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Eine Nacht mit Folgen

Eine Nacht mit Folgen

Titel: Eine Nacht mit Folgen
Autoren: Anne Haven
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hatte er seine Gedanken etwa laut ausgesprochen? Er brauchte Serena nur anzuschauen, um zu wissen, dass er genau das getan hatte. Was um alles in der Welt war nur in ihn gefahren? Irgendwie war alles so unwirklich.
    "Ja, ich habe Lust." Sie schmiegte sich an ihn und sah ihn so einladend an, dass ihm der Atem stockte. "Ich will dich auch, Graham. Ich habe genug davon, immer nur brav und langweilig und höflich zu sein."
    Wow, er war beeindruckt. Die zurückhaltende Serena hatte sich in eine Frau verwandelt, die genau wusste, was sie wollte.
    Die Beschreibung des Journalisten kam ihm wieder in den Sinn. Graham Richards ist viel zu gut erzogen.
    Und in Gedanken fügte er noch andere Worte hinzu.
    Kontrolliert.
    Reserviert.
    Niemals ein Risiko eingehend.
    All die Dinge, die er an sich hasste. All die Dinge, die Serena nicht sein wollte. Der Unterschied war nur, dass diese junge Frau aus irgendeinem Grund den Mut hatte, alle Konventionen einfach über Bord zu werfen. Nun, was sie konnte, schaffte er auch.
    Zwei Minuten später standen sie im Fahrstuhl und fuhren zu Grahams Zimmer hinauf.
    Serena durchlief mehrere Stadien, bis sie wach war.
    Das Erste, was sie bemerkte, war ein Gefühl der Wärme. Sie lag auf der Seite, und angeschmiegt an ihren Rücken musste sich die Quelle der Wärme befinden.
    Als Nächstes spürte sie, dass sie Kopf schmerzen hatte. Zu wenig Schlaf und der ungewohnte Champagner forderten ihren Preis. Trotz ihrer Benommenheit wusste sie bereits jetzt, dass dieser Tag für sie verloren war. Aber es war so angenehm im Bett, so wundervoll, diese Wärme zu spüren, dass sie sich trotz der Schmerzen zufrieden ausstreckte. Dabei spürte sie, dass ihr Körper sich eigenartig fremd anfühlte, dass sie sich sogar Stellen bewusst war, die sie bisher ...
    Oh, mein Gott.
    Sie schlug die Augen auf. Sie hatte doch nicht...
    Sie hatte. Das hier war nicht ihr langweiliges Beige in Beige gehaltenes Schlafzimmer ihres Apartments in Pacific Heights.
    Sie lag im Bett einer luxuriösen Suite in einem Hotel, das sich auf der entgegengesetzten Seite der Stadt befand.
    Graham Richards' Hotelsuite.
    Serena wagte nicht, sich zu rühren. Sie lag immer noch auf der Seite und wusste jetzt, dass die wunderbare Wärme in ihrem Rücken niemand anders war ... als der Exmann von Dirks neuer Frau.
    Im Raum war es still. Sie konnte Grahams regelmäßigen Atem hören und dankte dem Himmel, dass er noch nicht aufgewacht war. Das einzige andere Geräusch war das Ticken seiner teuren Armbanduhr, die sie auf den Nachttisch warf, als sie ihn gestern Nacht ausgezogen hatte.
    Sie schluckte.
    ... als sie ihn ausgezogen hatte. Was für ein schrecklicher Satz.
    Vorsichtig griff sie zur Uhr auf dem Nachttisch und schaute auf das Ziffernblatt. Sieben Uhr zwanzig. Du meine Güte, lange hatte sie nicht geschlafen. Die Morgendämmerung war bereits angebrochen, als sie endlich eingeschlafen waren.
    Sie konnte nicht glauben, was sie getan hatte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Zweiundzwanzig Jahre lang hatte sie sich ihre Jungfräulichkeit bewahrt und gehofft, sie eines Tages durch Dirk zu verlieren. Vielleicht war sie falsch und altmodisch eingestellt - aber ob es richtig gewesen war, so impulsiv mit Graham ins Bett zu gehen, war eine andere Frage. Was musste er jetzt von ihr denken? Sie erinnerte sich an ihr Verhalten letzte Nacht und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. O nein, sie hatte sich wie eine sexhungrige Nymphomanin benommen. Sie hatte sich ihm leidenschaftlich und bedingungslos hingegeben, hungrig, verlangend, fordernd.
    Offensichtlich hatte sie vorher ihre Persönlichkeit einfach über Bord geworfen. Wie sonst hätte sie sich so aufführen können?
    Nie im Leben wäre sie jemals auf den Gedanken gekommen, dass sie bereits am ersten Abend mit einem Fremden ins Bett gehen würde. Und jetzt fühlte sie sich beschämt und sehr verletzlich. Graham hatte eine Seite von ihr gesehen, von der sie noch nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierte. Obwohl sie diesen Mann erst gestern kennen gelernt hatte, war diese Nacht etwas so atemberaubend Schönes gewesen, dass sie jetzt allein bei der Erinnerung noch Gänsehaut vor Erregung bekam.
    Doch es stieg auch Panik in ihr auf.
    Sie glaubte nicht, dass sie ihm heute gegenübertreten könnte.
    Vielleicht war es feige, aber sie brachte es einfach nicht fertig, sich dieser peinlichen Situation zu stellen.
    Noch hatte sie eine Chance. Noch konnte sie unbemerkt das Zimmer verlassen. Vorsichtig
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