikost überhaupt klappt.
    Das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn ein Kind sich noch nicht drehen kann, wird es wahrscheinlich auch noch nicht so richtig bereit für die Beikost sein. Sie können es aber natürlich dennoch ausprobieren, wenn Sie möchten!
    Mit etwa einem halben Jahr sind die meisten Kinder bereit für die Beikost – manche ein wenig früher, manche allerdings auch erst mit 10 Monaten oder später.
    Gängige Empfehlung ist, mit einem Brei zu beginnen: Sie garen also ein Stück Gemüse (oder Obst) Ihrer Wahl und pürieren es mit ein wenig Garwasser zu einem möglichst homogenen Brei. (Oder natürlich: Sie kaufen ein Gläschen. Bitte achten Sie auf das Kleingedruckte, denn manchmal sind unnötige Zusätze, wie z. B. Zucker als Maltose, Fructose oder Glucose enthalten.) Sie lassen das Ganze auf Körpertemperatur (ca. 37 °C) abkühlen und probieren dann aus, ob sich das Baby mit dem Löffel füttern lässt.
    Breiessen ist etwas ganz Neues für Ihr Kind, es sieht Sie mit einem Löffel, da ist was drauf – und weiter? Es muss erst einmal darauf kommen, dass es seinen Mund öffnen soll, wenn der Löffel in seiner Nähe ist. Wie bekommt es den Brei vom Löffel und wie kann es ihn schlucken? Einige Kinder kriegen ganz schnell raus, wie das alles funktioniert, und essen schon beim ersten Mal die Schüssel leer, andere sind erst nach Wochen so weit, einen Löffel Brei zu schlucken.
    Bei Beikost geht es nicht um Sattwerden
    Manche Kinder wollen lieber selbst essen, statt gefüttert zu werden. Für sie gibt es einen anderen Weg, den wir hier »Fingerfood« nennen, denn genau darum geht es: Sie bieten Ihrem Kind Essen an, das Kind greift es mit seinen Händen und entscheidet, was und wie viel es davon essen möchte.
    Geben Sie Ihrem Kind z. B. gegartes Obst oder Gemüse in »Pommes-frites-Größe«. So kann es gut gegriffen werden und verschwindet nicht in der kleinen Faust. Wenn das Kind das Essen in der Hand hält, sollte davon oben und unten jeweils ein Stückchen aus der Faust rausschauen.
    Es sollte so weich sein, dass Ihr Kind das Stück mit der Zunge am Gaumen zerdrücken kann, es aber beim Zugreifen nicht zerfällt. Zum Kennenlernen, An- und Auslutschen können Sie Ihrem Kleinen z. B. ein Stück Gurke, Wassermelone (roh) oder Karotte (roh oder gekocht) anbieten. Natürlich kann das Baby die rohe Karotte und die Gurke nicht zwischen Gaumen und Zunge zerdrücken, es geht ja anfangs beim Selbstessen auch nicht unbedingt um Nahrungsaufnahme, sondern vielmehr um spielerische Kontaktaufnahme mit dem Essen, um Greifen, Zum-Mund-Führen, Abschlecken, Neue-Geschmäcker-Erleben.
Gut zu wissen: Anfangs geht es bei der Beikost nicht um Sättigung, sondern um Spielen, Nachahmen und Dabeisein am Familientisch – auf diese Weise wird das Baby langsam verschiedene Nahrungsmittel kennen- und essen lernen.
    In den ersten Fingerfood-Beikost-Wochen wird Ihr Kind auf Essens-Entdeckungsreise gehen:
Wie sieht das Essen aus, was ist überhaupt essbar, was ist nur Spielzeug?
Wie lässt sich ein gegarter Brokkoli am besten greifen? Wie ein Stück Banane?
Wie fühlt sich das Essen in der Hand an, wie im Mund?
Wie schmeckt es, wie riecht es?
Beikost bedeutet: Muttermilch wird mit anderer Nahrung ergänzt, nicht ersetzt.
    Anfangs wird am Essen konzentriert herumgelutscht, etwas wird
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher