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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition)
Autoren: Michael Hroch
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Situation. Geschäftlich sah es nicht viel besser aus, denn zu Stefan hatte ich jetzt kein Vertrauen mehr und auch seine ewigen, immer lauter werdenden Forderungen unser Unternehmen an der Börse zu platzieren, standen meinen geschäftlichen Interessen im Wege. Ich wollte aber ‘meine’ Firma, für die ich so lange und so hart gearbeitet hatte, nicht so einfach aufgeben. Auch hier präsentierte sich leider keine einfache Lösung für dieses Problem.

    Ich war zwischenzeitlich kurz vor meiner Haustür angekommen und beschloss diese Gedanken als Bestandsaufnahme abzuschließen und später nach Lösungen zu suchen. Jetzt würde ich erst einmal mit Bettina fertig werden müssen, sofern Sie überhaupt zuhause war. Sie war, denn ihr Auto stand in der Garage. Diesmal war Bettina allein und machte, als Sie mich sah, irgendwie einen erleichterten Eindruck. Sekunden später beschimpfte Sie mich jedoch gleich wieder und fragte, was mir eigentlich einfiel das ganze Wochenende ohne eine Nachricht wegzubleiben. Stefan und Sie hätten sich große Sorgen gemacht und auch schon bei der Polizei nachgefragt. ‘Wozu hast Du überhaupt ein Handy, wenn Du es nicht anschaltest?, fauchte Sie weiter. Ich war noch so motiviert von meinem Wochenende, dass ich beschloss nicht näher auf diese Diskussion einzusteigen. ‘Der Akku war leer und ich habe nicht gemerkt, dass sich das Handy ausgeschaltet hat’, log ich. ‘Außerdem wollte ich mit meiner Anwesenheit nicht eurer neues Liebesglück stören’, zog ich weiter Bilanz und spielte ganz den gekränkten und gehörten Ehemann. Der ich sicher auch immer noch war. Da half auch der One-Night-Stand mit Tanja nicht viel..

    Bettina ging jetzt in die Offensive über. ‘Stell Dich doch nicht so an, nur weil ich einmal mit Deinem besten Freund geschlafen habe. Das hört man doch heutzutage fast alltäglich’. Ich musste mich jetzt stark zusammenreißen ihr nicht doch noch eine zu schmieren. Oder mehrere, denn noch bis vor kurzem hatte Bettina ganz andere Wertansichten bezüglich Treue gehabt. Ohne weitere Worte zu verlieren, schnappte ich mir mein Gepäck vom Wochenende und räumte es auf. Bettina konnte mich mal!

    Diese Nacht schlief ich im Gästezimmer. Eigentlich blöd von mir ihr das große Bett im Schlafzimmer zu überlassen, aber nachdem was ich letztes Mal dort gesehen hatte, wollte ich nicht mehr darin schlafen. Im Gästezimmer hatte ich wenigstens meine Ruhe.

    Ich befand, dass ich diesen Schlagabtausch, wenn auch nur verbal, denn ich wäre viel lieber tätlich geworden, mit leichten Vorteilen gewonnen hatte. Ebenso interessiert war ich auf den morgigen Tag und das Wiedersehen mit Stefan. Vor dem Einschlafen überlegte ich mir auch hierfür meine Strategie: Ich würde nicht auf den Vorfall eingehen und ganz normal meiner Arbeit nachgehen. Auch die Fotos sah ich als Trumpfkarte an, denn Stefan wusste nicht, ob ich diese seiner Freundin Silke schon gezeigt hatte, oder es noch vorhatte. Ich wusste es selber noch nicht und beschloss daher erst einmal damit abzuwarten.

    Wesentlich besser noch als letzten Donnerstag schlief ich ein.

    Kapitel 8: Schlechtes Gewissen

    Pünktlich wie immer um 8.00 Uhr erschien ich am Montag bei der Arbeit. Stefan war noch nicht da, aber das störte mich wenig. Er kam auch sonst selten vor 9.00 Uhr. Ich sah die Unterlagen und Notizen durch, die sich während meines Urlaubes auf meinem Schreibtisch aufgetürmt hatten und sprach kurz mit Frau Berner, unserer Halbtageskraft, über die anstehenden Arbeiten. Gegen halb neun erschien auch Stefan im Büro – für Ihn sehr früh. Er wusste, dass ich anwesend war, denn mein Auto hatte es sicher schon in der Tiefgarage stehen sehen. Stefan kam in mein Büro und entschuldigte sich: ‘Frank, es tut mir furchtbar leid, was da letzten Donnerstag passiert ist. Wir sollten darüber reden’. ‘Ich denke das Büro ist nicht der geeignete Ort dafür’ sprach ich, sah Stefan dabei in die Augen und wandte mich anschließend wieder meiner Arbeit zu. Während der Mittagspause fuhr ich in die Stadt zum Einkaufen. Eigentlich brauchte ich nichts, aber ich wollte Stefan keine Gelegenheit geben mit mir zu sprechen und so kaufte ich halt ein paar Lebensmittel ein. Nur für den Fall das ich heute Abend selber kochen musste, was mich aber nicht gestört hätte.

    Ich blieb noch bis etwa 19.30 Uhr im Büro, also knapp zwei Stunden länger als Stefan, denn während meines Urlaubes hatte sich einiges an Arbeit angesammelt.

    Heute Abend
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