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Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)

Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)

Titel: Eine Nacht in der Hölle - Extrem (German Edition)
Autoren: Nate Southard
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suchten, und er hoffte, dass das wahr war. Er wusste nicht, ob der alte Baum genug Schatten warf, um ihn völlig zu verbergen.
    Kevin trat vor Slug durch die Blockhüttentür nach draußen. Toby befand sich nicht bei den beiden und das war ein bisschen merkwürdig. Vielleicht hatte man ihm gesagt, er sollte in der Hütte bleiben und warten. Das war eine Unbekannte in Dillons Plan, aber war es wirklich etwas Schlechtes? Mit zwei Leuten fertigzuwerden würde sogar simpler sein als mit dreien, vor allem, wenn alles vom Überraschungsmoment und vom Tempo abhing. Aus diesem Grund war er auch nicht zum Haus zurückgekehrt. Hier draußen hatte er die Chance, einen nach dem anderen zu erwischen. Diesen Luxus hätte er im Inneren der Blockhütte nicht.
    Während er sich zwang, langsam zu atmen, und durch Willenskraft jeden Muskel in seinem Körper dazu brachte, sich nicht zu rühren, beobachtete er, wie Kevin mit einem Messer auf den Wald zeigte.
    »Fang an zu suchen.« Kevins Stimme war leise, aber in der stillen Nacht deutlich zu hören.
    »Nur ich?« Slugs Körpersprache drückte Angst aus. Gut.
    »Ja. Ich muss die Auffahrt checken, taube Nuss. Ist dir wohl noch nicht in den Sinn gekommen, oder wie?«
    »Scheiße. Tut mir leid.«
    Dillon hätte fast gelächelt. Slug war gleich ganz allein im Wald unter ihm. Diese Angelegenheit wurde ja immer einfacher.
    »Komm mir nicht damit, dass es dir leidtut. Fang an zu suchen.«
    Slug nickte, dann machte er sich auf den Weg in den Wald. Er knipste eine Taschenlampe an, während Kevin um die Blockhütte herumging. In seiner anderen Hand hielt der dicke Slug etwas, was wie ein Fleischerbeil aussah, aber es war nicht so hell, dass Dillon sich sicher sein konnte. Dillon kam zu dem Schluss, dass es das Beste war, davon auszugehen, dass Slug bewaffnet war. Aber das war unwichtig. Er hatte nicht vor, ihm die Chance zu geben, irgendwelche Waffen zu benutzen.
    Dillon hörte eine Autotür zuschlagen und dann erwachte ein Motor dröhnend zum Leben, gerade als Slug die Schattengrenze zum Wald durchquerte und den Waldweg entlanglief.
    Dillon sah, wie Scheinwerferlichter über die Bäume glitten und sich die Zufahrtsstraße entlangbewegten, und dann konzentrierte er seine gesamte Aufmerksamkeit auf den Mann, der sich unter ihm befand.
    Du und ich, Slug, dachte er. Es wird Zeit, dass du bekommst, was du verdienst.

ZWÖLF
    Das ist irre.
    Dieser Gedanke wiederholte sich in Slugs Kopf und übertönte alles andere. Irre. Es gab keine andere Art, um diese Nacht zu beschreiben. Keine andere Art, um das zu beschreiben, was er hier tat. Es war abgefuckt – wahnsinnig – und zwar total.
    Er blickte zum Waldrand zurück und sah das Grab, das Toby und er vor weniger als einer Stunde gebuddelt hatten. Wenn er zurückkehrte, würde er Kevin dabei helfen müssen, noch ein Loch für Toby zu graben. Und auch eins für Dillon.
    Slug fragte sich, ob Kevin ihn anschließend zwingen würde, noch ein zusätzliches Grab auszuheben.
    Er umklammerte das Fleischerbeil fester. Der Griff fühlte sich jetzt schon rutschig und warm an. Genau wie die Taschenlampe, die er in der anderen Hand hielt. Bestimmt schwitzte er wie ein Jungspieler der Schulmannschaft, der zum ersten Mal mit einer Cheerleaderin auf dem Rücksitz seines Autos saß. Und sein Atem ging auch schneller.
    Er flippte allmählich aus.
    Nein, ehrlich?, dachte er. Was hast du denn erwartet?
    Reiß dich zusammen, Mann.
    Er lockerte seine massigen Schultern und atmete tief durch. Verdammte Scheiße. Hatte er wirklich angenommen, dass das alles ein gutes Ende nahm? Er hatte doch gewusst, dass sie Dillon und den Idioten nicht deshalb hier rausbringen würden, weil sie ihnen Kuchen und Eiscreme anbieten wollten. Die Dinge waren nun mal außer Kontrolle geraten. Wenn er in der Scheiße steckte, dann konnte er sich jetzt auch genauso gut daran gewöhnen. Falls Kevin sah, dass er anfing durchzudrehen, konnte man nicht wissen, was dieser verrückte Scheißkerl tun würde. Slug traute Kevin inzwischen alles zu.
    Er richtete das Licht der Taschenlampe auf den Trampelpfad. Slug wusste nicht, seit wann Dillon abgehauen war und wie weit er wohl schon gekommen war. Der Running Back könnte jetzt schon zwei Kilometer weit weg sein, schon halb in der Küche von irgendwem und dabei, die Bullen zu rufen. Slug konnte den Typen auf gar keinen Fall noch schnappen.
    Aber er musste es versuchen. Er hatte das dumpfe Gefühl, dass möglicherweise sein Leben davon abhing.
    Slug begann
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