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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau
Autoren: Yvonne Lindsay
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hat.“
    Nach kurzer Zeit war sie zurück. „Keine Angaben, tut mir leid.“
    „Das kann doch nicht sein. Heutzutage? Wer verschickt denn so etwas Wertvolles ohne vollständige Unterlagen?“
    Lynette zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht ist das ja ein Hinweis.“ Sie zog hinter einem Engelsflügel einen weißen Briefumschlag hervor und reichte ihn Marcus.
    Die Handschrift kannte er nicht. Marcus riss den Umschlag auf. Nur ein Blatt Papier war darin.
    Mein Hochzeitsgeschenk … Meine Arbeit hier ist getan – der Gärtner.
    „Wer ist der Gärtner?“ Lynette hatte einfach über seine Schulter hinweg mitgelesen.
    „Keine Ahnung.“ Er erinnerte sich vage an etwas, bekam es aber noch nicht zusammen. Der einzige Gärtner, den er kannte, war der von Avery. Und jemand wie er hatte doch ganz sicher keinen Zugriff auf etwas wie diese Statue. Oder? Wenigstens nicht auf legalem Weg.
    Marcus zerbrach sich den Kopf. Wie hatte der gleich noch geheißen? Ted … Wells, genau. Ted Wells. Avery hatte ihn in einem Internetforum kennengelernt. Was die Frage aufwarf, warum der Kerl, wenn er die ganze Zeit über gewusst hatte, dass Avery die Statue suchte, sie vor ihr verborgen gehalten hatte, wenn er doch wusste, wo sie war?

15. KAPITEL
    Geben Sie ihm eine zweite Chance.
    Seit drei Tagen war sie jetzt zu Hause und bekam Teds Worte einfach nicht aus dem Kopf. Ein Teil von ihr wollte das nur zu gern tun, aber ein anderer – der Teil, der immer noch unter dem Wissen schmerzte, dass sie benutzt worden war – wehrte sich entschieden dagegen. Es war ein Betrug zu viel.
    Sie legte eine Hand auf den Bauch. Das neue Leben in ihr, noch so winzig, war schon so ein wesentlicher Bestandteil von ihr. Und auch ein Teil von Marcus.
    Würde ihr Baby sein wie er? Würde sie dazu verurteilt sein, in die Augen ihres gemeinsamen Kindes zu schauen und Marcus darin zu sehen? Sie ging quer durchs Atelier zu ihrer Staffelei. Das Bild, das sie von Marcus gemalt hatte, stand noch darauf, so wie sie es zurückgelassen hatte.
    Sie bemühte sich, es mit kritischem Blick zu betrachten und zu entscheiden, ob sie die Leinwand einfach wieder einweißen sollte. So als wäre er nie da gewesen. Aber der Schmerz in ihrer Brust machte das unmöglich. Sie liebte Marcus, und sie wollte, dass der Schmerz verging, aber sie glaubte nicht, dass sie ihm wieder vertrauen könnte. Nicht nachdem er noch bei der Hochzeit seine wahren Gründe dafür verschwiegen hatte.
    Avery spielte an den Ringen an ihrem Finger. Ihre Hände waren längst wieder abgeschwollen, und sie hätte die Ringe jederzeit abnehmen können. Doch jedes Mal, wenn sie darüber nachdachte, schmerzte der Verlust umso stärker. Jetzt zwang es sie, die Wahrheit zu betrachten. Sie wollte nicht ohne ihn sein. Er war der Vater ihres Kindes, er war der Mann, den sie wie keinen anderen liebte. Würden sie je einen zweiten Versuch wagen können? Würden sie zu der Art von Ehe finden können, die ihre Eltern verbunden hatte?
    Sie versuchte, sich vorzustellen, ein Leben wie ihr Vater zu führen, nachdem er seine Frau verloren hatte. Ein halbes Leben. Ein Leben ohne Marcus an ihrer Seite. Kein Wunder, dass ihr Vater nie wieder geheiratet hatte. Er hatte einmal geliebt, tief und für immer – so wie sie Marcus liebte.
    Sie ertrug es nicht länger, das Bild anzusehen und verließ das Atelier. Mrs Jackson suchte sie bereits.
    „Da steht ein Lieferwagen draußen“, informierte sie Avery. „Eine Sendung für Sie aus New York.“
    „Ich erwarte nichts.“ Der Einzige, der ihr etwas aus New York schicken würde, war Marcus. Was führte er im Schilde? „Ich will den Lieferschein sehen, bevor sie ausladen.“
    Als Mrs Jackson ihr die Papiere brachte, fühlte sie eine unerwartete Wut in sich aufsteigen.
    Engelsstatue aus Marmor, ca. 1900.
    „Wie kann er es wagen?“, sagte sie. Glaubte er, dass er sich mit einer Replik ihres Engels freikaufen könnte? Meinte er wirklich, sie würde irgendwas anderes als die echte Statue akzeptieren?
    Sie stürmte Richtung Tür, um den Lieferanten zu sagen, sie sollten die Lieferung umgehend dahin zurückschicken, wo sie hergekommen war. Durch die Terrassentür im Garten bekam sie mit, dass die Männer bereits dabei waren, die Seitenwände der Kiste zu entfernen. Sie rannte hinaus und über die Terrasse.
    „Halt!“, schrie sie und hielt inne. Was immer sie noch hatte sagen wollen, die Worte blieben ihr im Halse stecken, als sie sah, was in der Kiste war.
    „Dass ich das noch
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