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Eine Nacht mit Folgen

Eine Nacht mit Folgen

Titel: Eine Nacht mit Folgen
Autoren: Anne Haven
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keinen besseren vorstellen, um mit ihm zusammen ihr Kind großzuziehen, selbst wenn sonst nie mehr etwas zwischen ihnen sein sollte. Sie konnte ihm ihr Kind bedingungslos anvertrauen. Er würde alles daransetzen, dass es geborgen und mit Liebe aufwuchs und niemals Erfahrungen machen musste, wie er sie durchlebt hatte.
    "Ich habe dir das nicht erzählt, um dein Mitgefühl zu wecken", sagte Graham, als er die Tränen in ihren Augen entdeckte. "Sondern nur, damit du meine Herkunft kennst, meine Vergangenheit."
    "Das weiß ich", erwiderte sie und schluckte die Tränen hinunter. "Deine Vergangenheit und die Gründe, warum du mich nicht lieben kannst."
    Er schüttelte den Kopf. "Die Gründe, warum ich dich liebe."
    Es ist schon gut, hätte sie beinahe gesagt. Ich verstehe dich.
    Es spielt keine Rolle. Wir können trotzdem unser Kind gemeinsam aufziehen.
    Aber dann hielt sie vor Freude erschrocken inne.
    "Du liebst mich?" stieß sie atemlos hervor.
    "Ich liebe dich."
    Sie brachte kein Wort heraus. Ihr Verstand schien zu versagen, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    "Ich weiß, dass du mir nicht glaubst", ant wortete Graham.
    "Und es gibt auch keinen Grund, warum du das tun solltest, wenn man bedenkt, was ich dir noch im Mai alles erzählt habe.
    Aber du hast mich verändert. Du und das Baby."
    Sie begann zu weinen.
    Sie konnte die Tränen einfach nicht zurückhalten. Es gab Momente, da musste man einfach weinen, und dieser hier gehörte dazu. Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken, weil sie insgeheim besorgt war, dass die Monitore dadurch verrückt spielen würden und eine Krankenschwester hereingelaufen käme, aber dann musste sie ihren Gefühlen einfach freien Lauf lassen.
    Graham reichte ihr ein Taschentuch. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und putzte sich dann die Nase. Als sie es in ihren Schoß legen wollte, bemerkte sie ihr Monogramm in einer Ecke.
    "Das ist ja meins. Woher hast du das?"
    Er sah sie an. "Du hast es im Hotel vergessen."
    "Und dann hast du es eingesteckt?" Sie lächelte etwas verlegen wegen ihrer Tränen.
    "Ja, im Mai."
    "Im Mai", sagte sie leise. "Aber das bedeutet..."
    "Dass ich dein verflixtes Taschentuch bereits um den halben Globus bei mir getragen habe", stieß er leidenschaftlich hervor.
    "Warum? Ich meine ... es ist nur ein Taschentuch."
    "Es war alles, was mir von dir geblieben war."
    "Du hast dieses dumme kleine Taschentuch all die Monate rund um die Welt mit dir herumgetragen?" fragte sie.
    "Und ich habe jedes Mal an dich gedacht, wenn ich es berührt habe."
    Sie legte die Hände auf ihren Bauch und dachte an all die Monate, in denen sie allein die Ankunft ihres Babys geplant und versucht hatte, stark zu sein. "Und du hast mich nie angerufen?"
    "Sei mir nicht böse."
    Sie stieß die Luft aus. "Das bin ich nicht. Ich verstehe es nur nicht. Du kamst doch nur wegen des Babys zurück."
    Er schüttelte den Kopf. "Ich wäre früher gekommen, aber ich dachte, ich hätte nichts, was ich dir zu bieten habe. Du warst so jung, und du hattest noch dein ganzes Leben vor dir. Ich konnte dich doch nicht in eine Situation bringen, in der du unglücklich geworden wärest. Ich wusste doch, dass du bei mir nicht bekommen würdest, was du brauchst."
    "Liebe."
    "Richtig."
    "Weil du so alt und verbraucht und nicht fähig zur Liebe bist?"
    "Das dachte ich. Nein, so war ich auch. Nicht unbedingt alt und verbraucht", erklärte er mit einem Lächeln, "aber unfähig zur Liebe. Du hast das verändert. Du hast in mir etwas befreit.
    Ich weiß nicht, wie es dir gelungen ist, aber du hast es geschafft, dass ich mich wieder öffnen und mich in dich verlieben konnte."
    "Oh, Mann."
    "Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?"
    "Ich glaubte schon, das würde nie passieren. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben."
    "Du hast gehofft, ich würde mich in dich verlieben?"
    "Natürlich! Ich habe mich unsterblich in dich verliebt, du Dummkopf."
    "Oh!"
    "Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?" fragte sie lachend.
    "Nein." Graham nahm ihre Hände in seine. Dann schob er den Stuhl zur Seite und kniete vor ihr auf dem harten Linoleumboden nieder. Er schaute ihr in die Augen, die vor Liebe leuchteten. "Serena, willst du mich heiraten?"
    "Ja", antwortete sie sofort. "O ja!"
    Er beugte sich vor und küsste sie so innig und ausdauernd, dass ihr Herz schneller zu klopfen begann. Wahrscheinlich hätte der Kontrollmonitor den Alarm ausgelöst, wenn Graham nicht von ihr abgerückt wäre.
    Er lächelte sie an,
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