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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen
Autoren: May R. Tanner
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wohl
endgültig bewies, dass man nicht so salopp mit ihr umzugehen hatte.
Von Brocks Gegenwart fühlte sie sich in keiner Weise irgendwie beeindruckt.
Männer mit seinem Körperbau und dieser Ausstrahlung trieben sich alle Nase lang
bei ihr herum. Um eine ihrer Blumen zu bekommen, wohlgemerkt.
    Aubrey sah
Sid prüfend an, da die Gründe einer echten Flucht schon nachvollziehbar waren,
nickte jedoch nur und bot Malcolms Soulmate seinen Arm.
“Dann bringe ich Sie zurück, wenn Sie gestatten. Es wäre mir eine große
Freude.”
    “Das ist mein
Stichwort. -Ich habe noch wahnsinnig viel zu tun. - Mach‘s gut, Sid. Man sieht
sich bei Gelegenheit.” Noch bevor sich der Lord und Sid überhaupt in Bewegung
gesetzt hatten, schoss Artemis an allen vorbei hinein ins Haus. Sie sah sich
außer Stande, in der Nähe von Nicos Leibwächter noch länger die Fassung zu
bewahren. Der war in der Ferne doch irgendwie weniger gefährlich für ihr
Seelenheil gewesen.
    Bei dem
Treffen war anscheinend einiges schief gelaufen. Nico würde hoffentlich die
Wogen glätten. Die war ja eigentlich recht gut darin, Menschen ihre tiefsten
Geheimnisse zu entlocken.
Von wegen Sid brauchte frische Luft. Diese Juno war schließlich ein paar
Kriegern entwischt und zeigte sich auch heute nicht von ihrer besten Seite.
Wenn Nico sich über sie aufregen sollte, dann konnte sie was erleben.
Brock streifte die plötzlich stumm gewordene Schwester mit einem beinahe schon
väterlich amüsierten Blick. Er hatte ja nicht geahnt, dass seine Nähe so eine
Reaktion hervorrufen konnte. Er sah bestimmt nicht einschüchternd genug aus, um
eine Vampir-Dame das Fürchten zu lehren. Er schüttelte kurz den Kopf, als das
Mädchen davon stürmte, als würde sie vor ihm die Flucht ergreifen, was wohl
kaum zutreffen konnte. Es sei denn, irgendwer verbreitete Geschichten über ihn,
die nicht der Wahrheit entsprachen.
Die Badedamen hatten sicher die eine oder andere Bemerkung über ihn fallen
lassen. Sein plötzliches Erscheinen in Nicos Leben sorgte sicher für
Gesprächsstoff im Palast. Er hatte es ja mit der Leibgarde von Flavia selbst
erlebt. Man nahm eben am Leben der prominenten Immaculate teil, das war die
Natur der Menschen, vor der auch Vampire nicht sicher waren.
    Concordia
hielt gerade noch einmal an sich, um nicht wieder mit den Augen zu rollen.
Letztendlich würde sie doch nichts an der Art ihrer Schwester ändern können.
Das heute waren schließlich nicht ihre ersten Bemühungen. Sie selbst sollte
sich auch umziehen gehen, damit sie wieder zurück in ihre Beete und
Gewächshäuser kam. Sie erwartete fieberhaft den Austrieb einer neuen Züchtung. Heute
um Mitternacht würde es hoffentlich soweit sein. Bis dahin galt es noch eine
Menge vorzubereiten.
Ihr widerstrebte es, den Leibwächter der Sophora einfach so stehenzulassen.
Unschlüssig musterte sie ihn und überlegte, worüber man sich mit ihm unterhalten
könnte. Er sah nicht so aus, als würde er sich sonderlich für Blumen und ihre
Beschaffenheit interessieren. Ganz und gar nicht der blumige Typ. Eher das
vollkommene Gegenteil. Ein Mann, der wahrscheinlich gern mit den Händen
arbeitete und nichts zu schwer für sich fand. Egal, wie kniffelig eine Aufgabe
auch sein mochte. Also tat sie einmal das, was sonst nur Artemis machte. Reden,
ohne groß nachzudenken.
    “Mögen Sie
Bier? - Wenn Sie mir Giftefeu von einem befallenen Rosenstock samt Wurzel
ausreißen können, trinke ich mit Ihnen eins. Oder zwei. Die Kiste in meinem
Gewächshaus ist noch halbvoll.”
    Brock
grinste: „Was für eine Frage! Giftefeu? Nur her damit! Das Zeug kann mir ja nun
nicht mehr viel anhaben. Allerdings sollten Sie darauf achten, mir den Unterschied
zwischen den beiden Pflanzen deutlich zu machen. Ich kann sie wahrscheinlich
nicht voneinander unterscheiden. Ich war nie bei den Pfadfindern. Wir sehen ja
dann, ob ich die angebotene Belohnung verdiene.“
Wenigstens brach diese junge Dame nicht in Kichern aus oder begaffte ihn wie
den neuesten Zuchthengst. Er hatte nichts dagegen, ein bisschen zu flirten und
sich in der Damenwelt der Immaculate umzusehen, aber irgendwann kippte der Spaß
dann meist in eine unangenehm peinliche Situation.
Zwillinge … Eigentlich sollten ihm höchst unanständige Gedanken durch den
Kopf schießen, doch dafür war er definitiv zu alt und die Nummer hatte er vor
Jahren tatsächlich einmal geschoben. Die Frauen waren ihm auch früher schon mit
Leichtigkeit in den Schoß gefallen, die Zeiten, in denen er
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