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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey
Autoren: Quinn Wilder
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so robust wirkte wie die Blüten eines Butterblümchens.
    "Ich will zwölf Dollar die Stunde für den Anfang", erklärte Janey unbeeindruckt.
    Vic sah sie verblüfft an. Die Kleine hatte vielleicht Nerven!
    "Zehn. Sollte sich zeigen, dass Sie mehr wert sind, werden Sie es bekommen. Ich bezahle meinen Leuten immer, was sie wert sind." Er überlegte sofort, wie hoch ihr Scheck sich am Ende belaufen würde. Höchstens auf dreißig Dollar, wettete er mit sich und grinste zufrieden.
    "Indem Fall werde ich in zwei Wochen das höchstbezahlte Mitglied in Ihrer Truppe sein", erwiderte sie zuversichtlich.
    "Aber sicher. Wir fangen um sieben an. Wenn Sie zu spät kommen, brauchen Sie gar nicht erst anzufangen."
    "Ich werde nicht zu spät kommen."
    Vic blickte in ihr kleines, entschlossenes Gesicht. Nein, vermutlich nicht, verdammt!
    Er machte auf dem Absatz kehrt und ließ sie stehen. Da war soeben etwas passiert, was er gar nicht gewollt hatte, und dabei sagte man Vic Hamilton nach, er habe jede Situation im Griff!
    "He, Moose", brüllte er den hünenhaften Arbeiter an, dem sein grobschlächtiges Äußeres und sein träges Gemüt den Spitznamen "Elch" eingetragen hatten. "Ich bezahle dich nicht dafür, dass du herumsitzt und die Hände in den Schoss legst . .. !" 
    Vic warf einen prüfenden Blick zurück. Wenn er die Kleine derart anraunzte, würde sie vermutlich losheulen. Er war sich nicht sicher, ob er es selbst ertragen könnte ... auch nur für drei Stunden.
    Doch Janey saß bereits hinter dem Steuer ihres Käfers, wendete flott und winkte Vic keck zu, bevor sie davonfuhr.
    "He, Boss, wer war das Küken?"
    Küken? Vic lächelte grimmig. Sie gehörte zu den Frauen, die sich nicht gern als Küken bezeichnen ließen. Sein Lächeln wurde breiter. Drei Stunden? Eine, höchstens zwei!
    Er beehrte Moose mit einem wohlwollenden Blick. Moose war ein fester Bestandteil seines Trupps, wobei keiner von ihnen beiden richtig begriff, warum. Denn Moose war träge und faul und musste zu jeder Arbeit getrieben werden. Dazu war er selbst für einen Bauarbeiter außergewöhnlich rüde und ordinär. Ja, Vic konnte fest darauf zählen, dass Moose die Kleine durch seine zotigen Reden in die Flucht schlagen würde, zurück hinter den Bankschalter oder an den Büroschreibtisch, wo sie hingehörte.
    Vic fiel plötzlich ein, dass er nicht einmal ihren Namen kannte. Er würde ihn aber brauchen, für den Entlassungsbrief.
    Besser hätte es gar nicht kommen können, dachte Vic mit teuflischer Genugtuung, als er frühmorgens auf der Baustelle erschien.
    Es regnete in Strömen, die Baustelle war eine einzige Schlammkuhle. Irgendein Idiot von der Bauholzfirma hatte die Schalungsbretter unten am Straßenrand abgekippt, anstatt sie bis zur Baustelle zu fahren. Nun mussten sie von Hand ungefähr fünfzig Meter den Hügel hinaufgeschleppt werden, durch tiefen, zähen Morast, der an den Stiefeln klebte, so dass einem jeder Schritt zur Qual wurde.
    Und Vic wusste auch schon, wen er zum Schleppen einteilen würde. Ha! Falls sie überhaupt auftauchte. Wahrscheinlich hatte der Regen sie schon abgeschreckt. Wahrscheinlich mochte sie keinen Schlamm und Morast. Das war bei Frauen so.
    Janeys roter Käfer bog in rasantem Tempo um die Ecke.
    "Verdammt!" stieß Vic aus. Schön, die Lady sollte schnell herausfinden, dass Knochenarbeit. nichts für niedliche kleine Gören war. Über sein regennasses Gesicht huschte ein Lächeln.
    Vic warf einen Blick auf die Uhr. Fünf vor sieben. Das Spiel konnte beginnen. Er pfiff fröhlich vor sich hin.
    Janey stieg aus dem Auto aus und schaute in Vic's Richtung.
    Sein selbstgefälliges Lächeln gefiel ihr gar nicht. Er stand mit verschränkten Armen da und beobachtete sie. Der Regen schien ihm nichts auszumachen, er hatte nicht einmal die Kapuze seiner gelben Öljacke aufgesetzt.
    Janey schlüpfte in ihre eigene Öljacke und ließ den Blick über die Baustelle schweifen. Das reinste Schlammloch.
    Trotzdem, auch Janey kümmerte der Regen nicht. Egal bei welchem Wetter, sie war immer am liebsten draußen gewesen, und sie wusste natürlich, dass Betonieren auch bei trockenem Wetter eine schmutzige Angelegenheit war. Entsprechend hatte sie sich angezogen. Ihre alte Jeans war abgeschabt und fiel fast auseinander.
    So würdevoll, wie es der zähe Morast an ihren Gummistiefeln zuließ, ging Janey auf Vic zu. Seine überraschte Miene verriet, dass er ihr nicht einmal zugetraut hatte, sich richtig zu kleiden. Nun, sie hoffte, ihn noch
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