Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle
Autoren: Sherry Thomas
Vom Netzwerk:
Stimme.
    Die Frage wurde durch mehr Schreie beantwortet. Miss Kingsley, Lady Kingsleys Nichte, kam aus dem Haus gelaufen und schrie dabei aus Leibeskräften. Sie prallte gegen Vere - er hatte eine erstaunliche Gabe, im Weg zu sein.
    Vere fing sie auf. „Was ist denn los, Miss Kingsley?“
    Miss Kingsley wehrte sich gegen seinen Griff. Sie hörte einen Augenblick lang auf zu kreischen, aber nur, um Luft zu holen. Dann öffnete sie ihren Mund erneut, ganz weit, und stieß den dämonischsten Schrei aus, den Vere je vernommen hatte.
    „Ohrfeige sie“, bat er Freddie.
    Freddie war entsetzt. „Ich kann doch keine Frau schlagen!“
    Also tat Vere es selbst. Miss Kingsley verstummte und erschlaffte. Um Atem ringend und verwirrt blinzelnd starrte sie Vere an.
    „Miss Kingsley, geht es Ihnen gut?“, erkundigte sich Freddie.
    „Mir... mir geht... Gütiger Himmel, die Ratten, all diese Ratten ... “
    Sie begann, hilflos zu schluchzen.
    „Halt sie. “ Vere schob sie in Freddies freundlichere und mitfühlendere Arme.
    Er lief ins Haus, blieb aber in der Mitte der Eingangshalle jäh stehen. Ein oder auch zwei Dutzend Ratten, hatte er zu Holbrook gesagt. Aber da waren Hunderte, die sich wie ein nicht enden wollender Strom an den Wänden entlang und über die Flure ergossen, Geländer hoch-und Vorhänge herunterrannten. Eine Porzellanvase fiel um und zerbrach, während Vere weiterhin stocksteif dastand, von dem sich ihm bietenden Bild gleichermaßen abgestoßen wie gebannt.
    „Aus dem Weg!“
    Kingsley, Lady Kingsleys Neffe, kam mit einem Gewehr in der Hand herangeeilt. In genau dem Moment, als er die Mitte der Eingangshalle durchschritt, sprang eine kleine Ratte von dem Kronleuchter.
    „Kingsley, über Ihnen! “, rief Vere.
    Zu spät. Die Ratte landete auf Kingsleys Kopf. Er schrie auf. Vere warf sich zu Boden, als sich ein Schuss aus Kingsleys Gewehr löste.
    Kingsley schrie wieder. „Verdammte Hölle. Sie ist in meinem Rock!“
    „Ich komme nicht in Ihre Nähe, solange Sie nicht das Gewehr weglegen! Und werfen Sie es bloß nicht, sonst geht es am Ende wieder los! “
    „Aahh!“ Kingsleys Gewehr landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. „Helfen Sie mir! “
    Er zuckte wild, gleichsam wie eine Marionette, die an allen Fäden gleichzeitig gezogen wurde. Vere lief zu ihm und zerrte ihm den Rock von den Schultern.
    „Ich fürchte, sie ist unter meiner Weste. Allmächtiger, lassen Sie nicht zu, dass sie in meine Hose kriecht.“
    Vere riss Kingsleys Weste auf. Und da war das kleine Ungeheuer auch schon, es steckte unter Kingsleys Hosenträgern. Vere packte das Tier am Schwanz und schleuderte es fort, ehe es sich drehen und ihn beißen konnte.
    Währenddessen rannte Kingsley in Hemdsärmeln durch die Eingangstür ins Freie. Vere schüttelte den
    Kopf. Weitere Schreie drangen aus einem Zimmer zu seiner Rechten. Er eilte dorthin und öffnete die Tür. Augenblicklich hielt er sich am oberen Türrahmen fest und zog die Füße an, da eine wahre Flut von Ratten aus dem Raum schwappte.
    Lady Kingsley, drei junge Damen und zwei Herren sowie ein Lakai standen auf verschiedenen Möbelstücken, unter ihnen ein Meer von Ratten. Zwei der jungen Damen schrien dabei Zeter und Mordio. Mr Conrad folgte ihrem Beispiel, in der gleichen Lautstärke und mit derselben Hingabe. Lady Kingsley, die auf dem Klavier Zuflucht gesucht hatte, benutzte den Notenständer, um mit grimmiger Miene alle Ratten wegzuschlagen, die es wagten, zu ihr emporzuklettern. Keines der Tiere durfte ihr diesen Ort streitig machen. Der Lakai wiederum hatte einen Feuerhaken in der Hand und verteidigte damit die jungen Damen.
    Als fast alle Ratten den Salon verlassen hatten, half Vere den bedrängten Gästen von Lady Kingsley von den Möbeln herunter. Miss Beauchamp zitterte so sehr, dass er sie nach draußen tragen musste.
    Lady Kingsley fand er mit einer Hand an die Wand gelehnt, die andere auf dem Bauch; sie hatte die Zähne zusammengebissen.
    „Ist alles in Ordnung, Madam?“
    „Ich glaube, ich werde mir nicht allzu viel Mühe geben müssen, mitgenommen auszusehen, wenn ich Miss Edgerton aufsuche“, sagte sie mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war. „Und Lord Holbrook ist ein toter Mann.“
    „,Auf dem höchsten Punkt des Plateaus befindet sich die kleine Kapelle Santa Maria del Soccorso, wo ein Einsiedler Wein verkauft und ein Buch führt, in das sich der geneigte Besucher eintragen kann. Die Aussicht von diesem Kap ist einzigartig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher