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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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angenehmen Aufenthalt bei uns.«
    »Oh, den hatten wir allerdings«, antwortete Charles. Er unterschrieb den Kreditkartenbeleg und öffnete dann seine Brieftasche. »Haben Sie eine Trinkgeldbox für das Personal?«
    Die junge Frau deutete auf eine diskrete, messingumrahmte Öffnung in der hölzernen Theke. Charles schob einige Geldscheine in den Schlitz. »Der Zimmerservice war ganz hervorragend«, sagte er.
    »Das freut mich zu hören. Und vielen Dank.« Die junge Frau fing Floras Blick auf und lächelte. »Dann wünsche ich Ihnen noch schöne Flitterwochen, Mrs. Stanza.«
    Flora öffnete den Mund und schloss ihn wieder, als ihr bewusst wurde, was geschehen war. Weil sie denselben Nachnamen hatten, waren die Angestellten des Hotels davon ausgegangen, dass sie verheiratet waren. Es hatte doch gewisse Vorteile, alles in der Familie zu halten.
    Als sie auf den Bürgersteig hinaustraten, gestattete sie sich ein Kichern. »Sie haben uns wirklich für Flitterwöchner gehalten, weil wir den gleichen Namen haben!«
    Charles runzelte die Stirn. »Ja.«
    »Du hast dich inzwischen sicher daran gewöhnt, verlobt zu sein. Du warst es schließlich lange genug.«
    »Genau genommen bin ich es gründlich leid. Ich glaube, ich ziehe es eindeutig vor, verheiratet zu sein. Was meinst du dazu?«
    »Es könnte mir durchaus gefallen, eines Tages zu heiraten, wenn ich reichlich Zeit hatte, mir über mein Brautkleid Gedanken zu machen, aber ich werde auf keinen Fall deinen Termin in der Abtei von Bishopsbridge übernehmen«, erklärte sie energisch.
    »Dann willst du wahrscheinlich auch nicht, dass ich das Aktbild von Annabelle über unser Bett hänge?«
    »Nein«, antwortete sie geduldig, »das würde mir auch nicht gefallen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich es schrecklich gern einmal sehen würde.«
    Er küsste sie auf die Nase. »Vielleicht werde ich William bitten, auch von dir ein solches Bild zu malen.«
    Sie stieß einen spitzen Schrei aus und schlug nach ihm.

 
    Der Rückweg nach Bishopsbridge dauerte länger, als jeder der beiden für die Hinfahrt gebraucht hatte. Das lag daran, dass Charles sich kategorisch weigerte, in getrennten Autos nach Hause zu fahren. Er bestand darauf, dass Flora den Landrover bei einem Freund von ihm parkte, der in Richmond lebte.
    »Wenn ich ohne dich nach Hause käme, würde mich praktisch die ganze Stadt lynchen«, erklärte er, als er ihr in seinen Wagen half. »Jetzt, da ich dich habe, werde ich dich auch festhalten.«
    Während sie sich durch den Verkehr bis auf die Autobahn kämpften, war Flora sehr nachdenklich. Sie selbst war außer sich vor Glück, aber sie wollte sichergehen, dass Charles ebenfalls glücklich war. »Hat dich die Trennung von Annabelle sehr mitgenommen? Ihr wart schließlich schon eine Ewigkeit zusammen. Dein Herz ist nicht gebrochen?«
    »Was meinst du?« Er sah sie so voller Begehren an, dass an seinen Gefühlen diesbezüglich kein Zweifel bestehen konnte.
    »Es ist dein Herz, wovon ich spreche, nicht ... du weißt schon.«
    »Die Beziehung zwischen mir und Annabelle war im Grunde nur eine Gewohnheit. Wir hatten uns so sehr an die Vorstellung gewöhnt, zusammen zu sein, dass wir aufgehört haben, darüber nachzudenken. Und als wir dann schließlich doch darüber nachdachten, ist uns wohl beiden klar geworden, dass wir uns seit unserer Verlobung verändert hatten. Ich hatte - habe - sie in gewisser Weise sehr gern. Du hast sie nie von ihrer besten Seite kennen gelernt, aber ...«
    »Ich habe ›ihre beste Seite‹ erst zum Vorschein gebracht!« Flora war entrüstet. »Ohne mich würde sie immer noch Schleifchen im Haar und Röcke von der falschen Länge tragen.«
    »Hm, wie dem auch sei, sie steht uns nicht länger im Weg.«
    »Charles, du willst mich doch nicht nur wegen des Geschäfts heiraten, oder?«
    Er riskierte ihrer beider Leben, als er sich vorbeugte und sie auf die Nase küsste. »Als mir klar wurde, wie sehr ich dich liebe, kamen mir all meine Gefühle für die Firma vergleichsweise jämmerlich vor. Wenn es dein Wunsch wäre, das Auktionshaus zu verkaufen, würde ich es, ohne eine Sekunde zu zögern, tun. Für dich.«
    »Oh«, meinte Flora sehr leise und versuchte, nicht in Tränen auszubrechen.

 
    Über dem Querbalken des Hauses hing eine Blumengirlande. Sämtliche Porter hatten sich am Eingang versammelt. Geoffrey hielt ein Tablett mit Champagnergläsern in Händen. Als sie aus dem Wagen stiegen, sagte Flora: »Woher wussten Sie, wann wir kommen
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