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Einmal breifrei bitte

Einmal breifrei bitte

Titel: Einmal breifrei bitte
Autoren: Eva Loretta u Nagy Stern
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vielleicht eingespeichelt und zermalmt, mal ein klitzekleines Stückchen heruntergeschluckt. Das hat eben noch nichts mit Nahrungsaufnahme und Sättigung zu tun. Macht aber nichts, denn Sie stillen nach wie vor nach Bedarf bzw. geben weiterhin Formulanahrung (siehe Fingerfood bei Fläschchen-Kindern ).
    So ist Ihr Baby weiterhin gut mit allen Nährstoffen versorgt, die es braucht, und Sie haben überhaupt keinen Zeitdruck, möglichst schnell von Milch auf »unsere« Kost umzustellen. Ganz im Gegenteil: Ihr Kind sollte die Möglichkeit haben, langsam und gemütlich die Nahrungsvielfalt kennenzulernen. Die Umstellung darf ruhig ein halbes Jahr (oder länger) dauern. Wichtig ist, abwechslungs- und nährstoffreiche Kost anzubieten.
    Ob Sie zuerst stillen oder erst feste Nahrung anbieten, ist dabei nicht festgelegt, denn Ihr Kind wird Ihnen auch hier den Weg zeigen. Vielleicht ist es so neugierig und aufgeregt, dass es erst Beikost haben will und Stillen erst im Anschluss interessant ist. Oder sie oder er möchte sich zuerst an der Brust satt trinken und kann sich dann mit vollem Magen ganz in Ruhe dem neuen Essen widmen. Kinder sind eben ganz verschieden. Mit der Zeit wird Ihr Kind schließlich immer mehr Beikost essen, wodurch sich die Mahlzeiten an der Brust langsam reduzieren werden. Spätestens dann hat Ihr Kind auch herausgefunden, dass nicht nur Muttermilch satt macht! Bei Flaschen-Kindern verhält sich das übrigens sehr ähnlich wie bei Still-Kindern.
    Wenn Sie Ihrem Kind »Fingerfood« anbieten, wird es nicht gefüttert, sondern es soll selbstständig nach dem Essen greifen und es sich in den Mund stecken – wenn es das möchte!
    Mit Zunge, Gaumen und Kiefer wird Ihr Kind dabei mit der Zeit so geschickt werden, dass es schließlich das Essen ganz klein zermanschen bzw. zermalmen und dann schlucken kann.
    Diese andere Variante der Beikosteinführung ist in England vornehmlich durch das Buch Baby-led Weaning von Gill Rapley und Tracey Murkett bekannt geworden. Die meisten Babys finden diesen Weg sehr spannend! UNICEF und das Britische Gesundheitsministerium befürworten diese Art der Beikosteinführung. 1
    Sie müssen sich nicht für Brei ODER Fingerfood entscheiden (das sehen wir weniger strikt als die oben erwähnten Autorinnen), Sie können auch einfach beides ausprobieren oder kombinieren. Die Kinder zeigen schnell, welche Vorlieben sie haben. Beispielsweise bekommen manche Babys einen Brei (z. B. Fleisch-Kartoffel-Ge müse-Brei) gefüttert, und zum »Nachtisch« gibt es ein Stück Banane, Melone oder Apfel etc. zum Selbstessen als Fingerfood – warum nicht! Hauptsache, Eltern und Kind sind damit zufrieden! Jede Familie sucht und findet ihren eigenen Weg.
    Alle Füße unter einen Tisch!
    Kinder sind neugierig und lernen ganz viel durch Nachahmen, deswegen bietet es sich an, dass Sie auch essen, wenn das Baby isst, bzw. alle gemeinsam am Familientisch essen, so kann sich Ihr Kind von Ihnen etwas abschauen. Je nach Alter wird Ihr Kind sich auch am Gespräch mitbeteiligen wollen, genau beobachten, wie so eine Mahlzeit verläuft, was die anderen so machen, und ist im sozialen Familien-Miteinander mit dabei.

    Beim Brei ist es zwar ähnlich, je nach steigendem Esstempo des Kindes ist es für die fütternde Person allerdings nicht mehr möglich, nebenher stressfrei und einhändig selbst zu essen. Das heißt: Im besten Fall isst die Familie, das Kind wird gefüttert, die fütternde Person isst … nachher … alleine … das mittlerweile kalte Essen. Oder das Kind wird ohne Familienanhang von einer Person gefüttert, hat keinen »Mit-Esser« und die ganze Konzentration ist auf das essende Kind gerichtet – auch das kann unangenehm sein.
    Klar, beim Fingerfood muss ab und zu jemand aufstehen, um heruntergeworfene Stücke wieder ins Spiel zu bringen – es sei denn, Sie haben genug Nachschub gekocht.
    Das Praktische am Fingerfood soll sein, dass Ihr Kind nach kurzer Zeit einfach bei Ihnen mitessen kann, ohne dass Sie groß extra kochen und pürieren oder Gläschen kaufen müssen. Salzen Sie einfach Ihr eigenes Essen erst nach dem Kochen, und Ihr Kind kann mitessen! (Mehr zum ThemaSalzen)
Die drei obersten Beikostregeln: Das Kind muss immer und unbedingt aufrecht sitzen, wenn es selbst isst (oder gefüttert wird)! Lassen Sie es nie mit dem Essen alleine! Schieben Sie ihm kein Essen in den Mund!
    Wichtige Grundlagen
    Ein paar Dinge sind beim Thema Selbstessen besonders wichtig und müssen immer beachtet werden:
Ihr
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