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Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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Vearncombe nicht einmal den Hauch einer Spur entdeckte. Aber jetzt hatte er noch etwas anderes im Sinn.
    Er drückte die altmodische Glastür nach innen auf. Ein seltsamer Geruch umfing ihn, etwas muffig, aber nicht unangenehm. Es war kühl, angenehm nach der drückenden Wärme, die auf Mockran vorherrschte. Ein Raum ohne Klimatisierung war auf diesem Planeten fast unerträglich.
    Seine Augen brauchten einen Augenblick, um sich an das seltsam bläuliche Licht zu gewöhnen.
    „Ah, Bill Jandor … wieder mal im Lande?“
    Eine Gestalt schob sich aus dem hinteren Raum nach vorn.
    „Hallo V‘rsil … wollte mich mal kurz bei dir blicken lassen.“ Bill wartete, bis V‘rsil bei ihm war.
    „Was kann ich für dich tun?“
    „Hast du gerade Zeit?“
    V‘rsil verschränkte seine muskulösen, komplett mit Tätowierungen bedeckten Arme vor der massigen Brust. „Kommt drauf an für was.“
    „Kleine Sache ...“
    V‘rsil winkte ihn nach hinten durch. „Setz dich schon mal. Was willst du und wohin?“
    Bill schob den Ärmel seines Hemds nach oben und präsentierte ihm die Innenseite seines linken Unterarms. Die Haut war blass und nur von bläulichen Adern durchzogen.
    „Ich möchte ein ‚R‘.“ Er zeigte mit Daumen und Zeigefinger die Größe an. Dann zog er sich das Hemd über den Kopf und deutete auf eine Schrift auf seinem rechten Brustmuskel. „Diese Schrift.“
    V‘rsil musterte ihn neugierig. „Warst auch schon mal mehr, Jandor. Bist ja nur noch ne halbe Portion. – Herzschmerz? Wie heißt sie denn? Reggy? Rihanna?“
    „Lichtjahre entfernt. Versuch’s gar nicht, V‘rsil.“
    V‘rsil schnaubte. „Was machst du für ein Gesicht, Buddy? Das Täubchen hat dir ja das Herz gebrochen.“
    Gegen seinen Willen musste Bill grinsen. Rayk ein Täubchen – das war wirklich komisch. Auch wenn ihm sonst nicht zum Lachen zumute war.
    „Du weißt doch, wann ich zu dir komme. Ich will nur Erinnerungen ...“
    Auch wenn diese besonders schmerzhaft war ...Viel schmerzhafter als jedes Tattoo.

4.
    Wie ein Stein war Rayk in seinem Apartment in sein Bett gefallen. Er fühlte sich entsetzlich. Überall an seinem Körper spürte er die Saugnäpfe von Felbario, dieser seltsamen Kreatur, die aus Fleisch und Metall zu bestehen schien. Felbario hatte bestätigt, dass Rayk von Bill vergewaltigt worden war, dass dieser Rayk bewusstlos zurückgelassen hatte. Rayk hatte nicht gewollt, dass diese Dinge ans Tageslicht gezerrt wurden. Und je mehr er erzählen musste, je intensiver die Fragen wurden, umso schlechter ging es ihm. Er konnte vor Müdigkeit die Augen kaum noch aufhalten und erlebte gleichzeitig all den Schmerz noch einmal, den er verzweifelt zu verdrängen versuchte. Doch Vearncombe war immer weiter in ihn gedrungen. Hatte jedes noch so erniedrigende Detail aus ihm herausgezerrt.
    Er hasste diesen Mann.
    Er hasste sich selbst. Und trotz der Umstände fielen ihm nach kürzester Zeit die Augen zu.
     
    Am nächsten Morgen wurde er vom Summen seiner Tür geweckt. Erst als er abgecheckt hatte, wer sich vor seiner Tür befand, öffnete er sie. Es war Pal.
    „Gütiger, wie siehst du denn aus?“
    „Vermutlich nicht schlimmer, als ich mich fühle“, brummte Rayk.
    „Geh duschen, ich warte so lange.“
    Rayk ließ sich widerstandslos in seine Nasszelle schieben. Er zog sich aus, duschte und trocknete sich ab – ohne auch nur einen einzigen Gedanken zu Ende zu denken. Noch nie war ihm sein Leben derart sinnlos erschienen wie in diesem Moment.
    Nackt betrat er seinen Schlafraum wieder und sah Pal irritiert an. Er hatte vergessen, dass dieser auf ihn warten wollte.
    „Warte, ich hol mir was zum Anziehen“, murmelte er.
    „Was hast du da am Oberschenkel?“
    Rayk sah an sich herunter, betrachtete das flache metallene Ding, als würde er es zum ersten Mal sehen.
    „Ein ...“ Verdammtes Folterinstrument! „Einen Sender.“
    „Warum? Was soll das?“ Pal sah ihn misstrauisch an.
    „Es ist angeblich so etwas Ähnliches wie eine Fußfessel.“ Und es tut mir weh, wenn ich etwas Falsches sage …! Es kontrolliert mich!
    „Wie kommen die dazu, dir so etwas ans Bein zu heften! Du bist doch nicht deren Gefangener!“ Empört trat Pal näher, um einen Blick auf das Gerät zu werfen.
    Fass es nicht an! Es wird mich umbringen! Rayk wich automatisch einen Schritt zurück.
    „Und was sind das für komische runde Flecken auf deiner Brust?“
    Rayk erschauderte. „Die Jurika … Sie haben so eine Art Android dabei, der sich während
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