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Eine Lady verschwindet

Eine Lady verschwindet

Titel: Eine Lady verschwindet
Autoren: Carter Brown
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krampfhaft. »Wollen Sie vielleicht behaupten, daß Daphne die ganze
Zeit über mit Ihnen zusammengearbeitet hat ?«
    »Ich behaupte es nicht, es ist
so«, sagte Barnaby, nunmehr wieder äußerst gut gelaunt. »Sie erinnern sich doch
sicher daran, wer zuerst mit der Idee herausrückte, man könne Miss Flamini kidnappen und Lösegeld für sie verlangen?«
    O’Neil starrte das Mädchen in dem
Sessel mit der hohen Lehne an, und sie wandte schnell den Blick ab. »In
gewisser Weise ist das verdammt komisch«, sagte er. »Diese Fernsehanlage hätten
Sie überhaupt nicht gebraucht.«
    »Doch!« sagte Barnaby in fast
jovialem Ton. »Um sicher zu sein, daß Miss Woodrow nicht ihre Absicht ändert.«
    »Okay.« O’Neil zuckte ungeduldig die Schultern. »Ihr beide hattet mich also von Anfang an an der Nase herumgeführt. Woraus besteht nun das große
Finale?«
    »Im Schreibtisch befindet sich ein
mit Maschine geschriebenes Geständnis«, sagte Barnaby. »Ich möchte, daß Sie das
unterschreiben. Miss Woodrow hat ihre Kopie bereits unterzeichnet. Sie werden
es wahrscheinlich zuerst durchlesen wollen, aber ich versichere Ihnen, Gregory,
es bleibt Ihnen keine Wahl. In dem gemeinsamen Geständnis wird zugegeben, daß
der ganze Plan von Manatti ersonnen wurde. Sie beide
entführten Miss Flamini , und hielten sie heimlich und
ohne mein Wissen hier in meinem Haus versteckt. Und dann drohte Manatti , mich bezüglich des ganzen Planes zu belasten, es
sei denn, ich erklärte mich bereit, ihm meine Stellar-Anteile zu verkaufen.«
    »Ich werde unterzeichnen«,
murmelte O’Neil . »Es spielt jetzt sowieso keine Rolle
mehr.«
    »Danach werden Sie die Kopien
der Geständnisse zu Manatti bringen und ihm
mitteilen, daß ich im Besitz der Originale sei«, fuhr Barnaby fort. »Machen Sie
ihm klar, Entführung werde in Kalifornien als sehr ernstes Verbrechen
betrachtet und ich hätte beträchtlichen Einfluß bei den Behörden. Wenn er
versucht, das Land zu verlassen, werde ich ihn festnehmen lassen, noch bevor er
den Flughafen erreicht hat. Dafür, daß ich ihm die unterschriebenen Originale
aushändige, möchte ich ihm seine Aktienanteile zum derzeitigen Marktpreis
innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden abkaufen.« Er stützte die
Ellbogen auf und bildete mit seinen Händen eine Pyramide, indem er die
Fingerspitzen gegeneinander preßte. »Ich wünsche Anna Flamini zum Preis von fünfzigtausend Dollar aus ihrem Kontrakt loszukaufen — und das
ist günstig für ihn. Wenn diese beiden Dinge erledigt sind, kann er das Land
verlassen und in sein fünftrangiges Zelluloidimperium
in Rom zurückkehren, das ihm so gut zu Gesicht steht!«
    »Was ist mit den
hunderttausend?« erkundigte sich O’Neil .
    »Eine Strafe dafür, daß er sich
in meine Angelegenheiten eingemischt hat«, sagte Barnaby in scharfem Ton.
    »Was wird aus mir?«
    »Sie sind gefeuert, Gregory.«
In der hohen Stimme lag etwas wie ein Kichern. »Nachdem Sie sich Manattis Zustimmung zu meinen Forderungen eingeholt haben,
können Sie dorthin gehen, wohin Sie wollen. Ich rate Ihnen, bei nächster
Gelegenheit ferne Ufer aufzusuchen.«
    »Und wovon soll ich ohne Geld
leben?« krächzte O’Neil . »Sie glauben doch wohl
nicht, daß ich meinen Angestellten ohne goldenen Händedruck entlasse, Gregory?«
Barnaby schien ernstlich schockiert. »Die hunderttausend Dollar Lösegeld
gehören Ihnen. Aber erst, nachdem Sie Manattis Zustimmung zu meinem Vorschlag eingeholt haben und er mich persönlich angerufen
hat, um das zu bestätigen.«
    O’Neil holte tief Luft und atmete
langsam aus. »Abgemacht, Mr. Barnaby! Wie steht es mit den anderen?«
    »Miss Flamini bleibt hier«, Barnaby strahlte sie plötzlich an, »als mein geehrter Gast
natürlich. Ich habe die Absicht, sobald ich sowohl ihren Kontrakt als auch die
Aktienmehrheit der Stellar in Händen habe, sie zum größten weiblichen Star
aufzubauen, den die Welt je gekannt hat. Ich bin überzeugt, sie wird es
faszinierend finden, unsere gemeinsamen Zukunftspläne in allen Details zu
besprechen.«
    »Und die Woodrow?«
    »Sie geht mit Ihnen zu Manatti .«
    »Um zuzusehen, wie er das
Geständnis liest, das ich gezwungenermaßen unterschrieben habe?« fragte Daphne
Woodrow mit bitterer Stimme. »Wenn er mich nicht umbringt, wird er mich glatt
hinausschmeißen!«
    »Wir haben alle unsere Probleme,
meine Liebe«, sagte Barnaby gelassen und blickte dann O’Neil an. »Sie geht mit Ihnen zu Manatti zurück.«
    »Bleibt also nur noch Holman «,
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