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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition)
Autoren: Michael Hroch
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zu bleiben. Ich packte mein Snowboard, die Softboots und ein paar Klamotten ins Auto und fuhr ins Skigebiet Hochgurgl-Obergurgl nach Österreich. Eine Nachricht für Bettina hinterließ ich nicht und ich war sicher, dass Sie auch mein fehlendes Snowboard nicht bemerken würde, denn das stand immer im Keller. Mein Handy schaltete ich ebenfalls aus und hoffte, dass sie sich wenigstens Sorgen um mich machte.

    Im Skiort suchte ich mir zuerst eine Frühstückspension für die nächsten beiden Tage und kaufte mir dann einen 3-Tages-Skipaß. Da die anderen Wintersportgebiete, die auf natürlichen Schneefall angewiesen waren, noch nicht genutzt werden konnten, war ich sicher, dass hier in der Gletscherregion am Wochenende viel Betrieb sein würde. Das war mir nur recht, denn ich brauchte Ablenkung und vielleicht lief mir ja das eine oder andere Skihaserl über den Weg.

    Da ich diese Saison noch nicht auf dem Board gestanden hatte, brauchte ich zwei bis drei Stunden, ehe es wieder richtig lief. Ich beschloss noch vor dem Abendessen ein oder zwei Aprés-Ski-Lokale zu besuchen, aber viel war noch nicht los und ehrlich gesagt hatte ich auch keine richtige Lust zum Feiern.
    In der Pension duschte ich kurz und ließ mir dann ein Lokal für das Abendessen empfehlen. Später besuchte ich nochmals die Aprés-Ski-Kneipen und jetzt war schon mehr Stimmung. Da einige Gäste immer noch ihre Skischuhe bzw. Softboots an hatten folgerte ich, dass diese noch nicht in ihrer Unterkunft gewesen waren.
    Ich fand einen freien Platz an der Bar und bestellte mir ein Bier. Lange stand ich nicht dort, denn es wurde Stimmungsmusik gespielt und eine Polonäse, die überwiegend aus angeheiterten Gästen bestand, schwankte an mir vorbei. Ein Skihaserl ergriff mich und ich reihte mich ein. Nach drei Runden durch das Lokal wechselte der DJ die Musikrichtung und legte etwas flottes zum Tanzen auf. Ich blieb gleich auf der Tanzfläche und kam später bei einer kurzen Pause an der Bar noch mit ein paar lustigen Leuten ins Gespräch. Aber momentan war nicht meine Glücksphase, denn die Mädels, die mir gefielen, waren in Begleitung da und von Beziehungsstress hatte ich momentan genug. Die anderen anwesenden Frauen würden vermutlich auch noch länger solo bleiben, denn die waren nicht mein Typ. Gleich die erstbeste zu bumsen war (noch) nicht mein Ding. So verbrachte ich zwar einen netten Abend, aber ohne vorzeigbaren Erfolge. Etwas betrübt ging ich zurück in meine Pension, aber morgen war schließlich auch noch ein Tag!

    Und was für einer! Die Sonne schien und ich war früh genug aufgestanden, um einer der ersten auf der Piste zu sein. Bis kurz vor 11.00 war es noch verhältnismäßig leer auf den Pisten und ich hatte viel Spaß beim Fahren. Danach füllte sich das Ganze, aber es war ja auch Wochenende. Zur Mittagszeit machte ich einen gekonnten ‘Einkehrschwung’ und aß eine Kleinigkeit in einer urigen Hütte. Dann ging es wieder weiter auf die Piste. Beim Liftfahren lernte ich eine nette, attraktive Snowboarderin kennen, die ebenfalls alleine hier war. Wir fuhren noch bis kurz nach vier Uhr und gingen anschließend im Tal gleich zum Aprés-Ski über. Tanja, meine neue Begleiterin war 21 und studierte in Salzburg. Wir lachten viel und das erste mal seit Tagen fühlte ich mich besser. Andere Mütter haben auch schöne Töchter, dachte ich mir und es tat gut zu sehen, dass man auch bei anderen Frauen noch Chancen hatte.
    Ich schlug Tanja vor, Sie zum Abendessen einzuladen. Sie freute sich und wir verabredeten uns für 19.00 Uhr in einem netten Lokal im Ort. Ich ging zurück in meine Pension und machte mich ein wenig frisch. Viel Kleidung hatte ich nicht mitgenommen, aber ich ging ja auch nicht zur Modenschau. Pünktlich um 19.00 Uhr stand ich vor dem Lokal und wartete auf Tanja, die knapp fünf Minuten später ebenfalls eintraf. Das Lokal war innen mit viel Holz und allerlei altertümlichen Geräten aus der Landwirtschaft ausgestattet und verbreitete einfach nur eine gemütliche Atmosphäre. Wir suchten uns einen kleinen Tisch in einer Ecke und bestellten von der Tageskarte. Während des Essens bemerkte ich, wie Tanja auf meinen Ehering blickte. Ich ging nicht davon aus, daß Tanja Heiratspläne hatte, aber Sie fragte mich nach der Bedeutung des Ringes. Ohne Umschweife erzählte ich ihr meine Geschichte und meine Entdeckung von Donnerstag Abend. ‘Na dafür geht’s Dir aber schon wieder richtig gut’ sagte Sie. Ich musste lachen und wir wechselten
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