Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)
Autoren: Karen McQuestion
Vom Netzwerk:
Chad und Jessica vor, sie sei bei mir, aber ich habe sie nicht gesehen.«
    »Du wusstest es also!« Chad zeigte mit dem Finger auf mich. »Und hast mir nichts gesagt!«
    »Jessica und ich sind erst gestern beim Einkaufen darauf gekommen. Danach habe ich versucht, Mindy auf dem Handy zu erreichen, aber sie ist nicht drangegangen.«
    »Aber mir wolltest du nichts sagen?«
    »Ich wollte nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen.« Wie heißt es noch gleich? Im Zweifel für den Angeklagten? »Vielleicht gibt es eine gute Erklärung.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Vielleicht ist sie unterwegs, weil sie eine große Überraschung für dich plant, ein Hochzeitsgeschenk oder so etwas.« Ich konnte erkennen, dass weder Hubert noch Chad das für wahrscheinlich hielten. Mindy war nicht gerade der schenkende Typ.
    »Du verheimlichst mir etwas«, behauptete er anklagend. »Sie ist hergekommen und du hast sie irgendwo hingefahren oder so etwas.«
    »Was redest du da? Warum sollte ich das tun?«
    »Ich weiß das, weil ...« Er schnipste mit den Fingern. »Komm mit raus und ich zeig’s dir«, erklärte er, drehte sich um und ging aus der Küche.
    Hubert schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Sag bloß nicht, du bist nicht neugierig, Lola. Lass uns rausgehen und sehen, wovon er spricht.«
    Ich folgte Hubert über die Terrasse und den Gehweg hinunter bis zu Chad, der neben seinem Auto stand.
    »Genau hier«, sagte Chad und deutete auf den Randstein, »genau hier sind es von unserer Wohnung aus zweiundzwanzig Komma zwei Meilen. Zweiundzwanzig Komma zwei.«
    All die Zweier hintereinander ergaben eine hübsche Symmetrie, aber ich begriff nicht, worauf er hinauswollte. »Und?«
    »Zweiundzwanzig Komma zwei mal zwei ergeben vierundvierzig Komma vier, oder?«
    Ich sah zu Hubert, der nickte. Lernstoff vierte Klasse. Chad fuhr fort: »Und das ist genau die Entfernung, die Mindy jedes Mal in dieser Woche gefahren ist, wenn sie sagte, dass sie dich besucht. Ich habe den Tachostand ihres Wagens überprüft und bin dann testweise hergefahren, um die Strecke zu vergleichen. Jede Fahrt ergab zweiundzwanzig Komma zwei.«
    Er hatte den Tachostand und die Entfernung zu meinem Haus überprüft, aber ihm war nicht eingefallen, ihr tatsächlich zu folgen? Armer Chad.
    Hubert klopfte ihm auf die Schulter. »Also, von Mann zu Mann kann ich dir sagen, dass ich die ganze Woche hier war und Mindy nicht gesehen habe. Glaub mir, Lola verheimlicht dir überhaupt nichts.«
    »Aber Tachometer lügen nicht«, protestierte Chad. »Sie ist genau diese Strecke gefahren.«
    »Vielleicht war das Zufall?«, erwiderte Hubert. Chad wirkte am Boden zerstört. Da hatte er sich nun auf eine Konfrontation eingestellt und bekam sie nicht – wie frustrierend.
    »Du musst mit Mindy sprechen und sie fragen, was los ist«, schlug ich vor. Ich selbst hätte es ebenfalls nur zu gern gewusst.
    »Das habe ich ja versucht. Sie hat nur gesagt, dass sie Besorgungen für die Hochzeit erledigt.« Er lehnte sich gegen seinen Wagen und sah aus wie John Travolta in Grease , wenn John klein und ehrlich deprimiert gewesen wäre. Seine Verzweiflung wandelte sich in Schrecken, als plötzlich ein Lichtstrahl vom Auto reflektiert wurde. »Was, zum Teufel, ist
das?«, wollte er wissen und blickte die Straße auf und ab, um nach der Lichtquelle zu suchen.
    Bevor wir antworten konnten, hörten wir Belinda in einiger Entfernung rufen: »Baxter? Baxter! Komm her, mein Junge!«
    »Meine Nachbarin sucht schon wieder ihren Hund«, erklärte ich. Zum ersten Mal war ich froh über den Trubel, den die King Street zu bieten hatte.
    »Ju-hu!«, rief Belinda uns zu, die anscheinend nicht wusste, dass man diesen Ausruf nur in alten Fernsehserien benutzte. Sie steuerte uns an. »Habt ihr meinen kleinen Baxter gesehen? Immer wieder büxt er aus, der kleine Racker.«
    »Nein, wir haben ihn nicht gesehen«, antwortete Hubert, »aber wir helfen Ihnen gerne suchen, wenn Sie wollen.« Früher hätte ich mich sofort unter einem Vorwand entschuldigt, aber heute Abend war ich in großzügiger Stimmung und froh um die Ablenkung. Wenn Hubert helfen wollte, würde ich das auch tun.
    »Das wäre ja so nett«, sagte Belinda und stellte sich neben uns. »Okay, hier ist der Plan. Wir durchkämmen die Nachbarschaft. Er läuft nie mehr als ein oder zwei Straßen weiter – Sie müssen ihn einfach so rufen.« Sie legte die Hände trichterförmig um den Mund. »Baxter, Baxter! « Aus irgendeinem Grund sah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher