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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey
Autoren: Quinn Wilder
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Moment wieder aufgetaucht mit glasigen Augen und einer Alkoholfahne.
    Schön, die Kleine war also nützlicher als Raoul. Was für eine Leistung! Gut, es hatte ihn überrascht, wieviel sie zu leisten imstande war mit ihrer stetigen, entschlossenen Art zu arbeiten.
    Trotzdem hatte sie kein Recht, hier zu sein. Er hätte sie doch die Achter schleppen lassen sollen. Dann würde sie jetzt nicht die Dreistigkeit besitzen, so aufreizend zufrieden auszusehen. Das war ihm überhaupt ein Rätsel. Er hatte sich alle Mühe gegeben, sie fix und fertig zu machen, und da lag sie, rekelte sich wie eine Katze in der Sonne, bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Schön, er würde sich etwas für sie einfallen lassen.
    Vic bemerkte, wie Moose sie beobachtete, und fluchte leise.
    Das war genau der Grund, warum Frauen nicht auf den Bau gehörten. Moose war sowieso schon träge genug bei der Arbeit, und das Eindringen dieser jungen Frau in ein geheiligtes männliches Territorium hatte ihn nun völlig verunsichert.
    Kaum ein Grund, jemanden zu feuern, Vic, mahnte ihn eine innere Stimme. Ist das alles, was du an einem ganzen Vormittag erreichen konntest?
    "Ach, verdammt! " stieß er laut aus.
    Die beiden Männer und Janey schauten erstaunt auf.
    "Zurück an die Arbeit!" befahl er barsch. "Was glaubt ihr, wo ihr seid? Auf einer Gartenparty im Buckingham Palace, he?"
    Verstohlen schaute er auf die Uhr. Er kürzte die Mittagspause um zehn Minuten und hoffte im stillen, dass einer von ihnen es wagen würde, sich zu beschweren. Hoffte, dass sie es tun würde!
    Stattdessen packte Janey ohne Hast ihre Sachen zusammen, stand auf und reckte sich. Vic beobachtete, wie sich ihre weiblichen Rundungen unter dem losen Herrenhemd, das sie trug abzeichneten.
    Er musste sie loswerden. Punktum. "He, Zwerg, holen Sie mir die Wasserwaage aus meinem Laster, und zwar ein bisschen Tempo, und wenn Sie das erledigt haben. . ."
    "Ohhh. . ." Janey sank dankbar in das wohltuend warme Badewasser, legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Fast eine Stunde war vergangen, als das Läuten des Telefons sie aufschreckte und vielleicht vor dem Ertrinken bewahrte.
    Hastig stieg sie aus der Wanne, griff sich ein Handtuch und eilte zum Telefon.
    "Ich bin's, Darling, Jonathan. Ich hole dich gegen acht zum Kino ab, in Ordnung?"
    Sie wollte, sie musste eigentlich ja sagen. Aber sie konnte nicht. Sie war so erschöpft, dass sie sich nur noch danach sehnte, in ihr Bett zu fallen und zu schlafen. 
    "Ich kann nicht, Jonathan. Nicht heute Abend."
    Es folgte ein Schweigen, aus dem deutliches Missfallen sprach. "Warum nicht?"
    Für einen Moment war Janey versucht, irgendeine Ausrede zu erfinden. Die kranke Großmutter? Nein, das war zu abgedroschen, außerdem liebte Janey ihre Großmutter und war froh, dass sie sich bester Gesundheit erfreute. Irgendein Ausschlag, eine ansteckende Krankheit?
    Wie komme ich auf die Idee, den Mann zu belügen, den ich heiraten will? fragte sie sich entsetzt und ließ es einfach darauf ankommen. 
    "Ich bin müde, Jonathan."
    Wieder folgte ein beredtes Schweigen. Dann: "Nun, das hat die Arbeit einer Sekretärin für sich, nicht wahr? Wenigstens warst du nicht zu müde, um abends mit mir ins Kino zu gehen."
    "Ich bin einfach noch nicht in Form, das ist alles. Gib mir eine Woche, ja?"
    "Ich hoffe, du wirst das keine Woche durchhalten." 
    "Da bist du nicht der einzige."
    "Haben sie dich hart rangenommen?" 
    "Nicht härter, als ich erwartet hatte:" 
    "Schön, womit hast du den Tag also verbracht?"
    Eigentlich war sie viel zu erschöpft für lange Erklärungen, dennoch versuchte sie, Jonathan ihre Arbeit zu beschreiben.
    "Na, das hat doch bestimmt viel Spaß gemacht", bemerkte er sarkastisch.
    Für einen Moment sah Janey ihn deutlich vor sich. Jonathan war einen knappen Kopf größer als sie und sehr schlank. Der gepflegte Kurzhaarschnitt seines braunen Haars betonte sein bemerkenswert feines, hübsches Gesicht mit den sanften braunen Augen, das jedoch gelegentlich an Attraktivität einbüßte, wenn er es in gequältem Missfallen verzog. Und genau dieser verkniffene Ausdruck würde jetzt auf seinem Gesicht liegen.
    "Weißt du, Jonathan, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es Spaß macht, den ganzen Tag anderen Leuten in den Mund zu schauen", sagte sie ruhig. "Aber habe ich jemals deine Arbeit verächtlich gemacht?"
    "Das kann man doch nicht vergleichen."
    Nein, dachte sie, es ist wirklich etwas ganz anderes, in strömendem Regen, in Schlamm
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