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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics
Autoren: Alfred Bekker
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    Galunda Prime: eine Welt der Extreme. 150 Grad Minus gelten als lauer Sommertag, und Wolken steigen aus Methan-Seen empor, in denen froschähnliche Wesen leben, deren Metabolismus Elektrizität erzeugt.
    Simon E. Jefferson wird gerade sechzehn Jahre alt, und er hat sein ganzes Leben auf Galunda Prime verbracht – denn er wurde für das Leben unter diesen Extrembedingungen genetisch optimiert. Er und seine Altersgenossen sind die Kinder einer Genetic-Kolonie – eine neue Generation genetisch Aufgewerteter, die ihren Eltern in vielerlei Hinsicht überlegen ist. Doch sie ahnen bereits, dass auch sie vielleicht bald schon von genetisch besser optimierten Nachfolgern abgelöst werden könnten.
    Doch was hat das plötzliche Auftauchen von Raumschiffen der lokalen Raumverteidigung zu bedeuten? Galunda Prime liegt weit außerhalb des Operationsgebietes dieser Verbände, welche die Genetics unterhalten, um sich beim Schutz ihrer Drei Systeme nicht allein auf das Star Corps verlassen zu müssen. Warum also wird das Areal 23-Alpha plötzlich zum Sperrgebiet?
    Während im benachbarten Tau Ceti-System die feindlichen Kridan ihren Brückenkopf unaufhaltsam ausweiten, scheinen die Genetics ihre ganz eigenen Interessen zu verfolgen …
     
    Jahr 2238: Die Lage für die Solaren Welten im ersten Kridan-Krieg spitzt sich immer weiter zu. Den vogelartigen Eroberern ist es gelungen, einen Brückenkopf mitten im Herzen des Menschheits-Territoriums zu errichten und auszudehnen. Ein Kommandounternehmen des jungen kridanischen Raumkapitäns Sun-Tarin hat den auf Next I gefangen gehaltenen Putschisten Rendor Johnson entführt, um ihn als lebende Bombe gegen den Bund der Menschheitswelten einzusetzen.
    Commander Richard J. Leslie heftet sich mit der STERNENFAUST an die Fersen des Kridan-Schiffs und gelangt zu einer Extremwelt. Zu den dortigen Kolonisten gehört ein sechzehnjähriger Junge, der Methan atmen und Temperaturen bis zu 200 Grad unter Null aushalten kann. Sein Name ist Simon E. Jefferson, und er ahnt noch nicht, welche entscheidende Rolle er für das weitere Schicksal der Menschheit spielen wird …

 
1. Kapitel – Ich, Jefferson – Monster und Übermensch
     
    Kennst du noch die dampfenden Methan-Seen von Galunda Prime?
    Es ist lange her, ich weiß.
    Aber ich erinnere mich an sie, als wäre ich erst gestern dort gewesen.
    Methan-Wolken wabern über die sich kräuselnde See-Oberfläche. Wenn die Temperatur wesentlich über 162 Grad Minus steigt, was regelmäßig nach Sonnenaufgang der Fall ist, steigen die Dämpfe auf und der Methangehalt der Atmosphäre nimmt sprunghaft zu.
    Ein Morgen wie viele andere im Methan-Frühling des Jahres 2238 …
     
     
    Es ist wirklich ein einmaliger Anblick, auch wenn ich ihn damals nie so richtig zu schätzen wusste, weil er für mich zu den Selbstverständlichkeiten des Tages gehörte. Heute ist das anders.
    Aber so ist das nun mal. Niemand weiß das, was er wirklich hat oder haben kann, zu schätzen. Vielleicht ist das auch so etwas wie der Motor des menschlichen Fortschritts.
    Doch zurück zu Galunda Prime, denn dort hat irgendwie alles begonnen – und dort kam alles in gewisser Weise auch zu einem Ende.
    Nein, genau genommen hat alles auf Genet begonnen.
    Ich bin dort nicht geboren worden, aber man hat mich dort geplant und genetisch designed. Mein Leben war dadurch sozusagen vorprogrammiert. Meine Eltern hatten aus einem bestimmten Pool an Eigenschaften und Fähigkeiten genau die ausgewählt, die sie für wichtig hielten. Fähigkeiten, an denen zu jener Zeit Bedarf herrschte und die mich in die Lage versetzen sollten, meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
    Die Fähigkeiten, die am meisten nachgefragt werden, ermöglichen die besten Lebensbedingungen für das Individuum. Das ist eine ganz einfache Regel und sie galt in meinem Geburtsjahr 2223 genauso wie sie heute noch gilt. So gesehen haben es sowohl meine Eltern als auch der TR-Tec-Konzern und die Regierungen der Drei Systeme nur gut gemeint.
    Wahrscheinlich wäre ich auch zufrieden mit jenem Leben gewesen, das man für mich vorgesehen hatte.
    Allerdings unter der Voraussetzung, dass man mich dieses vorprogrammierte Leben überhaupt leben ließ.
    Auf Dauer, meine ich.
    Und genau das ist nicht geschehen. Irgendwann war alles vorbei und ich war kein Übermensch mehr, der perfekt an die Lebensbedingungen auf bestimmten Extremwelten angepasst ist, sondern nur die veraltete Version einer einstmals praktischen Mensch-Maschine.
    Aber
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