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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie
Autoren: Jaclyn Reding
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seine Rolle als Großvater zurückziehen werde. Es war auch während dieses Besuches, daß Augusta entdeckte, daß ihre Stiefschwester Lettie sich wieder verliebt hatte, in einen schneidigen jungen Grafen, der das Lächeln in ihre Augen zurückbrachte. »Noah!«
    Er drehte sich um und sah, wie Augusta vorsichtig die kleine Böschung zu ihm heraufkam. Noah beobachtete ihre langsamen Bewegungen, denn sie näherte sich dem neunten Monat ihrer Schwangerschaft. Wegen ihrer Zierlichkeit und den vergleichsweise großen Ausmaßen des Kindes hatte der Arzt Augusta angewiesen, sich sowenig wie möglich zu bewegen, aber bei einer Frau, die so entschlossen war wie Augusta, war das keine leichte Aufgabe. Noah wollte sie beinahe ermahnen, weil sie diese Anordnung mißachtet hatte, doch dann hielt er sich lieber zurück. Er konnte sich einfach nicht helfen. Ihr Anblick, ihr runder Bauch, rund von seinem Kind, erfüllte ihn mit unbändigem Stolz.
    Wann immer er sie sah, ertappte Noah sich dabei, wie er dem Himmel und allen anderen, die damit zu tun hatten, dankte, ihnen in dieser höllischen Saison vor zwei Jahren zur Seite gestanden zu haben. Er versuchte, nicht daran zu denken, was hätte passieren können, wenn der Schuß der sie in den Arm getroffen hatte, nur Zentimeter daneben in ihre Brust gegangen wäre. Die Sarah, der er an jenem Tag im Brierley-Salon entgegentrat und sie mit ihren Handlungen konfrontierte, war nicht die Sarah seiner Kindheit gewesen. Die tragischen Ereignisse ihres Lebens, der Verlust ihrer Eltern, ihres Bruders und des Lebens, das sie kannte, hatten sie zu einer Person ge-macht, die er nicht wiedererkannte. Er hatte sie nicht mehr gesehen, seit sie an jenem Tag aus dem Haus gegangen war. Sarah hatte sich seinen Wünschen gefügt, wie er erfahren hatte, und war weit weg über den Ozean nach Amerika gegangen. Trotz allem, was sie getan hatte, fühlte Noah immer noch die Hoffnung in sich, daß sie dort eine Art Frieden finden könnte, der ihr helfen würde, den Rest ihres Lebens zu bestehen. Noahs Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück, als Augusta stehenblieb und ihre Augen vor der Sommersonne abschirmte, um zu ihm hinaufzublicken. Sie war das Abbild einer wahren Schwangerschaftsschönheit. Sie trug ein lockeres, helles Musselinkleid, das ihr Catrionas Schwester Mairead aus Paris geschickt hatte, welches extra so geschnitten war, daß sie es während der gesamten Schwangerschaft bequem tragen konnte. Ihr Haar fiel in sanften Locken über die Schultern. Ihre Brille blinkte zu ihm im Sonnenlicht. Sofort erfaßte ihn wieder das Gefühl tiefen Stolzes.
    Sie hielt ein gefaltetes Papier hoch. »Noah, ich habe gerade diesen Brief bekommen. Er ist von Sir William.«
    »Kommt er nicht?«
    »Ich weiß nicht. Ich wollte auf dich warten, um ihn zu lesen.« Noah kletterte herunter, ging zu Augusta, und zusammen lasen sie den Brief.
    Meine liebsten Kinder,
    es ist mir eine Ehre, Euch beide zu informieren, daß die Royal Society of London es für angebracht gehalten hat, einem Antrag statt zu geben, der von meiner Person und der hochgeschätzten Lady Augusta Edenhall eingebracht wurde: Der planetarische Asteroid ihres Funden wird von nun an als Atalanta-Asteroid bekannt werden. (Du siehst, meine Liebe, ich wußte, daß sie Deinem ersten Namensvorschlag, den Deiner lieben Mutter Marianne, niemals zustimmen würden, aber einen Versuch war es wert, oder? Wenn auch nur, um mal so richtig auf den verstaubten Busch zu klopfen, zu-mal sie sich weigern, Dir die volle Mitgliedschaft zuzugestehen. Dieser sture Haufen ! )
    Augusta und Noah kicherten beide und lasen weiter.
    Es ist darüber hinaus meine Pflicht, und eine ganz besondere Ehre, Euch davon in Kenntnis zu setzen, daß die neugegründete Astronomische Gesellschaft von London mit Sitz in Lincolns Inn Fields, deren Mitbegründer und Präsident ich bin, einstimmig beschlossen hat, eben dieser Lady Augusta Edenhall die goldene Ehrenmedaille zu überreichen für ihren einzigartigen Beitrag zum Fortschritt der astronomischen Studien. Ganz London ist völlig aus dem Häuschen wegen dieser Neuigkeit. Lord Everton bittet mich, Euch beiden seine besten Wünsche zu übermitteln. Aber, meine Liebe, da Du wegen des Kindes nicht persönlich nach London reisen kannst, werde ich, in meiner Eigenschaft als Präsident, Dir diese Medaille bei meiner Ankunft in York nächsten Monat selbst überreichen. Und ich, als Dein ehrenamtlicher Pate, seit Du diesen kleinen Gauner geheiratet hast,
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