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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel
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Ich denke, Mobiy muss Glück gehabt und ein Loch gefunden haben, das tiefer als nur ein paar Meter ist. Doch selbst das wäre keine praktikable Tiefe; Papas Körper würde in kurzer Zeit zu Tode austrocknen.« Sie kam von den Felsen zurück. »Es ist komisch. Als der Plan zu zerfallen begann, glaubte ich, es wäre Mama, die wir verloren hatten, und Papa, den wir retten könnten. Doch jetzt… Weißt du, dass die Menschen gerade neue Sonogramme des Untergrunds von Südende angefertigt haben? Die Atomraketen der Sinnesgleichen haben die Parlamentshalle und die oberen Etagen zerschmettert. Darunter liegen Millionen Tonnen von geborstenem Grundgebirge – doch es gibt Hohlräume, die Reste der Supertiefe der Südländer. Wenn Mutter und Hrunkner es dorthin geschafft haben…«
    Trixia runzelte die Stirn; sie hatte die Meldungen gesehen. »Aber der Bericht sagt, dass es zu gefährlich ist, dort zu graben, dass gerade das die Hohlräume zum Einsturz bringen könnte.« Und wenn die Neue Sonne kam, würden diese Millionen Tonnen Gestein gewiss auf die Tiefe stürzen.
    »Ja, aber wir haben genug Zeit für die Planung. Wir werden die Grabtechnik der Menschen vervollkommnen. Vielleicht können wir Meilen entfernt hinuntergehen und wirklich tiefe Tunnel vortreiben, das Gleichgewicht mit Cavorit halten. Noch vor der Neuen Sonne werden wir wissen, was sich in diesen Supertiefen befindet. Und wenn Mutter und Hrunk dort unten sind, werden wir sie retten.«
    Sie gingen nach Norden, umrundeten die Bergkuppe. Selbst wenn das der Berg war, wo Scherkaner Thrakt verlassen hatte, waren sie ein gutes Stück von jeder Stelle entfernt, wo Rachner hätte landen können. Dennoch spähte Viktoria in jeden Schatten.
    Trixia konnte nicht Schritt halten. Sie reckte sich und blickte vom Hang weg. Der Himmel überm südlichen Horizont glühte wie über einer Stadt. Und das war es beinahe. Die alten Raketenstellungen waren verschwunden, doch jetzt hatte die Welt eine bessere Verwendung für die Hochebene. Cavoritbergwerke. Unternehmen von überallher aus der wach gebliebenen Welt hatten sich hier niedergelassen. Aus der Umlaufbahn sah man, wie sich die Tagebaue von der ursprünglichen Abbaustelle der Sinnesgleichen Tausende von Meilen weit über das Ödland hinzogen. Eine Million Spinnen arbeitete jetzt dort. Sogar wenn sie nie herausfanden, wie man die magische Substanz herstellt, würde Cavorit die lokale Raumfahrt revolutionieren und das Fehlen anderer Körper in diesem Sonnen-System zum Teil wettmachen.
    Viktoria bemerkte, dass Trixias Schritt langsamer geworden war. Die Spinne fand einen runden Felsen, der im Windschatten lag, und ließ sich darauf nieder. Trixia setzte sich neben sie, zufrieden, dass sie auf gleicher Höhe sein konnten. Auf den Ebenen nach Süden hin sahen sie Hunderte von Bergkuppen, von denen jede der Ort von Scherkaners letzter Ruhe sein konnte. Doch im Glühen des Himmels unterm Horizont schwebten winzige Lichtpünktchen langsam empor, Antigrav-Frachter, die Ladung in den Weltraum hoben. In der Geschichte der Menschheit war Antigravitation einer der gescheiterten Träume gewesen. Und hier hatten sie sie.
    Eine Zeit lang sagte Viki nichts. Ein Mensch, der die Spinnen nicht kannte, hätte glauben können, sie schliefe. Doch Trixia sah die Bewegungen von Esshänden und hörte unübersetzte Klagelaute. Von Zeit zu Zeit war Viki so, von Zeit zu Zeit musste sie das Bild abstreifen, das sie ihrem Team und Belga Untersiedel und den Fremden aus dem Weltraum präsentierte. Klein Viktoria hatte ihre Sache sehr gut gemacht, mindestens so gut, wie ihre Mutter es hätte machen können – da war sich Trixia sicher. Sie hatte den Triumph der Großen Lauer ihrer Eltern vollendet. In ihrer Helmanzeige sah Trixia ein Dutzend wartende Anrufe für Major Lichtberg. Ein, zwei Stunden allein – das war alles, was Viktoria dieser Tage erübrigen konnte. Mit Ausnahme von Brent war Trixia wahrscheinlich die einzige Person, die wusste, welche Zweifel in Viktoria Lichtberg wohnten.
    Der EinAus stieg am Himmel und ließ die Schatten über das gekippte Land wandern. Wärmer würde Hochäquatorien in den nächsten zweihundert Jahren nicht mehr sein, doch EinAus brachte es gerade zustande, einen weichen Sublimationsdunst aufsteigen zu lassen.
    »Ich hoffe das Beste, Trixia. Die Generalin und Papa, sie waren so überaus klug. Sie können nicht beide tot sein. Doch sie – und ich – mussten so viel Schweres tun. Leute, die uns vertraut haben, sind
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