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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß
Autoren: Karen Witemeyer
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Augenbraue hoch und blieb wieder stehen. Seine Worte hörten sich eher anklagend an als nach der einfachen Frage, die er hatte stellen wollen. Doch das lag an seinen immer noch sehr aufgewühlten Gefühlen.
    Ich hätte sie verlieren können.
    Die Erinnerung an das Messer, das gegen ihre Wange gepresst wurde, ließ J.T. fast das Blut in den Adern gefrieren. Doch jetzt war es vorbei, die Gefahr war ausgestanden.
    „Ich dachte, dass du diesen Namen eigentlich bevorzugst.“
    „Bei allen anderen ja. Aber nicht bei dir.“
    Sie sah ihn fragend an. „Bei mir nicht? Aber wieso?“
    J.T. trat dicht neben sie und streichelte ihre Wange. Sein Daumen fuhr über ihre Lippen. „Wenn du mich Jericho nennst, dann bin ich aus irgendeinem Grund stolz darauf, so zu heißen. Ich weiß auch nicht warum.“ Sanft streichelte er ihren Hals, bis seine Hand auf ihrer Schulter zu liegen kam. Mit einem schiefen Lächeln sah er sie an. „Ich glaube, du hast versucht, mich zu ärgern, und wolltest meinen Stolz ins Wanken bringen, als du mich auf die wahre Bedeutung meines Namens aufmerksam gemacht hast. Doch du hattest recht mit deinem Vergleich. Der Name passt zu mir.“
    Zum ersten Mal, seit er sie kannte, schienen Hannah die Worte zu fehlen. Sie starrte ihn einfach nur an. Leise, zaghafte Hoffnung schimmerte in ihren Augen. J.T. ergriff ihre Hände. Er würde sie nicht enttäuschen. Nicht dieses Mal.
    Nachdem er eine Weile nachdenklich auf ihre ineinander verschlungenen Hände geblickt hatte, räusperte er sich. „Ich wollte mich davor schützen, die gleichen Fehler zu begehen wie mein Vater. Er hat eine wunderschöne Frau in sein Leben gelassen und ihr sein Herz geschenkt. Und sie hat ihm alles genommen und seine Liebe mit Füßen getreten. Ich wollte nicht in die gleiche Falle tappen. Also habe ich eine Mauer um mein Herz errichtet – eine Mauer wie die, die um die Stadt Jericho errichtet war.“
    Hannah atmete zitternd aus.
    J.T. drückte ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. „Du warst wunderschön, elegant und unabhängig – alles, was ich als verwerflich angesehen habe. Trotzdem hast du dir den Weg zu meinem Herzen erkämpft. Du hast mich umkreist, Hannah, wieder und wieder. Und irgendwann fing die Mauer an einzustürzen, bis du mein Herz in Besitz genommen hast.“
    Er führte Hannahs Hand an seinen Mund und presste seine Lippen auf ihre weiche Haut. Ihre Brust hob und senkte sich hastig.
    „Ich liebe dich, Hannah.“
    Er beugte sich zu ihr. Seine Lippen berührten ihren Mund in einem zärtlichen Kuss, der ihre Liebe für immer besiegeln sollte. Doch als er sich zurückziehen wollte, zog diese temperamentvolle, unabhängige Frau vor ihm sein Gesicht wieder an ihre Lippen. Gerne leistete er dieser Aufforderung Folge und schlang seine Arme um sie. J.T. drückte sie eng an sich und genoss es, wie sie ihren Körper an ihn schmiegte. Sie schienen genau füreinander geschaffen zu sein.
    Nach einer Weile schob er sie zärtlich von sich und sah noch einmal tief in ihre blauen Augen, die viel dunkler wirkten als sonst.
    „Macht es dir auch wirklich nichts aus, wenn ich dich Jericho nenne?“
    „Nein.“ Er streckte ihr seine Hand entgegen, um sie ins Haus zu führen. „Unter zwei Bedingungen macht es mir nichts aus.“
    Hannah sah ihn fragend an.
    „Erstens musst du mich heiraten. Immerhin kann ich nicht gestatten, dass mich wildfremde Menschen Jericho nennen. Das ist nur innerhalb der Familie erlaubt. Und zweitens –“
    „Warte einen Moment.“ Hannah legte ihren Finger auf seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. „War das ein Heiratsantrag? Hat Jericho Tucker, der Mann, der Mode für eine Todsünde hält, gerade eine Schneiderin gefragt, ob sie ihn heiraten will?“
    J.T. schüttelte den Kopf. „Nein. Jericho Tucker, der Mann, der Gott ewig dafür danken wird, dass er so eine wunderbare Frau in sein Leben gestellt hat, ist derjenige, der einer Schneiderin einen Antrag gemacht hat.“ Er legte seine Hände um ihr Gesicht. „Willst du, Hannah? Willst diesen griesgrämigen Stallbesitzer heiraten, der dich mehr liebt als sein eigenes Leben?“
    Ein strahlendes Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Ja, Jericho. Ja, ich will!“
    Triumph und Freude durchzuckten ihn. Mit einem freudigen Jauchzer hob er sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Sie lachte fröhlich. Das Geräusch erinnerte ihn an einen warmen Sommerregen, der seine Seele erquickte. Sie gehörten zusammen. Jetzt und immer.
    J.T. setzte Hannah vorsichtig
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