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Eine Witwe ohne Tränen

Eine Witwe ohne Tränen

Titel: Eine Witwe ohne Tränen
Autoren: Carter Brown
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Trost?«
    Das
Wesen nickte bestätigend mit dem Turban und winkte mir, hereinzukommen. Ich
schloß die Tür hinter mir, als ich in den Eingangsflur getreten war, und dann
deutete sie auf eine Tür, hinter welcher sich, wie ich vermutete, das
Wohnzimmer befand. »Dort hinein?« fragte ich scharfsinnig. Das Wesen nickte
erneut und watschelte auf ein anderes Zimmer zu. Ich sah ihm nach, bis es
verschwunden war, und öffnete dann zweifelnd die Tür, auf das es gedeutet
hatte.
    Meine
Nüstern zuckten mißtrauisch, als ihnen ein seltsamer Duft entgegenschlug. Mit
zwei vorsichtigen Schritten trat ich mitten ins Zimmer und blieb dann mit
offenem Mund stehen. Die schweren Vorhänge waren fest vor den Fenstern
zugezogen, und das einzige Licht stammte von zwei dicken, riesigen blutroten
Kerzen. Eine ganze Sammlung dicker weicher Kissen war auf dem Boden verstreut,
und in der Mitte des Zimmers stand ein langer niedriger Tisch. Das Kerzenlicht
spiegelte sich weich in den glänzenden Pokalen und warf Schatten über die
beiden riesigen Karaffen mit Wein, die neben der riesigen Platte mit kaltem
Aufschnitt und etwas, das wie tausenderlei Hors d’œuvre aussah, standen. Den Ehrenplatz nahm eine riesige Traube ein, die stolz auf
einem Berg von Früchten schimmerte. Ich stand da und glotzte, bis eine weiche
Stimme hinter mir sagte: »Rick — Sie haben Ihre Toga nicht mitgebracht!«
    Ich
fuhr herum und sah Karen Brine dastehen, ein
geheimnisvolles Lächeln auf den Lippen. Sie war zudem eine Karen Brine , die ich nie zuvor gesehen hatte. Ihr kupferblondes
Haar war in einer phantastischen Pyramide auf dem Kopf hochgesteckt, und ein
goldener Sklavenring baumelte auffällig an ihrem Handgelenk. Sie trug eine Art
weißer Seidentunika, deren Oberteil um ihren Hals lag, sich dann zu zwei
schmalen, vom herablaufenden Streifen verbreiterte, die bis zur Taille
reichten. Nirgendwo waren sie ausreichend breit, um die vollen Brüste zu
verdecken, und sie sahen auch gar nicht so aus, als ob sie es versuchten. Der
Rest der Tunika bestand aus einem leicht gerüschten Rock, der gerade bis zu
ihren Oberschenkeln reichte. Ich hielt es nicht für möglich, daß sie darunter
noch etwas trug, aber sie brauchte sich ja nur einmal umzudrehen, damit ich das
mit Sicherheit wußte.
    »Ich
bin für die Orgie angezogen«, sagte sie. »Und was hat Sie so lange aufgehalten?«
    »Diese
— diese Mammi in dem Muumuu ,
die die Tür geöffnet hat«, brachte ich mit erstickter Stimme hervor, »-das
waren Sie?«
    »Verkleidet!«
sagte sie selbstzufrieden. »Wissen Sie, Rick Holman, Sie sind ja durch Warten
nicht gerade alt und grau geworden.«
    »Wieso?«
murmelte ich.
    »Ich
habe Ihnen doch versprochen, ich würde mit Ihnen zu Abend essen, sobald Sie
Ihren Auftrag so erledigt hätten, wie Rather das wünschte. Na, und Sie haben es
sogar noch besser gemacht. Sie haben sogar Rather selber mit erledigt, und von
nun an wird das Leben für Manny ein wahres Freudenfest sein. Sie haben also
noch was Besseres als nur ein Abendessen verdient.« Die großartige Geste, mit
der sie den Arm schwang, umfaßte das gesamte Zimmer. »Und so kann die Orgie zu
Ihren Ehren beginnen!« Eine sinnliche Wärme lag in ihren Augen, als sie mich
schmelzend anblickte. »Es ist Ihre Orgie, und ich bin Ihre Sklavin, der Sie Befehle
erteilen können.«
    »Dann
schälen Sie mir eine Traube«, befahl ich.
    »Sofort!«
Sie wirbelte zum Tisch herum, und ich erhielt den sofortigen und blendenden
Beweis dafür, daß es in der Tat unmöglich war, unter der kurzen Tunika etwas zu
tragen.
    »Halt«,
sagte ich scharf. »Ich habe es mir anders überlegt.«
    Sie
wandte sich mir wieder zu, ein Lächeln auf den Lippen. »Einen Augenblick lang
hast du mich in Verlegenheit gebracht«, sagte sie, während sie auf mich zukam,
bis ihre vollen Brüste gegen meine Brust stießen. »Ich hatte schon Angst, du
hättest nicht nur deinen Wagen, sondern auch den Mann in Rick Holman unten
geparkt!«
     
    ENDE
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