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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit
Autoren: J. D. Robb
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verstand, oder anders ausgedrückt, der wusste, dass mit ihnen nicht zu spaßen war. »Sie müssen in mir etwas Ähnliches sehen wie Ihren Arzt. Ich kann das Kleid erst dann passend entwerfen, wenn ich Ihren Körper kenne. Ich bin Künstler und ein Gentleman«, erklärte er mit würdevoller Stimme. »Aber wenn es Ihnen lieber ist, bleibt Mavis vielleicht besser hier.«
    Eve legte den Kopf auf die Seite und betrachtete ihn stirnrunzelnd. »Ich werde schon alleine mit dir fertig, Kumpel.
    Falls du dich nicht anständig benimmst oder auch nur daran denkst, dich schlecht zu benehmen, wirst du sehr schnell merken, dass ich es ernst meine.«
    »Da bin ich ganz sicher.« Behutsam griff er nach seinem Scanner. »Das Ding vermisst Sie haargenau. Aber damit es die richtigen Maße lesen kann, müssen Sie nun einmal nackt sein.«
    »Hör auf zu grinsen, Mavis, und hol uns noch drei Gläser Tee.«
    »Sicher. Ich habe dich sowieso schon nackt gesehen.« Mit einer Kusshand in Richtung ihres Liebsten entschwand sie aus dem Raum.
    »Ich habe noch andere Ideen… « – wieder kniff Eve die Augen drohend zusammen – »in Bezug auf die Kleider. Natürlich brauchen Sie eine völlig neue Grundausstattung. Tageskleider, Abendkleider, förmliche und lässige Garderobe. Wo verbringen Sie die Flitterwochen?«
    »Keine Ahnung. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.« Resigniert streifte sie die Schuhe von den Füßen und stieg aus ihren Jeans.
    »Dann wird Roarke Sie sicher überraschen. Computer, Datei Dallas, erste Vermessung – Körperumfang, Teint, Größe und Gewicht.« Sie warf ihr Hemd zur Seite und er trat mit dem Scanner auf sie zu. »Füße zusammen, bitte. Größe, ein Meter zweiundsiebzig. Gewicht fünfundfünfzig Kilo.«
    »Seit wann schlafen Sie mit Mavis?«
    Er gab weitere Daten in den Kasten ein. »Seit ungefähr zwei Wochen. Ich habe sie sehr gern. Taillenumfang fünfundsechzig Komma fünf.«
    »Haben Sie angefangen, mit ihr zu schlafen, bevor oder nachdem sie Ihnen erzählt hat, dass ihre beste Freundin Roarke heiraten wird?«
    Er erstarrte und in seinen Augen blitzte heißer Zorn. »Ich benutze Mavis nicht, um irgendwelche Aufträge zu ergattern, und falls Sie das denken, beleidigen Sie sie.«
    »Ich wollte es nur wissen. Ich habe sie nämlich ebenfalls sehr gern. Und wenn wir uns handelseinig werden wollen, sollten wir besser mit offenen Karten spielen, das ist alles. Also – «
    Die Unterbrechung kam urplötzlich in Gestalt einer zornbebenden Frau in einem hautengen, schmucklosen, schwarzen Anzug, die wie ein Komet hereingeschossen kam, die perfekten Zähne bleckte und die todbringenden zentimeterlangen roten Fingernägel in den Handflächen vergrub.
    »Du doppelzüngiger, hinterhältiger, verlogener Hurensohn.« Wie eine Rakete flog sie durch den Raum, und mit einer aus Todesangst geborenen Schnelligkeit und Eleganz machte Leonardo einen Satz zurück. »Pandora, ich kann dir alles erklären – «
    »Dann erklär mir zuerst das hier.« Sie wandte sich in ihrem Zorn an Eve, fuhr ihre Krallen aus und hätte ihr beinahe die Augen ausgekratzt.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Eve versetzte ihr einen Fausthieb, der sie zu Boden gehen ließ.
    »O Gott, o Gott.« Leonardo ließ die breiten Schultern hängen und rang entsetzt die Pranken.

2
    » M ussten Sie sie unbedingt schlagen?«
    Eve beobachtete, wie die Augen der Frau erst nach hinten und dann wieder nach vorn rollten. »Ja.«
    Leonardo legte seinen Scanner an die Seite und stieß einen Seufzer aus. »Dafür wird sie mir das Leben zur Hölle machen.«
    »Mein Gesicht, mein Gesicht.« Pandora kam wieder zu Bewusstsein, rappelte sich mühsam auf und betastete vorsichtig ihren schmerzenden Kiefer. »Ist er geschwollen? Habe ich irgendwelche blauen Flecken? Sieht man mir irgendetwas an? Ich habe in einer Stunde einen Termin.«
    Eve zuckte mit den Schultern. »So was nennt man Pech.«
    Pandora, die ihre Stimmungen so sprunghaft wechselte wie eine verrückte Gazelle, zischte durch die Zähne. »Dafür werde ich dich fertig machen, Hexe. Du wirst nie auf einem Bildschirm oder auf Diskette arbeiten und ganz sicher bekommst du auch niemals einen Job auf einem Laufsteg. Weißt du, wer ich bin?«
    Die Tatsache, dass sie immer noch nackt war, trug nicht gerade zur Erhellung von Eves Laune bei. »Meinen Sie, dass mich das interessiert?«
    »Was ist hier los? Verdammt, Dallas, er versucht doch nur, dich zu vermessen – oh.« Mavis, die mit zwei Gläsern aus dem Nebenzimmer kam,
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