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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen
Autoren: May R. Tanner
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sich etwas darauf
einbildete, waren allerdings schon längst vorbei.
"Nach Ihnen.", meinte Brock mit einem angedeuteten Diener und wies in
Richtung Palast, da er den Weg nicht kannte. Es konnte ja nicht schaden, sich
ein kleines Beispiel an Aubrey zu nehmen.
    “Ich bin
sicher, Sie unterschätzen gerade Ihre eigene Intelligenz, Mr. Wolfe.” Concordia
lächelte höflich aber keineswegs einschmeichelnd. Seine Bemerkung über die
Pfadfinder war unnötig gewesen. Nett gemeint vielleicht, aber nichts worüber
sie sich nun ausschütten konnte vor Lachen. Sie war ja nicht Artemis, die sich wahrscheinlich
zuerst auf die Schenkel und dann auf Brocks Schulter gehauen hätte, wäre sie
nicht wie ein Hasenfuß vor dieser Ausgeburt an Testosteron geflohen.
Sie sagte ihm auch nicht, dass seine Hilfe eigentlich gar nicht von Nöten war
und sie nur nett hatte sein wollen. Cordi war durchaus in der Lage, sich von
Unkraut nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen. Egal wie tief und fest
verankert es auch wuchern mochte. Aber einem Mann wie Brock durfte man in
seiner Hilfsbereitschaft und der Aussicht auf ein in Brunnenwasser gekühltes
Bier doch nicht sämtliche Hoffnungen stehlen.
Während sie mit weit ausholenden Schritten voran ging, um weder ihm noch sich
unnötig Zeit zu stehlen, huschte tatsächlich so etwas wie ein ehrlich
amüsiertes Lächeln über ihre sonst so streng verhaltenen Züge. Holde Jungfrauen
in Nöten zu retten, machte ihm wahrscheinlich die allergrößte Freude.
Zu dumm, dass sie weder das eine noch das andere war. Zumindest für ihn. Ihr
Garten hatte für sie absolute Priorität. Die gesamte Anlage um Salamas Schloss
herum machte Arbeit, die für drei Leben reichte, aber Concordia machte sie
gern. Mit einem Stab von Helfern natürlich, doch die eigenen, besonderen Rosenstöcke
gehörten nur ihr und waren ihr ganzer Stolz.
Sie nahm die Abkürzung zum hinteren Teil des Schlossgartens quer über den
sorgfältig getrimmten Rasen. Ihre Fechtschuhe wurden sofort taufeucht und
fanden mit den glatten Sohlen kaum Halt auf dem glitschigen Untergrund. Einmal
geriet sie in ihrer Eile ins Straucheln, doch sie fing sich wieder, bevor Brock
auch nur daran denken konnte, Hand anzulegen. Hätte er ihr unter die Arme
gegriffen, dann hätte er ihren Blick wohl mit dem Giftefeu verglichen, das dort
hinten auf ihn wartete.
    Brocks
Augenbrauen zuckten amüsiert nach oben, als er die erste verbale Abfuhr
kassierte. Der schwarze Zwilling hatte also keinen Sinn für Humor. Jedenfalls
nicht für seine Art. Er folgte dem Persönchen, das erstaunlich energisch ausschreiten
konnte, wobei sein Blick abschätzend über ihre Figur glitt. Das war ein Reflex,
den wohl kaum ein Mann unterdrücken konnte. Der Fechtanzug verzerrte jedoch
einiges und durch die flachen Schläppchen wirkte ihr Gang ein bisschen
entenhaft wenn auch ziemlich niedlich.
Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie ihren Vorschlag bereute, den
sie offensichtlich aus purer Höflichkeit ausgesprochen hatte. Brock war
schließlich nicht dumm. Die junge Dame konnte garantiert selbst giftigem Efeu
den Garaus machen, wenn es nötig wurde. Dafür musste man schließlich kein
Herkules sein. Das Ausrutschen ignorierte er, weil er davon überzeugt war, sie
hätte ihm die Hand abgebissen, falls ihm eingefallen wäre, ihr Hilfestellung zu
leisten.
    “Da sind wir
schon.”, erwähnte Cordi das Offensichtliche und öffnete die Tür zu einem großen
Gewächshaus in der architektonischen Bauweise des Jugendstils. Im Inneren war
alles voller Regale mit Ablegern und Pflanzen in verschiedenen
Wachstumsstadien. Dazu ein Laborset zum Extrahieren und Destillieren auf einem
Tisch geradeaus vor ihnen, das so ziemlich jeden ehrgeizigen Forscher auf
diesem Gebiet neidisch machen würde. Im hinteren Teil des Gewächshauses, einem
Anbau, der nachträglich auf ihren Wunsch hinzugefügt worden war, befanden sich
dann alle diversen Endprodukte aus ihren Versuchen, die man bei ihr einkaufen
konnte. Außer den frischen Pflanzen natürlich. Die wertvollen Rosen blühten
schließlich in einem geschützten Winkel außerhalb dieser gläsernen Wände.
    “Hier
entlang, bitte.” Sie führte ihn durch ihr kleines, relativ geordnetes Reich
voller Schachteln mit Seife, getrockneten Blüten, Fläschchen mit Ölen jeglichen
Verwendungszwecks und mehr bis zu einer weiteren Tür, nach deren Öffnung sie
jedes Mal verzückt inne halten musste, da die perfekte Schönheit ihrer, nur als
fantastisch und
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