Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau
Autoren: Yvonne Lindsay
Vom Netzwerk:
als die Polizei Stoff in ihrer Wohnung gefunden hat. Sie hat die Gefängnisstrafe auf sich genommen, die er hätte absitzen müssen. Und er hat sie die ganze Zeit über weiter mit Drogen versorgt. Als ich geboren wurde, hat das Jugendamt meinen Großvater aufgespürt. Der wusste bis dahin nicht mal, dass er einen Enkel hatte. Ich war zwei, als die Polizei ihm mitgeteilt hat, dass meine Mutter an einer Überdosis gestorben ist. Er war tief erschüttert. Ich denke, er hat immer gehofft, dass sie Vernunft annehmen und zurückkommen würde, nachdem sie ein Kind hatte. Aber sie konnte wohl ein Leben ohne meinen Vater nicht ertragen.“ Er hielt inne und atmete tief durch. „Nachdem Großvater sie begraben hat, glaubte er, die Sache wäre vorbei. Aber mein Vater hat uns gefunden. Und er hat gedroht, mich ihm wegzunehmen. Grandpa hat ihm Geld angeboten, viel Geld, wenn er dafür auf immer verschwinden würde. Mein Vater hat das Angebot angenommen. Und Grandpa hat die Lovely Woman verkauft. Er hat immer gesagt, dass es das wert gewesen wäre, aber er hat das nur meinetwegen tun müssen.“
    „Aber Marcus, das war seine Entscheidung. Er hätte vor Gericht um dich kämpfen können. Kein Richter der Welt hätte dich zu einem Junkie und Dealer gegeben.“
    „Das Risiko wollte er nicht eingehen. Er hat einen Anwaltsfreund gebeten, ein Papier aufzusetzen, und mein Vater musste es unterschreiben, bevor er ihm das Geld gegeben hat. Erst als ich zwölf war, hat Grandpa mir die ganze Geschichte erzählt. Und an dem Tag hab ich mir geschworen, dass ich ihm irgendwann das Gemälde zurückgeben würde. Es war das Einzige, was er noch von seiner Mutter hatte. Und er hatte es weggeben, um mich zu behalten. Ich war ihm das schuldig.“
    Avery spürte Tränen in ihren Augen. Tränenfür den leidenschaftlichen und entschlossenen kleinen Jungen, der Marcus gewesen war. Und für den leidenschaftlichen und entschlossenen Mann, der jetzt vor ihr stand. „Ich verstehe dich.“
    „Tust du das? Verstehst du, dass ich so blind war, dass ich den dümmsten Fehler meines ganzen Lebens gemacht habe, als ich versucht habe, dich auszunutzen? Kannst du mir diesen Fehler vergeben, Avery?“
    Sie legte ihm eine Hand auf die Wange. „Das kann ich, Marcus, und das tue ich. Ich habe dich verlassen, weil ich Angst hatte, du wärst genauso wie alle anderen, die mich in der Vergangenheit ausgenutzt haben. Ja, ich habe ein paar echte Freunde, aber es war nicht leicht, diese wenigen Edelsteine unter all den Fälschungen zu finden. Und ich war zu schnell dabei, dich in dieselbe Ecke zu packen.“
    „Und du hast gute Gründe dafür gehabt.“ Er küsste ihre Hand.
    Die Hitze seiner Lippen schickte eine Wärme durch ihren Körper, die sie seit New York vermisst hatte. „Vielleicht. Aber ich wollte dir auch in New York nicht zuhören. Ich wollte einfach nur weg.“
    „Und du hattest auch recht damit zu gehen. Ich habe dich benutzt, das gebe ich zu, und mir ist das mit unserem gemeinsamen Besitz bewusst gewesen. Aber deswegen habe ich dich nicht geheiratet. Als ich um deine Hand angehalten habe, war mir das alles noch nicht klar. Du musst mir glauben, Avery. Als ich dir am Samstag die Ehe versprochen habe, kam das aus meinem Herzen. Ich liebe dich über alles.“
    „Du hast dich nach der Hochzeit so abweisend verhalten. Da habe ich angefangen, alles infrage zu stellen. Und als Peter mir dann erzählt hat, wer die Lovely Woman wirklich gewesen ist … Nun, da hat alles auf so schreckliche Weise Sinn gemacht.“
    „Ich war dumm. Ich habe dich zu dieser Heirat gedrängt, dabei hätten wir uns eigentlich Zeit nehmen, all das genießen und in Ruhe unser gemeinsames Leben planen sollen. Dann hätte ich eine Chance gehabt, dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe, und hätte dich erst geheiratet, wenn du mir wirklich hättest glauben können.“
    Sie lachte ein wenig gequält auf. „Ich habe gegen unsere plötzliche Heirat ja nicht gerade protestiert.“
    Er lächelte sie an, und sie spürte, wie ihr das Herz weit wurde, weil sie wusste, dass dieses Lächeln nur für sie war.
    „Nein, hast du nicht.“ Marcus küsste sie sanft. „Darüber bin ich froh. Aber ich werde dich nicht wieder gehen lassen. Du hast mir so viel über die Liebe beigebracht. Grandpa und mich verbindet ein Band, das nichts je zerbrechen wird, und ich habe geglaubt, das sei alles, was Liebe sein könnte. Durch dich habe ich begriffen, dass sie viel mehr sein kann. Ich habe nie gewusst, was es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher