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Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)

Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)

Titel: Eine unberührte Welt - Band 2 (German Edition)
Autoren: Andreas Eschbach
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ehe ich mich’s versah, war ich wieder dort, in jener schrecklichen Welt, die der Sternkaiser zurückgelassen hat, und eins kam zum anderen …
    Die Story erschien auf Französisch im Juni 2000 im GALAXIES. Auf Deutsch war sie vor ein paar Jahren ein paar Wochen lang als Schmankerl auf der Website eines Internet-Buchversenders abrufbar. Hier nun erscheint sie erstmals in deutscher Sprache auf richtiges Papier gedruckt.
    Und ich glaube nicht mehr, dass die Geschichte um die Haarteppiche damit schon zu Ende ist. Ich glaube, da kommt noch was. Die Magie wirkt immer noch …
     
    »Manche haben eben Glück, und andere nicht«, sagte Pugwat. »Die da hatten es nicht.«
    »Ja«, sagte Jowesh.
    Sie standen auf dem Dach des Wachhauses und sahen zu, wie zwei kleine Transportraumschiffe langsam auf die für sie vorgesehenen Plätze zwischen ausgeschlachteten Flugbooten, Stapeln verrostender Hüllstreben, leckgewordenen Tanks und dem Wrack eines Abfangsatelliten niedersanken. Pugwat kaute wie immer auf einem Drillip-Zweig, ungeniert schmatzend, und wischte sich ab und zu den Schweiß aus den buschigen Augenbrauen. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte mit voller Wucht herab, und nicht die Spur eines Windhauchs war zu spüren.
    »Schmuggler waren das, oder?«, fragte Pugwat kauend.
    Jowesh nickte. »Brüder der Dunklen Pfade. Stand zumindest in der Ankündigung.«
    »Sagte ich doch, Schmuggler.« Pugwat schüttelte den Kopf und spuckte einen Mundvoll Drillip-Saft auf den Boden. »Man muss sich wundern, oder? Dass unser Statthalter keine anderen Sorgen hat als solchen Kleinkram.«
    Das Wachhaus war halb in den Hügelwall hineingebaut worden, der den Schiffsfriedhof gegen das Niemandsland abschloss. Von hier oben sah man über den Hügelkamm, sah eine zwei Tagesmärsche breite öde, verbrannte Steppe und dann, fast am Horizont, der sich in helles Flimmern auflösen wollte, die ersten flachen Bauten des Raumhafens von Eswerlund.
    Die beschlagnahmten Schmugglerschiffe hatten den Boden erreicht. Das Flimmern der Antigravitationsfelder erlosch, und die klobigen Metallleiber sanken schwer in die Stützen. Man konnte das protestierende Geräusch beanspruchten Stahls bis hierher hören. Der Wagen, der kurz vor den Schiffen angekommen war und bis jetzt unten in der Zufahrt verharrt hatte, fuhr los, kurvte zwischen den rostigen Skeletten ausgeschlachteter Raumschiffe auf die Neuankömmlinge zu, um deren Piloten abzuholen.
    »Na schön«, meinte Pugwat. »Lass uns wieder runtergehen und die Kundschaft erwarten.«
    Die Kundschaft kam kurze Zeit später in Gestalt eines jungen Uniformierten, der genauso schneidig auftrat und sprach, wie seine Uniform gebügelt war. »Khem Genadir Pugwat?«, fragte er, Bauch eingezogen, Brust herausgestreckt, das Kinn stolz erhoben.
    Pugwat nahm den halbzerkauten Drillip-Zweig aus dem Mund. »In Lebensgröße.«
    »Pilot Surulio«, sagte der Uniformierte und streckte ihm eine Konfirmtafel hin. »Bitte bestätigen Sie den Erhalt der beiden Schiffe und der Siegelschlüssel.« Er legte zwei kleine schwarze Metallteile auf den Tisch, Gegenstücke der elektronischen Siegel, die die Außenschotten der Raumschiffe blockierten.
    »Alles vorschriftsmäßig, wie ich sehe«, brummte Pugwat und legte seinen Daumen auf das dafür vorgesehene Sensorfeld der Konfirmtafel. Das Abbild seines Fingerabdrucks erschien, daneben die ungefähr hundertstellige Zahl, in die er umgerechnet wurde. Pugwat kritzelte noch seinen Namen darunter und reichte dem Piloten die Tafel zurück.
    »Danke«, nickte der. »Die Verhandlung gegen die mutmaßlichen Schmuggler findet in zwanzig Tagen statt. Sie erhalten Bescheid, sobald das Urteil feststeht.« Er hob schneidig die Hand. »Freiheit!«
    »Ja, ja, Freiheit, Bruder. Lang lebe die Revolution.« Pugwat wartete, bis der Pilot zur Tür hinaus war, und setzte hinzu: »Blödmann.«
    Jowesh beobachtete den Piloten durch das Fenster, wie er die Außentreppe hinabeilte und in den wartenden Wagen stieg. Die Männer darin wechselten ein paar Worte miteinander, lachten kurz auf, dann fegte der Wagen davon in ihre Welt voller Abenteuer und sauberer Uniformen, nichts zurücklassend außer einer dünnen gelben Staubwolke.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die beiden Kisten sich je wieder von hier erheben?« Pugwat klaubte die Siegelschlüssel vom Tisch, hob den Deckel einer metallenen Schatulle, die randvoll mit ähnlichen Teilen war, und warf sie mit dazu. »Nein, was hier mal landet, bleibt
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