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Eine verboten schoene Frau

Eine verboten schoene Frau

Titel: Eine verboten schoene Frau
Autoren: Yvonne Lindsay
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er meinte, er könnte sie zum Verkauf der heiß begehrten Sammlung ihres Vaters überreden.
    „Jetzt, da ich Sie endlich persönlich treffe, weiß ich, dass meine Reise nicht ganz umsonst war.“ In seiner Stimme schwangen jede Menge versteckter Anspielungen mit ebenso wie die Sicherheit, dass er bekommen würde, wofür er nach London gekommen war.
    „Sie können sich Ihre Schmeicheleien sparen, Mr Price. Das haben schon ganz andere Männer versucht … und sind gescheitert.“
    „Bitte, nennen Sie mich Marcus.“
    Sie nickte kaum merklich. „Marcus. Das ändert auch nichts. Ich werde nicht verkaufen, und ich weiß wirklich nicht, was Sie hier wollen.“
    „Ihr Assistent David Hurley hat mir den Termin gegeben, und ich habe selbstverständlich angenommen, dass Sie darüber informiert sind.“ Seine grünen Augen wurden schmal, als er ganz offensichtlich das Aufblitzen ihrer Wut wahrnahm. „Aber ich merke schon, dass er das versäumt hat. Es tut mir leid, Miss Cullen. Ich hatte angenommen, Sie wären offen für Verhandlungen.“
    Oh, er war gut. Charmant, aufrichtig – fast könnte sie ihm glauben, wenn sie sich nicht gerade fragen würde, wie hoch die Summe war, mit der er David bestochen hatte. Eigentlich hätte sie David, der schon für ihren Vater gearbeitet hatte, nicht zugetraut, bestechlich zu sein, aber da hatte sie sich offenbar geirrt. Sie würde ihn dringend zur Rede stellen müssen. Er war noch immer in ihrer früheren Heimat Los Angeles – und trotz seiner jahrelangen Dienste für ihren Vater war sie bereit, ihn wegen dieser Angelegenheit zu entlassen, wenn er keine plausible Erklärung für sein Verhalten hatte.
    „Ihr Kaffee ist sicherlich fertig. Wollen wir auf die Terrasse gehen?“ Sie würde ihm gegenüber sicherlich nicht über Davids Rolle in dieser Sache spekulieren.
    „Danke, gern.“ Er bedeutete ihr mit einer Hand vorauszugehen.
    Nur zu deutlich spürte sie seinen Blick im Rücken, merkte, wie er sie betrachtete und beurteilte, während sie vor ihm her zur Terrasse ging. Mit jeder Faser ihres Körpers wünschte sie sich, sie würde etwas mehr … nun, jedenfalls etwas anderes als alte Jeans und ein T-Shirt tragen. Sofort verfluchte sie den eitlen Gedanken. Sie wollte Marcus Price nicht beeindrucken. Sie hatte ihr Lehrgeld gezahlt und gelernt, Leute wie ihn zu erkennen, für die nichts als das eigene Vorankommen zählte. Und sie hatte keinen Zweifel daran, dass der Erwerb der Cullen-Sammlung von impressionistischen Gemälden, die ihr Vater über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg gesammelt hatte, eine weitere Feder am Hut dieses Supertypen sein würde.
    Sie traten auf die Terrasse, gerade als Mrs Jackson den Kaffee brachte. Sie stellte die Tassen auf einen kleinen schmiedeeisernen Tisch. Und Avery lud Marcus ein, Platz zu nehmen.
    „Sahne oder Milch?“ Sie setzte die silberne Kaffeekanne, auf der das Wappen ihrer britischen Familie mütterlicherseits prangte, wieder ab.
    „Schwarz, danke.“
    „Zucker?“ Avery hielt sich strikt an die Umgangsformen, die ihre Eltern von ihr erwartet hätten, wenn sie noch leben würden.
    „Zwei Stückchen, bitte.“
    Sie hob eine Augenbraue. „Zwei? Ah, ich verstehe.“
    „Sie glauben, ich muss ein bisschen versüßt werden?“ Ein leichtes Lachen lag in seiner Stimme.
    „Das haben Sie gesagt, nicht ich.“ Mit der Silberzange gab sie zwei Stückchen Zucker in seinen Kaffee.
    „Danke.“ Er hielt die Tasse mit einer Hand und griff mit der anderen nach dem kleinen Löffel, um den Kaffee umzurühren.
    Seine Hände mit den langen Fingern wirkten zugleich wie die eines Künstlers und die eines Mannes, der es gewohnt war zuzupacken. Die verräterische Wärme machte sich wieder in ihrem Körper breit. Ich muss wirklich mehr rauskommen, sagte sie sich und versuchte diese Gefühle für den attraktiven Mann ihr gegenüber zurückzudrängen. Seit dem Tod ihres Vaters hatte sie sich hier in ihrem Londoner Zuhause eingeschlossen. Ihr letzter größerer Ausflug war der nach New York gewesen, um Macy bei der Versteigerung des Nachlasses ihrer Mutter beizustehen. Ansonsten hatte sie alle sozialen Kontakte auf ein Minimum beschränkt. Vielleicht war es an der Zeit, das zu ändern. Und hatte Macy ihr nicht dazu geraten, Marcus zu treffen, und wenn es nur für den hübschen Anblick wäre?
    Änderung hin oder her, Marcus Price war viel zu glatt für ihren Geschmack.
    „Was die Cullen-Sammlung betrifft …“, setzte er an.
    „Ich habe kein Interesse zu
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