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Eine mörderische Hoch-zeit

Eine mörderische Hoch-zeit

Titel: Eine mörderische Hoch-zeit
Autoren: J. D. Robb
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den Kopf zwischen den Händen. »Wie immer hat sie auch jetzt genau den richtigen Zeitpunkt ausgewählt.«
    »Nicht. Lass nicht zu, dass sie dir – dass sie uns – das antut.« Kurz davor, in Tränen auszubrechen, ging Mavis vor ihm in die Hocke. »Du darfst nicht zulassen, dass sie weiter über dich bestimmt, dass sie dich derart erpresst…« Unvermittelt sprang Mavis wieder auf die Beine. »Das ist doch Erpressung, oder, Dallas? Los, du musst sie festnehmen.«
    Eve knöpfte das Hemd, das sie inzwischen wieder angezogen hatte, langsam weiter zu. »Meine Liebe, ich kann sie kaum dafür verhaften, dass sie seine Kleider nicht anziehen will. Ich kann sie wegen tätlichen Angriffs vor den Richter zerren, aber auch dann wäre sie, kaum dass ich die Tür der Zelle hinter ihr ins Schloss geworfen hätte, schon wieder auf freiem Fuß.«
    »Aber es ist Erpressung. Leonardo hat alles, was er besitzt, in die Show investiert. Wenn sie jetzt nicht stattfindet, heißt das, dass er alles verliert.«
    »Tut mir Leid. Wirklich. Aber das ist ganz einfach nicht Sache der Polizei.« Eve fuhr sich mit den Händen durch die Haare. »Hör zu, sie war einfach wütend, und so wie sie geguckt hat, scheint sie obendrein auf irgendwelchen Drogen gewesen zu sein. Ich nehme also an, dass sie sich früher oder später von selbst wieder beruhigt.«
    »Nein.« Leonardo lehnte sich ermattet auf seinem Stuhl zurück. »Sie wird mich dafür bezahlen lassen wollen. Sie haben doch sicher verstanden, dass wir was miteinander hatten. Allerdings hatte sich unser Verhältnis bereits seit einiger Zeit merklich abgekühlt. Sie war in den letzten Wochen gar nicht auf der Erde, und ich war der Ansicht, unsere persönliche Beziehung wäre beendet. Dann lernte ich Mavis kennen.« Er tastete nach ihrer Hand und drückte sie. »Und da wusste ich, es war tatsächlich vorbei. Ich habe kurz mit Pandora gesprochen und es ihr gesagt. Oder zumindest habe ich versucht, es ihr zu sagen.«
    »Da Dallas uns nicht helfen kann, gibt es nur eine Möglichkeit«, erklärte Mavis mit bebender Stimme. »Du musst zu ihr zurückkehren. Es ist der einzige Weg.« Und ehe Leonardo etwas sagen konnte, fügte sie hinzu: »Wir werden uns nicht mehr sehen, zumindest bis nach der Show. Eventuell können wir dann noch mal von vorn beginnen. Du darfst einfach nicht zulassen, dass sie zu diesen Leuten geht und dich ruiniert.«
    »Meinst du, dass ich dazu in der Lage wäre? Dass ich einfach wieder zu ihr zurückkönnte? Wieder mit ihr zusammen sein könnte, als wäre nichts gewesen? Nachdem ich dich getroffen habe?« Er stand entschieden auf. »Ich liebe dich, Mavis.«
    »Oh.« Jetzt kullerten die Tränen. »Oh, Leonardo. Nicht jetzt. Ich liebe dich zu sehr, um mitansehen zu können, wie sie dich ruiniert. Ich werde dich verlassen. Nur, um dich zu retten.«
    Sie rannte aus dem Laden und Leonardo starrte ihr blicklos hinterher. »Ich sitze in der Falle. Dieses hinterhältige Biest. Sie kann mir alles nehmen. Die Frau, die ich liebe, meine Arbeit, alles. Ich könnte sie dafür umbringen, dass sie Mavis derart unglücklich macht.« Er schnaubte und sah auf seine Hände. »Ein Mann kann von Schönheit angezogen werden und einfach nichts als die schöne Hülle sehen.«
    »Ist es wirklich derart wichtig, was sie diesen Leuten über Sie sagen kann? Diejenigen hätten doch wohl kaum Geld in Sie investiert, wenn sie nicht an Ihre Arbeit glauben würden.«
    »Pandora ist eins der erfolgreichsten Models auf dem gesamten Planeten. Sie hat Macht, Prestige, Beziehungen. Ein paar Worte von ihr im richtigen Ohr können einem Mann in meiner Position entweder zu Ruhm verhelfen oder ihn vernichten.« Er hob eine Hand an ein neben ihm baumelndes, mit bunten Steinen behangenes Netz. »Wenn sie an die Öffentlichkeit geht und behauptet, meine Entwürfe wären schlecht, wird niemand mehr etwas von meinen Sachen kaufen. Sie weiß ganz genau, wie sie das machen muss. Ich habe mein Leben lang für diese eine Modenschau geschuftet. Das ist ihr bewusst, und sie weiß auch, wie sie diesen Traum zunichte machen kann. Aber dabei wird sie es ganz sicher nicht belassen.«
    Er ließ seine Pranke wieder sinken. »Mavis ist sich darüber – noch – nicht im Klaren. Pandora kann diese Waffe für den Rest meines oder ihres Berufslebens gegen mich verwenden. Ich werde nicht eher frei sein, Lieutenant, als bis sie zu dem Schluss kommt, dass sie endlich mit mir fertig ist.«
    Als Eve endlich nach Hause kam, war sie vollkommen
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