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Eine Nachbarin zum Verlieben

Eine Nachbarin zum Verlieben

Titel: Eine Nachbarin zum Verlieben
Autoren: Jennifer Greene
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alles in bester Ordnung?“
    „Ich weiß genau, was du meinst.“
    „Als wir aus dem Gerichtssaal kamen, hat Thom meine Hand gepackt und gesagt, er würde darauf drängen, dass die nächste Anhörung bald stattfindet und ihm dort das gemeinsame Sorgerecht zugesprochen wird. Dass ich mir nichts vormachen solle. Und dass er keinen Cent Unterhalt zahlen würde.“
    „Komm her.“
    „Es geht überhaupt nicht um das Geld. Nur darum, dass er Molly für seine niederen Ziele missbraucht.“
    „Komm her.“
    „Wenn sie bei ihm ist, spielt er mit ihren Gefühlen. Deshalb fühlt sie sich auch nicht wohl dort. Ich habe ihr doch versprochen, dass ich immer für sie da bin. Und jetzt kann ich es nicht.“
    „Komm her!“
    Endlich hörte sie auf, wie ein eingesperrtes Tier im Käfig auf und ab zu laufen. „Du kannst mir nicht helfen, Mike. Und selbst wenn du könntest, würde ich es nicht wollen. Ich muss meine Kämpfe selber ausfechten, und ich bemühe mich wirklich. Aber ich verstehe einfach nicht, wieso ich gerade diesen verlieren muss. Mir ist, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe meine Tochter im Stich gelassen.“
    Genug! Sie musste sofort aufhören, sich selbst zu zerfleischen! Mike stand auf, legte einen Arm um ihre Schultern, den anderen hinter ihre Knie und hob sie hoch.
    Er hatte gewollt, dass sie redete. Das hatte sie auch getan. Doch jetzt reichte es.
    Amanda war vollkommen durcheinander. Sie hatte keine Ahnung, was Mike gerade geritten hatte, und noch weniger, wie sich der mitfühlende Zuhörer so plötzlich in einen wilden, außer Kontrolle geratenen Liebhaber verwandelt hatte. Sie konnte nicht mehr denken. Sie konnte auch nicht mehr atmen.
    Sobald sie begonnen hatte, über den Gerichtstermin zu sprechen, war die ganze Geschichte aus ihr herausgeströmt wie Wasser aus einem berstenden Damm. Sie hatte nicht geweint, doch ihr Hals schmerzte von ihren zurückgehaltenen Tränen.
    Mike hatte sie hochgehoben, und sie war viel zu erschöpft gewesen, um sich zu wehren. Jetzt schien er sie die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer zu tragen. Auf jeden Fall war das gedämpfte Licht des Wohnzimmers verschwunden, und sie hörte die Stufen knarzen.
    Mike stieß sich mit der Schulter an einer Wand. Doch das hielt ihn nicht davon ab, sie zu küssen. Nichts schien ihn davon abzuhalten, sie zu küssen.
    Sie war völlig aufgelöst. Ungewaschen, ungekämmt, unglücklich, un-alles. Das musste er doch bemerkt haben. Ihr war übel. Sie hatte Angst, fühlte sich verloren. Der Index ihres Selbstwertgefühls musste irgendwo bei minus zehn liegen.
    Und trotzdem küsste Mike sie. Er hob kurz den Kopf, um Luft zu holen, lächelte dabei, als gäbe es Grund dazu, dann versenkte er sich wieder in den Kuss.
    Das letzte Mal, als er in diesem Zimmer war, waren sie – und der Raum – voller Farbe gewesen. Daran erinnerte im Mondlicht nichts mehr.
    Den nächsten Atemzug nutzte er, um sich sein T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Danach begann er mit ihr. Dabei bemerkte er offenbar gar nicht, wie sehr ihr Selbstwertgefühl gelitten hatte, sondern behandelte jeden Quadratzentimeter ihres Körpers wie einen Schatz. Er zog ihren Rock nach unten, öffnete die Knöpfe ihrer Bluse.
    Amanda wünschte ihn in das Land, wo der Pfeffer wächst.
    Vorerst spielte sie mit, erwiderte seine Küsse und tastete nach dem Reißverschluss seiner Jeans. Doch überzeugt war sie noch nicht.
    Er stöhnte, als würde sie ihn foltern. Dabei war er es, der sie quälte. Er manövrierte sie gekonnt zum Bett, schob die Träger ihres BHs über ihre Schultern nach unten. „Bist du bereit?“, fragte er.
    Amanda wusste nicht, was sie antworten sollte, aber selbst wenn, hätte er ihr ohnehin keine Zeit dazu gegeben. Sie sah sein Gesicht nur schemenhaft, aber bei der Art, wie er sie anblickte, wurde ihr ganz schwindlig. Als hätte er hundert Jahre auf sie gewartet.
    Seine Zunge. Seine Hände. Mike vermittelte ihr den Eindruck, als hätte er noch nie eine Frau kennengelernt, die so hinreißende Knie hatte. So umwerfende Ellenbogen. Einen so faszinierenden Bauchnabel. Anscheinend wusste er nicht, dass all diese Stellen keine erogenen Zonen waren. Man konnte keine Frau verführen, indem man ihren Ellenbogen küsste.
    Keine außer ihr.
    Amanda war wie elektrisiert, egal, wo und wie er sie berührte. Wie war es nur möglich, dass man sich erst so deprimiert, frustriert, kaputt und erledigt und wenige Minuten später so stark und lebendig fühlen
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